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Willkommen auf der Homepage der Villa ten Hompel!
Der heutige Geschichtsort Villa ten Hompel in Münster – ehemalige Fabrikantenvilla, Sitz der Ordnungspolizei im Nationalsozialismus, Ort der Entnazifizierung und Dezernat für Wiedergutmachung im Nachkriegsdeutschland – bietet heute Raum für die Auseinandersetzung mit geschichtlichen und aktuellen Themen zwischen Erinnerungskultur und Demokratieförderung am historischen Ort.
Aktuelle Meldungen
Buchcover von Volker Kutschers 'Rath'
Volker Kutscher liest aus seinem finalen „Rath-Roman“ - wieder Tickets im Vorverkauf!
Deutschlands erfolgreichster Krimiautor Volker Kutscher, der Erfinder von Kommissar Gereon Rath und der gleichnamigen Krimireihe, kommt auf Einladung der Villa ten Hompel, der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit und des Theaters im Pumpenhaus am Mittwoch, 22. Januar 2025, um 19 Uhr nach Münster, um aus seinem finalen zehnten Rath-Roman zu lesen. Seine Krimireihe wurde durch die Fernsehserie „Babylon Berlin“ zu einem Welthit.
Kutschers erster Rath-Roman „Der nasse Fisch“ spielte im quirligen Berlin der Weimarer Republik. Hier trafen sich Gereon Rath und Charlotte Ritter zum ersten Mal – und nun im November 1938 zum letzten Mal. Der Hass auf Jüdinnen*Juden wächst und mit der Reichspogromnacht kulminiert eine Entwicklung, die Charly vorhergesehen und Gereon lange geleugnet hat. Mit gewohnt hoher Spannung, historischer Tiefenschärfe und psychologischer Figurenzeichnung bringt Volker Kutscher seine Erfolgsserie zu einem erschütternden Abschluss.
Moderiert wird die Lesung im Theater im Pumpenhaus von Sandra Franz, Leiterin der NS-Dokumentationsstelle „Villa Merländer“ in Krefeld.
Die Lesung war zwar kurzzeitig ausverkauft - nun aber gibt es durch eine Kapazitätserweiterung wieder Karten!
Tickets zum Preis von 18 € (ermäßigt 10 €, Solipreis 25 €) sind ausschließlich über das Ticketsystem des Pumpenhauses erhältlich.
Frank Nonnenmacher
Die Nazis nannten sie „Asoziale“ und „Berufsverbrecher“
Mit der Resolution des Deutschen Bundestages vom 20. Februar 2020 werden nach Jahrzehnten diejenigen Menschen, die als „Asoziale“ und „Berufsverbrecher“ stigmatisiert wurden, als Opfergruppe des Nationalsozialismus anerkannt. Denn auch über 1945 hinaus wurden diese verleugneten Verfolgten gesellschaftlich verdrängt. Ausgehend von Erfahrungen in der eigenen Familie stellte Frank Nonnenmacher das Schicksal der Verleugneten und Vergessenen ins Zentrum seiner Arbeit und gründete den Verein VEVON – Verband für das Erinnern an die verleugneten Opfer des Nationalsozialismus. Am Donnerstag, 12. Dezember, 19 Uhr spricht Frank Nonnenmacher über die Geschichte der verleugneten Verfolgten vor und nach 1945.
Mehr zum Vortrag zur Wanderausstellung des Vereins 'Spuren Finden'
Gräber- und Gedenkstätte Riga-Bikierniki
Deportationsgedenken und Vortrag „Immer mit einem Fuß im Grab“
Während des Nationalsozialismus wurden auch aus Münster und dem Münsterland zahlreiche jüdische Bürger*innen in die Ghettos und Vernichtungslager im besetzten Osteuropa verschleppt. Am 13. Dezember 1941 wurden 390 Jüdinnen*Juden aus Münster und dem Münsterland in das „Reichsjuden-Ghetto“ nach Riga deportiert. Sammelstelle für die Deportierten war die Gastwirtschaft „Gertrudenhof“ an der Warendorfer Straße. Daran wird am Sonntag, den 15. Dezember, um 11.30 Uhr an der Gedenkstele an der Ecke Warendorfer Straße/Kaiser-Wilhelm-Ring gedacht. Im Anschluss findet ein Vortrag von Prof. Dr. Andrea Löw im Saal der Villa ten Hompel statt: Auf Basis Hunderter Briefe, Postkarten, Tagebücher, Video-Aufzeichnungen und vieler weiterer Quellen stellt sie individuelle Geschichten von deutschen Jüdinnen*Juden zu einem erschütternden Zeugnis zusammen, das die ganze Ungeheuerlichkeit des Verbrechens emotional bewusstmacht.
Weinflasche
Ein Blick in die Sammlung ...
Vor 80 Jahren, im November 1944, wurde der Wehrmachtsangehörige Franz Xaver Mitterhuber mutmaßlich das letzte Mal gesehen. Seit Ende 1944 galt er als vermisst. Die Rotweinflasche, das Fundstück des Monats November, ist in der Dauerausstellung der Villa ten Hompel ausgestellt, denn anhand der Flasche lässt sich fragen: Wie kann Trauerbewältigung aussehen, wenn jemand im Krieg vermisst bleibt? Die Flasche Rotwein brachte Mitterhuber, der als 16-jähriger Gärtnerlehrling zur Wehrmacht eingezogen wurde, als Souvenir aus Frankreich für seine Eltern mit. Er übergab sie ihnen im Oktober 1942 bei einem Heimaturlaub. Die Familie hob den Wein bewusst auf, um ihn nach Rückkehr des Sohnes aus dem Kriegseinsatz gemeinsam zu trinken.
Zum Fundstück des Monats