Kerßenbrockstraße
    Im Jahre 1908 erhielt diese Straße ihren Namen nach Hermann von Kerßenbrock der im Jahre 1513
    geboren und von 1550 bis 1575 Rektor der münsterschen Domschule, des heutigen Paulinums, war.
    Kerßenbrock wurde vor allem durch seine Geschichte der Wiedertäufer bekannt, die ihn in
    Konflikt mit dem Stadtrat brachte. Er verließ daraufhin Münster und war später in Paderborn und
    Werl tätig.
    Quelle: Wilhelm Kohl in: Münstersche
    Zeitung, 25.3.1959
    Hermann von Kerssenbrock, *um 1520 Barntrup, 5.7.1585 Osnabrück, Lehrer,
    Chronist.
    Seine erste Schulbildung genoss Kerssenbrock in Paderborn, seit 1533 dann in der Domschule in
    Münster. Durch die Wirren der Täuferzeit aus der Stadt getrieben, zog die Familie erst nach
    deren Niederwerfung wieder nach Münster. In Köln studierte Kerssenbrock Philosophie und Kunst.
    Nach Jahren als Lehrer in Hamm und Dortmund, kam er im Jahr 1550 zurück nach Münster, wo er
    Rektor der Domschule wurde.
    Er verhalf der Traditionsschule in seiner 25 Jahre währenden Amtszeit wieder zu ihrer alten
    Blüte. Nachhaltig bekannt wurde Kerssenbrock jedoch nicht durch seine Lehrtätigkeit, sondern
    durch sein Buch über die Geschichte der münsterschen Wiedertäufer. Das Werk ist sehr einseitig
    aus katholischer Sicht geschrieben. Es verunglimpft alle protestantischen Ideen und beleidigt
    den Stadtrat von Münster nicht unerheblich.
    Der Druck des Buches wurde verboten und Kerssenbrock musste vor dem Rat der Stadt Münster
    eidesstattlich versichern, dass er keine weiteren Bücher mehr schreiben werde. Er wandte sich
    nach Paderborn, wurde dort wiederum Schulrektor und verfasste, entgegen der in Münster
    gemachten Versicherung, weitere Schriften, die ihm erneut Schwierigkeiten einbrachten. Nachdem
    er auch Paderborn verlassen musste, ging er nach Werl, wo er wiederum Rektor wurde. Aber auch
    dort brachte er sich mit neuen Schriften in Bedrängnis. Dieses Mal so arg, dass er die Stadt
    fliehend verlassen musste. Das unruhige Leben des Hermann von Kerssenbrock endete in
    Osnabrück.
    Quelle: Detlef Fischer, Münster von A bis Z, Münster 2000
    Es gibt in Münster insgesamt vierzehn Straßen, die nach Historikern und Heimatforschern benannt
    sind. Es sind die Straßennamen
    Adolf-Risse-Weg, Adolf-Wentrup-Weg, Bahlmannstraße, Eugen-Müller-Straße, Geisbergweg, Kerßenbrockstraße,
    Nieberdingstraße, Niesertstraße, Philippistraße,
    Schulteweg, Tegederstraße,
    Tibusstraße, Westhoffstraße
    und Zumbuschstraße.
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