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Monitoring Dienstleistungen
Angebotsstrukturen und Nutzungen
Aus städtebaulicher Sicht haben insbesondere die Dienstleistungsnutzungen eine besondere Bedeutung, die hohe Kopplungssynergien mit anderen Nutzungen aufweisen, vergleichsweise häufig frequentiert werden und zu einem lebendigen Erscheinungsbild der Zentren beitragen. Es wird daher grundsätzlich unterschieden, ob der einzelnen Dienstleistung ein mischungsfähiger und damit zentrenkompatibler Charakter zugesprochen werden kann (z. B. Café, Frisör) oder nicht (z. B. Gewerkschaftsbüro).
Zum 31.12.2017 wurden in Münster insgesamt 7.459 Dienstleistungseinrichtungen erfasst. Davon hatten 5.769 Einrichtungen (rd. 77 %) einen zentrenkompatiblen bzw. mischungsfähigen Charakter. Auf 1.690 Dienstleistungsnutzungen (rd. 23 %) traf dies nicht zu. Die Dienstleistungsnutzungen mit einem zentrenkompatiblen Charakter sind entsprechend ihrer Ausrichtung in einzelne Gruppen eingeteilt.
Die nachfolgende Tabelle zeigt aus der Gesamtheit der zentralitätsbildenden Dienstleistungsnutzungen eine Auswahl von 13 Einzelnutzungen mit besonders mischungsfähigem und Zentren bildendem Charakter:
Es wird deutlich, dass Arztpraxen, insbesondere von Fachärzten (326) und auch Zahnärzten (170), Restaurants mit Bedienung (251), Frisöre (222) und Cafés (170) sehr häufig vertreten sind. Darüber hinaus weisen auch Versicherungsbüros, Bankfilialen oder Reisebüros eine höhere Anzahl unter den Dienstleistungsnutzungen auf.
Die räumliche Verteilung der Dienstleistungsnutzungen
Es zeigt sich, dass ein Großteil der Dienstleistungseinrichtungen auf die zentralen Versorgungsbereiche und die dichter bebauten Wohnsiedlungsflächen, insbesondere im Innenstadtbereich, verteilt ist. Darüber hinaus befinden sich Einzelstandorte und kleinere Streulagen mit Dienstleistungsnutzungen auch in disperseren Wohnsiedlungslagen. Des Weiteren weisen zudem die Gewerbegebiete Häufungen von Dienstleistungsnutzungen auf, wie z. B. das Gewerbegebiet Rudolf-Diesel-Straße. Dort sind im Schwerpunkt Dienstleistungen rund um das Thema KFZ, Motorrad, u. a. TÜV-Nord, ansässig.
Karte: Räumliche Verteilung der Dienstleistungsnutzungen
(PDF, 5.61 MB)
mit Hervorhebung des Zentren- und Standortsystems gemäß Einzelhandels- und Zentrenkonzept der Stadt Münster (Fortschreibung 2018)
Mit 3.106 Dienstleistungseinrichtungen liegt die Mehrzahl (54 %) dieser Nutzungen außerhalb der zentralen Lagen gemäß Einzelhandels- und Zentrenkonzept. Aufgrund der Größe des Stadtgebietes und der vielen dicht bebauten Wohnquartierslagen, insbesondere im Innenstadtbereich, in denen viele Dienstleistungsnutzungen verortet sind, ist dies aber auch nicht verwunderlich.
Innerhalb der zentralen Lagen weist die City / Innenstadt mit insgesamt 1.237 Dienstleistungseinrichtungen (22 %) mit großem Abstand die höchste Anzahl auf. Danach folgen mit 707 Einrichtungen (12 %) die Kategorien der Stadtteilzentren und der Stadtbereichszentren (426 Einrichtungen, 7 %). Die Nahversorgungszentren und Nahversorgungslagen weisen deutlich geringere Besatzstrukturen auf.
Die deutliche Konzentration der Dienstleistungsangebote auf die zentralen Versorgungsbereiche der Stadt kann, in Verbindung mit der dortigen Konzentration von Einzelhandelsgeschäften, als belastbare Bestätigung für die Ausweisung und räumliche Abgrenzung dieser Bereiche innerhalb des Einzelhandels- und Zentrenkonzepts Münster gewertet werden. Die vielen unterschiedlichen Dienstleistungseinrichtungen in diesen Bereichen tragen zur Angebotsvielfalt und damit zur Attraktivität und Lebendigkeit der Zentren bei. Sie sind zudem aufgrund ihrer integrierten Lage für die Einwohner aus den umliegenden Wohnquartieren auch fußläufig und mit dem Fahrrad auf kurzen Wegen zu erreichen.