Gedenkfeier zum 80. Jahrestags des Kriegsendes auf dem Waldfriedhof Lauheide
Am Ostermontag, dem 2. April 1945, wurde Münster von britischen und US-amerikanischen Soldaten erobert, womit die Gewaltherrschaft der Nationalsozialisten über die Stadt endete. Exakt 80 Jahre später gedachten Stadträtin Cornelia Wilkens und Stadtrat Wolfgang Heuer, der zugleich Kreisvorsitzender des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge ist, der Verstorbenen des Zweiten Weltkriegs. Zudem weihten sie drei neue Info-Stelen auf dem Waldfriedhof Lauheide ein, welche die Geschichte der dortigen Kriegsgräber nachvollziehbar machen. Neben deutschen Kriegstoten haben hier gefallene Soldaten der Alliierten, in Münster verstorbene Zwangsarbeiter und zivile Opfer des Luftkriegs ihre letzte Ruhestätte gefunden.
„Jedes einzelne Kriegsgrab steht für ein Schicksal, dessen erinnert werden muss“, sagte Wolfgang Heuer. „Das Kriegsgräbergesetz unterscheidet daher nicht zwischen Tätern und Opfern. Das macht diesen Ort erklärungsbedürftig. Mit dem neuen Informationsangebot werden die Gäste des Friedhofs eingeladen, sich mit dieser komplexen Geschichte auseinandersetzen."
„Mit dem Ende des Krieges war das Leid nicht für alle Menschen gleichermaßen zu Ende", schlug Cornelia Wilkens den Bogen in die Gegenwart. „Manche NS-Verfolgten ringen bis heute um ihren Platz in der Erinnerungskultur. Und wenn wir auf die Geburtsorte einiger hier bestatteter Kriegsopfer blicken, liegen diese im heutigen Kriegsgebiet in der Ukraine. Auch deswegen ist die Auseinandersetzung mit den Kriegsgräbern aktueller denn je.“
Im anschließenden Rundgang boten die Stadt und der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge einen Überblick über die sogenannten Ehrenfelder auf dem Waldfriedhof sowie die dazugehörigen Erinnerungskulturen.