Friedenskulturmonat

Britische und amerikanische Soldaten ziehen über den Prinzipalmarkt, 4. April 1945
Luftbild der U.S. Army Air Force von der münsterischen Innenstadt mit Prinzipalmarkt und Lambertikirche, Mai 1945
Von den Alliierten gefangengenommene deutsche Soldaten, Albachten, 2. April 1945

Der Friedenskulturmonat

In diesem Jahr findet der münsteraner Friedenskulturmonat, organisiert von den Friedensaktiven der Stadt, zum 21. Mal statt. Passend dazu haben sich 21 Organisationen zusammengefunden, die zwölf Veranstaltungen zum Thema „Frieden ist ein Menschenrecht“ organisieren:  Die Menschenrechtserklärung der Vereinten Nationen umfasst 30 Artikel, in denen u.a. das Recht auf Leben, Freiheit, Sicherheit, Gleichberechtigung, Asyl und Meinungsfreiheit erklärt wird. Diese Rechte gilt es einzufordern und zu verteidigen. 

Für die Texte sind die jeweiligen Veranstalter verantwortlich. Für alle Veranstaltungen gilt: Eintritt frei

 
Kranzniedlegung am Zwinger

1. September: Kundgebung und Kranzniederlegung

Mit dem Antikriegstag erinnern die Gewerkschaften an den Überfall Deutschlands auf Polen und den Beginn des 2. Weltkrieges am 1. September 1939. Millionen Juden, Sinti, Roma, Homosexuelle und Gewerkschafter*innen sind der nationalsozialistischen Ideologie zum Opfer gefallen. Der DGB und seine Gewerkschaften rufen dazu auf, sich für Frieden, Freiheit, Demokratie und Gerechtigkeit einzusetzen. 

Veranstalter: DGB-Stadtverband Münster in Kooperation mit: Integrationsrat der Stadt Münster; Ort und Zeit: Zwinger an der Promenade, 17 Uhr

Am Abgrund

2. September: Am Abgrund. Film mit Gespräch

Der Film ist ein fiktiver Politikthriller aus Aserbaidschan – auf der Basis sehr realer Erlebnisse. Eine junge Frau kämpft für Menschenrechte in dem diktatorischen Staat. Sie erlebt Überwachung, Wahlmanipulation, Willkür, Verhaftung. In Europa setzen sich ihre Familie und ein Abgeordneter für sie ein – werden aber im Europarat durch wirtschaftliche Interessen, Kampf um Rohstoffe und Korruption immer wieder ausgebremst. Nach dem Film gibt es ein Gespräch mit dem Regisseur Daniel Harrich und dem ehem. MdB Christoph Sträßer. 

Veranstalter: Friedensinitiativen in Münster (FiM), Ort und Zeit: Cinema, Warendorfer Straße 45-47, 18 Uhr 

Ardelit

3. September: Erfahrungen von Frieden – ein Alphabet

„Und dann müssen wir auch noch die Sprache wiederaufbauen“ (Ostap Slyvynsky) Konflikte verändern Sprache(n), oft bis zur Unkenntlichkeit. Frieden sucht sich davon unbeirrt seine eigene Sprache. Die Lesung präsentiert kurze Texte über Erfahrungen von Frieden, geschrieben von (jungen) Erwachsenen mit und ohne Schreib-Erfahrung in einer Schreibwerkstatt im August (Anmeldung: lesungen@ardelit.net). Das Projekt will in unterschiedlichen Sprachen ein vielstimmiges Wörterbuch erschaffen – als Grundlage für eine neue, junge Friedenskonferenz in Münster 2026. 

Veranstalter: ArDeLit in Kooperation mit: Ev. Forum Münster (efm) | VHS Münster | Eine-Welt-Forum Münster (EWF); Ort und Zeit: VHS Forum Münster, 19 Uhr 

Darfur-Hilfe

4. September: Was ist zivile Kraft

Warum lohnt es, sich für eine bessere Zukunft zu engagieren?
Ob im Sudan, in Deutschland oder online – Menschen setzen sich weltweit mit Mut und Beharrlichkeit für Frieden, Freiheit und Gerechtigkeit ein. Diese Veranstaltung widmet sich der „zivilen Kraft“: dem Engagement von Einzelpersonen, Initiativen und Vereinen, die sich für eine bessere Zukunft im Sudan stark machen. Am Beispiel dieses Landes zeigen wir, wie zivilgesellschaftliche Bewegungen trotz Gewalt, Vertreibung und politischer Repression Hoffnung stiften und konkrete Veränderungen anstoßen – sei es in der Unterstützung Geflüchteter oder beim Wiederaufbau lokaler Strukturen. Referenten: Adam Eltom (Darfur-Hilfe) | Dr. Ahmed Ibrahim (Afrikanische Perspektiven) | Simon Bethlehem (Grünhelme) 

Veranstalter: Darfur-Hilfe e.V. in Kooperation mit: Afrikanische Perspektiven e.V. | Grünhelme e.V.; Ort und Zeit: Onlineveranstaltung (Anmeldung: darfur-hilfe@web.de), 19 Uhr

Friedensmusik

6. September: Musik für den Frieden

Pop-Up-Konzerte von Chören, Gruppen und Solokünstler*innen
Wenn es eine Weltsprache für den Frieden gibt, so ist es die „Musik”. Wir wollen keine Militärmärsche spielen, sondern Friedenslieder singen. Wir wollen harmonieren, nicht zerstören. Wir wollen im Takt bleiben, nicht im Gleichschritt. Deswegen machen wir Musik für den Frieden. Unsere Zukunft, unsere Hoffnung ist der Frieden. So sehr jedes Volk sich selbst verteidigen darf und so wenig man Herrschern über hochgerüstete Armeen trauen mag: Nur mit einer Zeitenwende in Richtung Frieden gewinnen wir die Zukunft.
Veranstalter: Friedensinitiative Münster in Kooperation mit: pax christi DV Münster | KulturVerein F24; Ort und Zeit: An verschiedenen Orten in der Stadt, 11-16 Uhr 

Logo F24

6. September - 31. Oktober: Bertolt Brecht · Kriegsfibel

Eine Ausstellung zu einem – gemessen an dessen sonstiger Popularität – erstaunlich wenig beachteten Werk Brechts. Gezeigt werden 16 ausgewählte Tafeln , vergrößert auf das Format A2. Am Sonntag, dem 7. September, findet ab 15 Uhr die Vernissage zur Ausstellung statt. Nedim Sahin, das Duo Contraviento, Cuppatea und Friedhelm Redlich werden Lieder und Texte passend zur Botschaft der Kriegsfibel vortragen.

Veranstalter: KulturVerein F24; Ort: F24, Frauenstraße 24

Resilienz

8. September: Erzwungene Resilienz

Anhand der Erinnerungen einer Ukrainerin und eines Russen, die bis 1945 als Kinder bzw. Jugendliche das schwere Schicksal der Zwangsarbeit in Münster und die anschließende Traumatisierung als Displaced Persons im Westen bzw. als Rückkehrer in der Sowjetunion teilten, soll einerseits die jeweilige Biografie stellvertretend für viele gewürdigt werden, andererseits regen diese Textauszüge an zum Nachdenken über eigene Resilienzstrategien in Ausnahmesituationen. 

Veranstalter: Ev. Forum Münster in Kooperation mit: Ev. Kirchenkreis – AK Gesellschaftliche Verantwortung | VHS Münster; Ort und Zeit: VHS Münster Aegidiistraße 70 Raum 105

Gesellschaft für bedrohte Völker

17. September: Kein Friede ohne Gerechtigkeit und Menschenrechte

Ukrainische Frauen und der Krieg: Rollen, Erfahrungen und Erlebnisse
Seit 2014 widersteht die Ukraine der russischen Aggression, aber nach dem 24. Februar 2022 nahm der Russland-Krieg gegen die Ukraine eine Form der großangelegten Invasion an. Er erschütterte die ganze ukrainische Gesellschaft, aber die Lage der Frauen wurde besonders stark betroffen. Im Vortrag wird besprochen, wie die Ukrainerinnen auf die Herausforderungen antworten, über ihre z.T. neuen Rollen, die sie freiwillig oder erzwungenermaßen – vom Militärdienst oder Heimatfront-Aktivitäten bis zu den Flüchtlings- oder Opfer-Situationen. Der heutige Krieg in Europa wird auch im Zusammenhang mit Erfahrungen von Frauen in den Kriegen des 20. Jahrhundert betrachtet. Referentin: Dr. Kateryna Kobchenko
Veranstalter: Gesellschaft für bedrohte Völker Regionalstelle Münster in Kooperation mit: Fachstelle Weltkirche des Bistums Münster; Ort und Zeit: Bistum, Rosenstraße 16; 19 Uhr 

Logo DFG VK

18. September: Bundeswehr in den Schulen oder Friedenserziehung?

Kanzler Merz will die Bundeswehr zur stärksten Armee Europas machen. Dieses Ziel wird mit verstärkten Rekrutierungsmaßnahmen durch Jugendoffiziere an Schulen einhergehen. Die Erziehungseinrichtungen aber haben einen Friedens- und Völkerverständigungsauftrag, der sich aus mehreren Artikeln des Grundgesetzes ergibt. Laut Landesverfassung NRW soll die Jugend erzogen werden zur Völkerverständigung und Friedensgesinnung. Dieses Spannungsverhältnis ist Gegenstand der Veranstaltung mit Michael Schulze von Glaßer (DFG-VK) und einer/m Vertreter*in der GEW 

Veranstalter: DFG-VK Münster in Kooperation mit: GEW Münster, pax christi DV Münster; Ort und Zeit: http://dfgvk.blog.muenster.org

Gaza

21. September: Frieden für Palästina/Israel – was bedeutet das?

Es soll darum gehen, Einblicke in die aktuelle Situation in Palästina zu geben und Schritte zu einer Beendigung des Krieges sowie einer möglichen Friedenslösung aufzuzeigen und über Lösungswege zu diskutieren. Dazu sollen auch kulturelle Beiträge, wie Musik und Fotos aus Palästina, beitragen. Teilnehmende: Nazih Musharbash (Präsident der Deutsch Palästinensischen Gesellschaft) | Wieland Hoban (die Jüdische Stimme für einen gerechten Frieden in Nahost) | Ursula Mindermann (Vizepräsidentin der DPG) | Abdullah Tammaa (Oud-Spieler)
Veranstalter: KulturVerein F24 in Kooperation mit: Friedenskooperative Münster | Deutsch-Palästinensische Gesellschaft | pax christi DV Münster; Ort und Zeit: VHS Forum Münster, Aegidiistraße 70, 11-14 Uhr

Dunkle Wolk

21. September: „Es geht eine dunkle Wolk‘ herein“

Alte und neue Lieder mit Tanz zu Krieg und Frieden
Das Duo „die Amtsbrüder“ forschte zur Geschichte deutscher Antikriegslieder vom Mittelalter bis heute. Moderne Friedenslieder waren Begleiter vieler friedensbewegter Menschen, manche waren mitreißend, andere eher etwas schlicht, viele waren Kunstwerke, andere amüsant. Anne Heinz verleiht durch ihren Tanz den Liedern eine visuelle Komponente und lässt damit etwas ästhetisch Neues ent stehen. Manni Kehr (Konzept, Musik) | Uli Preuss (Musik) | Anne Heinz (Tanz) 

Veranstalter: Friedensinitiative Münster (FiM); Ort und Zeit: Trinitatiskirche Straßburger Weg 15, 19.30 Uhr

Friedensmahl

27. September: 17. Münsteraner Friedensmahl

Münsteraner Bürger*innen verschiedener Nationen, Religionen, Berufe, Kulturen, sozialen Schichten treffen sich im Rahmen des internationalen Festes bei einem gemeinsamen Essen an langen Tischen am historischen Ort und führen Tischgespräche auch zum Thema Menschenrechte.
Veranstalter: Friedeninitiative Münster (FIM) | Integrationsrat der Stadt Münster in Kooperation mit: Ev. Kirchenkreis Münster | DGB Stadtverband Münster | Stadtdekanat Münster | Schüler*innen und Lehrer*innen der Hildegardisschule; Ort und Zeit: Platz des Westfälischen Friedens, 13 Uhr.