Kinder – Minderheit ohne Schutz

Aufwachsen in der alternden Gesellschaft
von Aladin El-Mafaalani, Sebastian Kurtenbach, Klaus Peter Strohmeier
Jedes Jahr gehen mehr Menschen in Rente als eingeschult werden, Tendenz steigend! Was bedeutet dies für das Aufwachsen der jungen Generation? Wie werden ihre Bedürfnisse in unserer alternden Gesellschaft berücksichtigt?
Zentrale Thesen der Autoren dazu:
- Kinder sind eine Minderheit in der alternden Bevölkerung, und Eltern von
Kindern sind eine Minderheit unter den Wahlberechtigten, daher stehen Familien insgesamt unter Druck. - Die alternde Gesellschaft ist weder kindergerecht noch gerecht zu Kindern.
Dabei müssten wir als alterndes Land sehr viel kinderorientierter sein, um Lebensqualität und Wohlstand für alle zu erhalten.
Die Autoren bieten präzise, einfühlsame Analysen zu vielfältigen und häufig prekären Lebenssituationen der jungen Generation, in Erziehungs- und Bildungseinrichtungen, in Familie und räumlicher Umgebung, im Zusammenhang mit Digitalisierung, Einwanderungsgesellschaft und gesellschaftlichen Krisen (Corona, Ukrainekrieg, Klima). Kinder sind sehr von gesellschaftlichen Veränderungen betroffen und bräuchten mehr Aufmerksamkeit, um kindgerecht und gestärkt für Zukunftsaufgaben aufzuwachsen.
Dabei könnte u.a. helfen, die aktuelle demografische Schieflage als Chance zu nutzen: Aktive Senior*innen, auch ohne eigene Kinder und Enkel*innen, könnten sich vermehrt für die nachwachsende Generation engagieren.
Spannend auch die Forderungen nach einem Minderheitenschutz für Kinder, auf Generationengerechtigkeit und Zukunftsorientierung fokussiert, denn „Kinder sind der letzte Sinn und die einzige Zukunft der Gesellschaft. Beides, Sinn und Zukunft, sollte in jeder noch so schweren Krise im Zentrum stehen“ (S. 222).
Informativ, anrührend, sehr lesenswert!