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In Münster unterwegs mit dem Rad
Besonderheiten in Münster
In Münster sind viele Maßnahmen und Hilfen für sicheres und komfortables Radfahren realisiert worden. Sie können an verkehrsreichen Hauptstraßen gut ausgebaute Radwege nutzen und in sämtlichen Wohnstraßen sicher in Tempo-30-Zonen fahren. Aber auch andere Maßnahmen für den Radverkehr wie Fahrradstraßen, die fast lückenlose Freigabe von Einbahnstraßen in Gegenrichtung für den Radverkehr, Bus- und Radspuren, Fahrradschleusen, Bike-and-Ride-Angebote und Kurzparkzonen gehören zum Angebot. Nachfolgend zeigen wir Ihnen einige Beispiele aus der Planungspraxis.
1. Radstation
Direkt am Bahnhof wurde 1999 die bundesweit größte Radstation mit inzwischen 3.300 Stellplätzen eröffnet. Etwa 95% der Nutzer sind Bahnfahrer. Zu den Service-Angeboten gehören eine Reparaturwerkstatt, eine Waschstraße für Fahrräder, ein Fahrradverleih und Gepäckfächer sowie touristische Informationen. Ein Tagesticket für Kurzparker kostet 80 Cent.
nach oben2. Fahrradstraße Schillerstraße
Bereits 1990 wurde die Schillerstraße als erste Fahrradstraße in Münster ausgewiesen. Fahrradstraßen sind Anliegerstraßen in denen der Radverkehr Vorrang vor jeder anderen Verkehrsart hat. Auto- und Motorradverkehr sind in Münster aber weiterhin erlaubt. Die Schillerstraße ist Teil der Veloroute über Wolbeck nach Everswinkel und ermöglicht Radfahrern eine zügige Verbindung zum Hauptbahnhof. Weiter in südöstlicher Richtung, ab der Schillerstraßenbrücke über den Dortmund-Ems-Kanal, sind bereits die 2019 beschlossenen Qualitätsstandards für Fahrradstraßen umgesetzt worden. Fahrradstraßen 2.0 signalisieren durch die flächige Rotmarkierung den Vorrang des Radverkehrs und erhöhen die Aufmerksamkeit, die Herstellung einer 4 bis 5 Meter breiten Fahrgasse steigert den Fahrkomfort und die Verkehrssicherheit und die Bevorrechtigung gegenüber einmündenen Nebenstraßen ermöglicht durchgängig flüssiges Radfahren.
nach oben3. Fahrradschleuse Bremer Straße
An dieser Radfahrschleuse in der Bremer Straße fahren die Radfahrer vor den Autofahrern und sind so immer im Sichtfeld. Die Zufahrt zur Fahrradschleuse ist durch Verkehrszeichen geregelt. Radfahrer müssen nicht im Nebel der Autoabgase an der Ampel warten und können die Kreuzung zügig und sicher passieren.
nach oben4. Klassischer Bordsteinradweg
Die Bordsteinradwege in Münster haben Tradition. Heute können Radfahrer an allen Hauptverkehrsstraßen, die von den Stadtteilzentren in die Innenstadt und von Stadtteil zu Stadtteil führen, über eigens gebaute Radwege fahren. Der klassische Bordsteinradweg ist in Münster rot gepflastert, liegt auf gleicher Ebene wie der Gehweg und hat zur Fahrbahn einen grauen Sicherheitstrennstreifen.
nach oben5. Ampel verschafft Radfahrern Vorfahrt
In Münster haben Radfahrer Vorfahrt. Das zeigt sich zum Beispiel auch an Ampelkreuzungen. An dieser Doppelkreuzung an der Warendorfer Straße ist die Ampel so geschaltet, dass Radfahrer die Kreuzung noch vor dem Autoverkehr passieren können. Links abbiegende Fahrradfahrer können auf einer eigenen Spur die Kreuzung sicher überqueren.
nach oben6. Ampeltrittbrett
Mit Hilfe der Ampeltrittbretter können Radfahrende komfortabel an Ampeln warten, ohne vom Rad absteigen zu müssen. Das Konzept ist unter anderem aus Kopenhagen bekannt, seit 2019 stehen diese an sechs Standorten im Stadtgebiet von Münster. Eine Ausweitung der Standorte ist derzeit in der Planung.
nach oben7. Promenade
Die ringförmig auf der ehemaligen Stadtbefestigung angelegte 4,5 km lange Promenade ist nur für den nicht motorisierten Verkehr freigegeben und deshalb für Radfahrer und Fußgänger sehr attraktiv. Die Radfahrer, die von den Stadtteilzentren oder Außenbezirken in die Innenstadt fahren, können die Promenade als Verteilerring nutzen. Für den Radverkehr ist die Promenade unverzichtbar. So wurden hier schon über 1.570 Radfahrer pro Stunde gezählt (2008).
nach oben8. Leezenflow
An der Promenadenkreuzung Hörstertor hängt ein Prototyp des Grüne-Welle-Assistenten „Leezenflow“. Damit werden alle Radfahrenden auf der Promenade nun dabei unterstützt, das richtige Tempo zu finden, um ohne Stopp bei Grün über die Ampel zu fahren. Die Idee und ein erster Prototyp wurden bereits im MÜNSTERHACK 2019 mit dem Zuschauerpreis prämiert. Wenn der Leezenflow den Radfahrkomfort erhöht, plant die Stadt Münster weitere Geräte an andere Ampelkreuzungen anzubringen.
nach oben9. Fahrradwegweisung
Seit 2001 gibt es in Münster die beschilderte Wegweisung mit der Zielwegweisung, dem Wabensystem des Radelparks Münsterland und den touristischen Themenrouten. Mit dem Netz der Wegweisung bietet die Stadt Münster Radfahrern beschilderte Fahrradrouten mit ca. 475 km Gesamtlänge an. Das Wabensystem wird in Kürze durch ein Knotenpunktsystem nach niederländischem Vorbild ersetzt, das Radtouristen eine schnelle Orientierung bietet, ohne ständig auf eine Karte oder eine Navigationshilfe blicken zu müssen.
nach oben10. Neutor, Querung Promenade
Im Zuge der Neupflanzung der Promenade wurde zwischen den beiden Nachbarknoten eine zusätzliche direkte lichtsignalgeregelte Querung für Fußgänger und Radfahrer im Zuge der Promenade über die 5-streifige Straße Neutor eingerichtet.
nach oben11. Fahrradstraße Frauenstraße mit Induktionsschleifen
Die Frauenstraße ist für Radfahrer eine wichtige Verbindung zwischen der Altstadt und den Einrichtungen der Universität im Schloss. Sie ist eine der bislang 16 Fahrradstraßen in Münster. An der Kreuzung Frauenstraße/Schlossplatz sichert eine Ampel den Verkehr. Radfahrer in und aus Richtung Schloss lösen die Ampel über Induktionsschleifen aus.
nach oben12. Unechte Einbahnstraße Krummer Timpen
Viele Studenten sind auf der Straße Krummer Timpen unterwegs zur Unibibliothek. Um hier schnelle und möglichst direkte Verbindungen für Radfahrer zu schaffen, wurde die ehemals echte Einbahnstraße in eine unechte umgewandelt. Radfahrer dürfen generell in beide Richtungen fahren. Ein eigens markierter Radfahrstreifen sichert den Radverkehr entgegen der Einbahnstraße.
nach oben13. Fahrradschleuse Aegidiitor
Eine großzügige Fahrradschleuse ermöglicht den Radfahrern ein direktes Linkseinbiegen in die Weseler Straße. Der nachfolgende Kfz-Verkehr behält dadurch die Übersicht – eine einfache, sichere und komfortable Lösung für die großen Radverkehrsmengen, insbesondere während der Mittagszeit zur Mensa am Aasee.
nach oben14. Fahrradparken vor der Mensa
Seitdem eine große Fahrradparkanlage im Bereich der Fahrbahn vor der Mensa eingerichtet wurde, ist das Problem der wild abgestellten Fahrräder behoben. Kreuz und quer abgestellte Räder behindern jetzt nicht mehr den Verkehr. Von den über 8.000 Fahrradparkplätzen in der Innenstadt ist fast die Hälfte im Bereich der Universität eingerichtet worden. Übrigens: Auch die an der Aaseemensa gelegene Bismarckallee ist als Teilabschnitt der Veloroute Senden-Münster zur Fahrradstraße 2.0 ausgebaut worden.
nach oben15. Radfahren ohne Unterbrechung
Kleine Maßnahme, große Wirkung: Zwischen der Bismarckallee und der Straße Am Kanonengraben wurde auf der Ostseite der Weseler Straße auf wenigen Metern ein einseitiger Radweg für beide Richtungen freigegeben. Mit dieser recht einfachen Lösung konnte eine kleine, aber für Radfahrer wichtige Lücke im Radwegenetz geschlossen werden.
nach oben16. Radweg mit Freigabe für Busse
Auf der Moltkestraße gab es in beiden Fahrtrichtungen neben der normalen Fahrbahn eine Bussonderspur. Diese Busspuren wurden in Radfahrstreifen umgewandelt, die aber weiterhin auch für Busse freigegeben sind. Auf diese Weise konnte ein teurer Umbau der Straße vermieden werden.
nach oben17. Kreisverkehr ohne Radwege
Die gesicherte Radverkehrsführung im hoch belasteten Kreisverkehr Ludgeriplatz wird durch eine frühzeitige und gesicherte Einfädelung des Radverkehrs mittels Schutzstreifen vor den Einmündungen zur Kreisfahrbahn erzielt. Gemeinsam mit den Kraftfahrzeugen und für die Kraftfahrzeugführer gut erkennbar fahren die Radfahrer in der rechten Spur des Kreisverkehrs mit.
nach oben18. Fahrradzählstelen
Informationstafeln (sogenannte Zählstelen) mit digitalen Displays, die Live-Daten anzeigen, bieten eine plakative Möglichkeit, um den besonderen Stellenwert und die Dimension des Radverkehrs anschaulich zu verdeutlichen. Bürgerinnen und Bürger werden zusätzlich motiviert, auf das umweltfreundliche Verkehrsmittel Fahrrad zu setzen, wenn sie sehen, welche unmittelbare positive Wirkung ihr persönlicher Fahrradbeitrag erbringt. In Münster wurden zwei solcher Informationstafeln installiert: am Neutor sowie an der Hammer Straße. Bewusst wurde von einem Standort an der Promenade Abstand genommen, da auch Autofahrer auf die Wertschätzung des Radverkehrs aufmerksam gemacht werden sollen.
nach oben19. Radfahrstreifen Hafenstraße
Durch Ummarkierung der ehemals 4-streifigen Fahrbahn in eine 2+1-Lösung konnten erstmals beidseitig komfortable Radfahrstreifen geschaffen und somit eine wichtige Lücke im Radverkehrsnetz geschlossen werden.
nach oben20. Freifahrtschein für die Fußgängerzone
Die Fußgängerzone Stubengasse ist für den Radverkehr freigegeben. Tagsüber dürfen Radfahrer dort fahren, wo auch Busse und Taxen zugelassen sind. Diese Regelung hat sich bewährt. Alle Verkehrsteilnehmer nehmen mehr Rücksicht aufeinander.
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