MMQ 3|4|5-Dialog 1

Ortserkundung
 
Ortserkundung: Blick vom Albersloher Weg auf den Kanal
 
Ortserkundung
 
Ortserkundung
 

Spaziergänge durchs Quartier und Lernen von Wien

Los ging es am Freitagnachmittag mit Spaziergängen durch die drei Quartiere. Da sie als Vorbereitung auf die Werkstattarbeit dienen sollten, orientierten sie sich an den Themen Öffentlicher Raum & Mobilität, Urbanes Arbeiten & Innovation, Vielfalt & Zusammenleben sowie Landschaft & Nachhaltigkeit. Das Ziel der Rundgänge war es, den Teilnehmenden einen Eindruck der Gegebenheiten vor Ort zu vermitteln und sich über die Potenziale, aber auch Probleme und Herausforderungen der Quartiere auszutauschen.

Den Abend eröffnete Stadtbaurat Robin Denstorff: Er teilte seine Vision von grünen urbanen Quartieren und machte deutlich, dass es darum gehe, vorhandene Nutzungen und gewachsene Strukturen in den Blick zu nehmen, zu stärken, und Schritt für Schritt um Neues zu ergänzen. Jörg Faltin (FALTIN+SATTLER Düsseldorf GmbH) führte durch das Programm und gab einen Einblick in aktuelle Entwicklungen und Planungen rund um die beiden Stadthäfen. Highlight des Abends war der Vortrag der Architektin Lina Streeruwitz. Anhand des Wiener Nordbahnhofviertels zeigte sie auf, dass Verdichtung und die Schaffung von Freiräumen nicht im Widerspruch stehen müssen. Zentrales Element für die Lebendigkeit eines Quartiers ist laut Lina Streeruwitz die richtige Nutzungsmischung. Eine richtige Mischung aus Wohnen und Nicht-Wohnen produziere kurze Wege im Sinne der 15-Minuten-Stadt und verbinde den Wohnort mit der Arbeitsstätte oder Schule sowie dem Freiraum. Neben der Mischung aus Wohnen und Arbeiten trügen aber auch verschiedene Wohnformen sowie Eigentums- und Mietverhältnissen zur Diversität eines Quartiers bei. Für Münster wünscht sich Lina Streeruwitz, dass jedes Modelquartier seine eigene Mischung erfährt.

   

Eindrücke vom Werkstattwochenende

Online-Beteiligung

Vom 22. August bis zum 18. September 2022 konnten auch online erste Ideen und Anregungen für die neuen Quartiere mittels eines interaktiven Kartentools der Plattform Beteiligung.NRW eingereicht werden.  Auch auf diesem Wege haben uns zahlreiche Beiträge erreicht. Vielen herzlichen Dank dafür!

Hervorzuheben ist hier insbesondere der Wunsch, den Gasometer stärker mit in den Blick zu nehmen und als Standort für Kunst und Kultur zu erhalten, da er als Bindeglied zwischen Innenstadt, den neuen Quartieren und Münsters Südosten dienen kann. Allerdings bedarf es hier eines besseren Lärmschutzes. Mehrfach geäußert wurde etwa der Bedarf nach ausreichend Sitzmöglichkeiten und Schatten im öffentlichen Raum. Betont wurde zudem, dass bereits heute mit Maßnahmen begonnen und Nutzungen erprobt werden müssen, zum Beispiel durch Zwischennutzungen, um die Flächen vor Ort zu beleben. Außerdem war für viele der Umgang mit Vorhandenem, insbesondere mit der Kulturszene am Hawerkamp sowie mit Wald- und Grünstrukturen, ein wichtiges Thema.