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Benjamin Myers: Strandgut

Empfehlung im Oktober 2025 von Nils Bald

Benjamin Myers’ neuer Roman „Strandgut“ ist eine stille, aber eindrucksvolle Geschichte über zwei Menschen, die sich unerwartet begegnen – und dadurch wieder zu sich selbst finden. 

Ein gealterter Soulsänger, dessen Karriere längst vorbei ist, trifft an der rauen Küste Nordenglands auf eine lebenskluge Frau deren Leben ebenfalls aus dem Takt geraten ist. Die Kraft des Romans liegt dabei nicht im Plot, sondern in der Stimmung, die Myers mit seiner einfühlsamen Sprache schafft. Mit großer Wärme und feinem Humor beschreibt er, wie zwei Menschen im Spätsommer ihres Lebens neuen Halt finden – ohne Pathos, aber mit viel Herz. Besonders berührend ist die ruhige, tief menschliche Art, mit der Myers von Verlust, Neuanfang, Alter und Selbstakzeptanz erzählt. Es geht um Freundschaft und um das Vertrauen ins Leben – und immer wieder um Musik als Trost, als zentrale Kraftquelle und als Verbindung zwischen den Menschen. Myers gelingt es, diese Liebe zur Musik spürbar zu machen, ohne sentimental zu werden. Wie bereits in „Offene See“ spielt auch das Meer als Kraftort eine nicht unbedeutende Rolle …

„Strandgut“ ist eine wunderschön erzählte Hommage an den Mut, sich auch in der fortgeschrittenen Lebensphase noch einmal auf Veränderungen einzulassen. Berührend, authentisch und warmherzig – ein Buch eines hochtalentierten Autors, das ich jedem ans Herz legen möchte, der sich für Musik und die leisen Töne des Lebens interessiert.

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