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Willkommen auf der Homepage der Villa ten Hompel!
Der heutige Geschichtsort Villa ten Hompel in Münster – ehemalige Fabrikantenvilla, Sitz der Ordnungspolizei im Nationalsozialismus, Ort der Entnazifizierung und Dezernat für Wiedergutmachung im Nachkriegsdeutschland – bietet heute Raum für die Auseinandersetzung mit geschichtlichen und aktuellen Themen zwischen Erinnerungskultur und Demokratieförderung am historischen Ort.
Aktuelle Meldungen

Yad Vashem Lecture in der Villa ten Hompel
Yad Vashem Lecture – Antisemitismus im Klassenzimmer
Oft genug fühlen sich viele Lehrer*innen beim Thema Antisemitismus, insbesondere, wenn es dabei um Israel und den Nahostkonflikt geht, überfordert. Wie kann man im schulischen Kontext einen Dialog eingehen und wie können dabei klare Grenzen gezogen werden?
Dieser Herausforderung möchte sich die Lecture annehmen. Dabei stehen die Grundsätze der antisemitismus- und rassismuskritischen Bildungsarbeit im Fokus am 30. April, 10-16 Uhr im Fokus. Der Termin ist ein Zusatztermin aufgrund der hohen Nachfrage!
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Rundgangleiterin Michaela Kipp vor der Villa ten Hompel
Rund um die Villa
Wer authentische Spuren aus der Zeit des Nationalsozialismus und des Zweiten Weltkriegs finden möchte, muss hierfür nicht zu Museen in Berlin oder München reisen. Schon bei einem Spaziergang vor der eigenen Haustür lassen sich diese finden. Vom Ausgangspunkt, der Villa ten Hompel, führt die Historikerin Dr. Michaela Kipp am Sonntag, 11. Mai, um 14 Uhr zu bekannten und weniger bekannten Orten im Erpho- und Mauritzviertel.
Treffpunkt vor der Villa ten Hompel, keine Anmeldung erforderlich. Dauer ca. 2 Stunden.
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Eva Gruberová
„Forum am Donnerstag“ mit Eva Gruberová und Helmut Zeller: Diagnose Judenhass. Die Wiederkehr einer deutschen Krankheit
Judenhass ein Phänomen der Vergangenheit? Sicherlich nicht: Schon vor dem 7. Oktober 2023 fühlten sich viele Jüdinnen und Juden in Deutschland nicht mehr sicher. Dies nimmt jedoch, so Eva Gruberová und Helmut Zeller, die mehrheitlich nichtjüdische Bevölkerung hierzulande kaum wahr. Das Autorenduo verfolgt Erscheinungsformen und Spuren des antisemitischen Hasses in verschiedenen Orten und Regionen Deutschlands, gibt die Perspektive unmittelbar Betroffener wieder und erzählt vom Engagement gegen Antisemitismus. Gruberová und Zeller machen in unserer Reihe „Forum am Donnerstag“ am Donnerstag, 15. Mai um 19 Uhr in der Villa ten Hompel auf Defizite in Politik, Polizei, Justiz und Bildungswesen aufmerksam, die einem konsequenten Kampf gegen antisemitische Denk- und Handlungsweisen entgegenstehen.
Näheres und Zoom-Link zum „Forum am Donnerstag“ mit Eva Gruberová und Helmut Zeller

Lebensgefährlicher Zwangsarbeiter*innen-Einsatz im Zweiten Weltkrieg an der Augustastraße in Münster nach einem Angriff. Provenienz: Stadtarchiv Münster / Bestand Kriegschronik Wiemers.
Radtour zur Erinnerung 80 Jahre nach Kriegsende
Spuren und Folgen des NS-Regimes in Münster, die Geschichte der „Gauhauptstadt“ Westfalen-Nord und die Folgen des Zweiten Weltkrieges, dessen Ende sich zum 80 Male jährt, nimmt eine Innenstadttour per Leeze in den Blick. Gefragt wird nach Mahnmal- und Kasernenstandorten, nach Zeitgeschichte und Zivilcourage, vor allem aber nach Verfolgten und Opfern der Gewaltherrschaft. Die Tour gestaltet Stefan Querl, Leitung der Villa ten Hompel. Treffpunkt ist am Samstag, 17. Mai, von 14- ca. 18 Uhr, Treffpunkt vor dem Marktcafé am Domplatz. Anmeldungen vorab sind nicht erforderlich, aber verkehrssichere Räder und ein Kostenbeitrag von 5 Euro für den ADFC Pflicht.
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Dr. Werner Friedrichs © privat
Forum am Donnerstag mit Dr. Werner Friedrichs: Radikale Demokatiebildung
Rechtsextremismus, Antisemitismus oder struktureller Rassismus und Sexismus. Wenn Gesellschaften vor existenziellen Herausforderungen stehen, ertönt fast reflexartig der Ruf nach mehr politischer Bildung und unzählige Bekenntnisse werden abgelegt. Diese Logik – Krise als Lerngelegenheit – war in den letzten 50 Jahren das vorherrschende Denkmotiv, nun wird es brüchig: Denn die gegenwärtigen Herausforderungen lassen sich immer weniger als lösbare Krisen beschreiben. Über diese Thematik spricht am 22. Mai um 19 Uhr Dr. Werner Friedrichs. Der Vortrag und das anschließende Gespräch geben einen Überblick über die Diskussion und einen Ausblick auf den noch unfertigen Ansatz einer Radikalen Demokratiebildung am Un_Ort.
Die Veranstaltung findet im Saal der Villa ten Hompel statt. Auch online über Zoom kann teilgenommen werden. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
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Ministerpräsident Mario Voigt begrüßte Stefan Querl, Leiter des Geschichtsorts Villa ten Hompel.
80 Jahre nach der Befreiung des Konzentrationslagers Buchenwald: Villa ten Hompel beim Gedenkakt
Am 11. April jährt sich zum 80. Mal die Befreiung des Konzentrationslagers Buchenwald „von innen und außen“, wie es Altbundespräsident Christian Wulff in seiner Rede im Weimar Congress ausdrückte. Bei dem Gedenkakt am Sonntag, 6. April, in Thüringen war auch der Geschichtsort Villa ten Hompel vertreten. Gedenkstätten-Exkursionen führen jährlich von Münster auf den Ettersberg in Weimar. Ein Bericht vom Gedenkakt in Weimar

Dessertgeschirr der Familie Haas, Copyright: Villa ten Hompel
Ein Blick in die Sammlung: Das Dessertgeschirr der Familie Haas
Zum internationalen Tag der Provenienzforschung blicken wir auf eine Leihgabe in unserer Sammlung, die nicht wegen ihrer wertvollen Materialität oder herausragenden Fertigung an Einzigartigkeit gewinnt, sondern wegen ihrer Provenienz – ihrer Herkunftsgeschichte.
Das Obst- und Konfektporzellan gehörte dem jüdischen Fabrikanten Ernst Haas (1897–1968) aus Borken. Haas flüchtete 1939 in die Niederlande, wo er 1940 verhaftet und ins Lager Westerbork deportiert wurde. Seine Ehefrau Ruth (geb. Marck) und die drei Söhne, die zunächst in Borken zurückgeblieben waren, wurden 1942 in das KZ Majdanek deportiert und dort ermordet. Der Besitz der Familie wurde öffentlich versteigert und verschenkt. Die Eltern von Ilse Ernst suchten sich das Geschirr bei der NS-Ortsgruppenstelle Borken aus, nachdem sie ihren Hausrat durch Bombenzerstörung verloren hatten. Nach seiner Befreiung ging Erich Haas mit einer Liste seiner Besitztümer in Borken von Haus zu Haus, um sein Eigentum wiederzubekommen. Er überließ der Mutter von Ilse Ernst das Geschirr, als sie ihm wahrheitsgemäß die erhaltenen Gegenstände zeigte. Haas setzte sich in der Nachkriegszeit für die Entschädigung der jüdischen Gemeinde und die Wiederherstellung der zerstörten jüdischen Friedhöfe ein. Vor dem Landgericht Münster sagte er im Prozess gegen die Borkener Täter der Novemberpogrome als Zeuge aus. Jahrzehnte später wandte sich Ilse Ernst wegen des Geschirrs an die „Stiftung Zurückgeben“, die 2005 den Kontakt zur Villa ten Hompel herstellte. Die Stiftung wurde 1994 mit dem Ziel, jüdische Frauen in Kunst und Wissenschaft zu fördern, gegründet – im Wissen um die Zerstörung von Arbeitsmöglichkeiten und Enteignung von Jüdinnen*Juden während der NS-Zeit. Sie appelliert bis heute an die nachgeborenen Generationen, Verantwortung zu übernehmen und anzuerkennen, dass ein Großteil der Deutschen direkt und indirekt von der Enteignung europäischer Jüdinnen*Juden profitierten. Ein Beispiel aus Münster: 1942 kam ein Schiff mit 156 Zimmereinrichtungen deportierter jüdischer Familien am hiesigen Hafen an, die an „bombengeschädigte“ Münsteraner Familien verteilt wurden.
Mehr zum Fundstück des Monats

Eines von acht Filmforen: „Unter Bauern“ (© Pandora Film Produktion)
Reihe „Drehbuch Geschichte“ zwischen 18.3. und 13.5.
Acht Filmforen zu „Filmwelt Westfalen – Geschichten einer Region“
Bodenständig, ehrlich, beharrlich – oder doch provinziell und ungehobelt? Die Klischees über Westfalen sind vielfältig und trotzen wie ihre Träger stur dem Wandel der Zeiten. Seine Facetten präsentiert das Filmland Westfalen seit über 100 Jahren in historischen Dramen, pointierten Komödien und spitzen Gesellschaftskritiken. Welche Geschichten prägen Westfalen? Welche Stereotype werden hier aufgegriffen? Wie wandelt sich die Selbstwahrnehmung? Gibt es überhaupt „die Westfalen“? Die diesjährige Ausgabe der Filmreihe „Drehbuch Geschichte“ bringt Hochglanzproduktionen, Kult-Klassiker sowie historische Schätze der Region zurück ins Kino. An acht Themenabenden mit Einführungen und Filmgesprächen bietet die Reihe eine Rundreise durch die westfälische Film- und Kulturlandschaft, betrachtet Stereotype und Klischees und zeigt die Weite der westfälischen Filmwelt.
In Kooperation mit: Die Linse e.V., LWL-Medienzentrum für Westfalen, LWL-Institut für westfälische Regionalgeschichte, LWL-Literaturkommission für Westfalen, Gegen Vergessen – Für Demokratie e.V., Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. in Westfalen-Lippe startet die achtteilige Filmreihe dieses Jahr am Dienstag, 18. März um 18 Uhr in der Rüstkammer des Historischen Rathauses mit „Die Friedensreiter“ (DE 1919) und endet am 13. Mai um 20 Uhr im Cinema mit Marija (DE, 2016).
Flyer mit allen Kinoforen der Reihe „Drehbuch Geschichte“ im Überblick
(PDF, 1.11 MB)