Worum geht es hier konkret?
Die Kernfrage lautet: Wie kann hier neues urbanes Leben und Arbeiten gestaltet werden?
Geplant ist die Realisierung eines breiten Wohnungsmixes mit rund 2.000 neuen Wohnungen für etwa 5.000 neue Bewohnerinnen und Bewohner. Das Wohnungsangebot soll insbesondere ein finanziell leistbares Wohnen auf der Grundlage der "Sozialgerechten Bodennutzung Münster" (SoBoMü) ermöglichen und somit ebenfalls einen erheblichen Beitrag zur Entlastung des Münsterschen Wohnungsmarktes leisten. Es soll ein neues lebendiges Münster Modell Quartier in einer dichten, vitalen Mischung aus Wohnen und Arbeiten, sowohl im gesamten Quartier als auch in den einzelnen Gebäuden entstehen. Die urbane Vitalität des Münster Modell Quartier 3 soll durch "lebendige" Erdgeschosse entstehen, z.B. durch Räume für Gemeinschaft, kulturelle und soziale Treffpunkte, Läden, Orte zum Arbeiten, für Dienstleistungen sowie für urbane Produktionsstätten und Handwerksbetreibe, Galerien, Gastronomien etc.
Erste Schätzungen gehen davon aus, dass hier insgesamt etwa 2.250 neue Arbeitsplätze angesiedelt werden könnten.

Hintergrund
Der Rat der Stadt Münster hat auf Basis der Vorlage V/0435/2020 am 26. August 2020 die Entwicklung neuer urbaner Stadtquartiere südlich des Dortmund-Ems-Kanals beschlossen.
Anlass für die angestrebte Entwicklung ist, dass der Bereich an der Nieberdingstraße nicht mehr als möglicher Standort für ein neues Fußballstadion infrage kommt. Mit dem Ratsbeschluss vom 23. Juni 2021 (V/0238/2021) wurde das Betrachtungsgebiet für das Werkstattverfahren um die Fläche westlich des Kanals erweitert (Am Hawerkamp). Grund dafür ist u.a., dass zwischen den Teilbereichen funktionale Abhängigkeiten, die insbesondere Mobilitäts- und Freiraumaspekte betreffen, bestehen.
Im Werkstattverfahren sollen nun die angestrebten städtebaulichen Ziele und die grundsätzlichen Qualitäten der Quartiere im Dialog mit der Bürgerschaft sowie mit Expertinnen und Experten ausgelotet werden. Dabei soll auch das 2019 initiierte Format des Hafenratschlags fortgeführt werden und die Entwicklungen am Kanal begleiten.
Die Ergebnisse des Werkstattverfahrens werden anschließend in die Auslobungsunterlagen bzw. in den Auslobungsbeschluss für die städtebaulichen Qualifizierungsverfahren für die Teilbereiche „Theodor-Scheiwe-Straße“, „Nieberdingstraße“ und „Am Hawerkamp“ überführt. Die aus diesen Qualifizierungsverfahren hervorgehenden städtebaulichen Entwürfe für die Quartiere fließen dann in die konkrete Bebauungsplanung ein. Weiterhin finden die Ergebnisse Eingang in die Fortschreibung des Masterplan Stadthäfen (Beschlussvorlage V/0150/2019).