
Zuvor war die Bibliothek seit 1935 im historischen, aber beengten Krameramtshaus untergebracht. 1985 entschied sich die Stadt für einen Neubau auf dem benachbarten Gelände „Auf der Asche“, das seit dem Zweiten Weltkrieg unbebaut war. Den Wettbewerb gewannen Julia Bolles und Peter Wilson mit einem Entwurf, der sich harmonisch einfügt und zugleich eine eigene Identität schafft.
Besonders beeindruckend: Eine Gasse führt mitten durch das Gebäude und gewährt spannende Einblicke. Eine Skulptur am Ende der Passage spiegelt die Offenheit der Architektur wider. So vereint die Stadtbücherei Münster Tradition und Moderne – ein Ort für Wissen, Begegnung und Inspiration.
Die „Überfrau“ – Kunst am Bau
In der Büchereigasse steht die acht Meter hohe „Überfrau“ des New Yorker Künstlers Tom Otterness – eine filigrane Edelstahlskulptur, fast schwebend und durchsichtig. Ihr Inneres birgt nur die Andeutung eines bronzenen Kreislaufsystems. Otterness greift klassische Darstellungen weiblicher Figuren als Sinnbild für Weisheit und Freiheit auf. Kleine bronzene Figuren umkreisen die Skulptur geschäftig, als würden sie ihr Leben einhauchen. Ein Kunstwerk, das fasziniert und zum Nachdenken anregt.