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Willkommen auf der Homepage der Villa ten Hompel!
Der heutige Geschichtsort Villa ten Hompel in Münster – ehemalige Fabrikantenvilla, Sitz der Ordnungspolizei im Nationalsozialismus, Ort der Entnazifizierung und Dezernat für Wiedergutmachung im Nachkriegsdeutschland – bietet heute Raum für die Auseinandersetzung mit geschichtlichen und aktuellen Themen zwischen Erinnerungskultur und Demokratieförderung am historischen Ort.
Aktuelle Meldungen

Rundgangleiterin Michaela Kipp vor der Villa ten Hompel
Rund um die Villa
Wer authentische Spuren aus der Zeit des Nationalsozialismus und des Zweiten Weltkriegs finden möchte, muss hierfür nicht zu Museen in Berlin oder München reisen. Schon bei einem Spaziergang vor der eigenen Haustür lassen sich diese finden. Vom Ausgangspunkt, der Villa ten Hompel, führt die Historikerin Dr. Michaela Kipp am Sonntag, 29. Juni, um 14 Uhr zu bekannten und weniger bekannten Orten im Erpho- und Mauritzviertel.
Treffpunkt vor der Villa ten Hompel, keine Anmeldung erforderlich. Dauer ca. zwei Stunden.
Mehr zum historischen Stadtteilspaziergang
Fundstück des Monats: Zur Zerstörung des Hafenviertels in Marseille 1943
Der 18. Juni 2025 ist der Internationale Tag für die Bekämpfung von Hetze. Hetze wird als zentrales Instrument rechter Rhetorik und Propaganda genutzt. Sie zielt darauf ab, eine Bevölkerungsgruppe zu beeinflussen und diese gegen eine andere zu mobilisieren und aufzubringen. Abwertende Sprache dient dabei als Mittel, um Ablehnung gegenüber dieser Gruppe zu fördern und sie als Bedrohung zu inszenieren. Auf diese Weise werden neue Feindbilder konstruiert oder bestehende verstärkt.
Das Fundstück des Monats ist ein Artikel aus der Zeitschrift „Die Deutsche Polizei“, Ausgabe: „Ordnungspolizei“ vom 1. Mai 1943. In diesem Artikel schildert der Polizei-Kriegsberichter W. Gilles die Sprengung des Hafenviertels Saint Jean/Port Vieux in Marseille im Februar 1943. Der Artikel nutzt Hetze als Mittel, einerseits um die Verbrechen der Nationalsozialisten zu rechtfertigen und zu heroisieren. Andererseits wird eine Gruppe, in diesem Fall die Bewohner*innen des Hafenviertels, kriminalisiert und abgewertet.
Fundstück des Monats

Filmplakat NATHAN-ism (c) Elan Golod
Film: NATHAN-ism im Cinema, Mittwoch, 2.7., 19.30 Uhr
Die Überwachung der Angeklagten bei den Nürnberger Prozessen – diesen Auftrag erhielt am Ende des Zweiten Weltkrieges der damals 19-jährige Nathan Hilu, Sohn syrisch-jüdischer Einwanderer in New York, von der US-Army. Seine Erfahrung inspirierte Hilu, einen „outsider artist“, sein Leben lang zu künstlerischen Arbeiten, die ihm in der Kunstwelt nie Anerkennung verschafften. Aber was ist damals in Nürnberg wirklich passiert? Könnten seine lebhaften Erinnerungen ihn täuschen? Am 2. Juli wird der Film NATHAN-ism um 19.30 Uhr im Cinema, Warendorfer Str. 45, 48145 Münster gezeigt. Er geht dem spannungsvollen Verhältnis zwischen Künstler, Werk und persönlicher wie kollektiver Erinnerung einerseits sowie historischen Tatsachen andererseits auf den Grund.
Der Film wird in der englischen Originalversion mit deutschen Untertiteln gezeigt, das anschließende Gespräch mit Filmemacher Elan Golod ist auf Englisch.
Mehr zum Film und Kartenbestellmöglichkeit

Das Projektleitungsteam an historischen Verbrechensorten in Polen. Foto: Thomas Börner
Das Bildungsprojekt „Die Polizei und der Holocaust“ in Polen
Thomas Köhler und Peter Römer aus der Villa ten Hompel leiteten gemeinsam mit der Whatmatters ggmbh und dem World Jewish Congress ein Bildungsprojekt für 25 Polizeibedienstete aus Österreich und Polen zu Orten polizeilicher Verbrechen. Das im Oktober letzten Jahres in Münster begonnene Projekt führte die Teilnehmer*innen nach einem zweiten Projektteil im Januar 2025 in Wien nun vom 10.-17. Mai nach Polen. In den Blick genommen wurden hier vor allem Tatorte des „Holocaust durch Kugeln“, für den Angehörige der Polizei aus Deutschland und Österreich die Hauptverantwortung trugen, sowie die Konzentrations- und Mordlager Majdanek, Belzec und Sobibór. Besonders eindrücklich waren auch Orte, an denen heute kaum oder keine Erinnerungszeichen an einstige Verbrechen zu finden sind, so etwa der kleinen Ort Józefów, in dem Angehörige des Hamburger Polizeibataillon 101 im Juni 1942 1.500 Jüdinnen und Juden ermordeten.
Zum Projekt und einem Bericht über die Bildungsreise