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Neue Urbane Stadtquartiere in Münster
Wachstum mit städtebaulicher Qualität
Münster steht in den nächsten Jahren weiterhin vor der Herausforderung eines hohen Wachstumsdrucks und ist daher gefordert, auch in den innerstädtischen Randbereichen neue Flächen für Baulandentwicklungen in den Blick zu nehmen.
Dabei soll der Wachstumsprozess mit hohen städtebaulichen Qualitäten einhergehen.
Mehr zu den Qualitäten zukünftiger Quartiere
Münster Modell Quartiere
MMQ 1 Steinfurter Straße
für Leben, Wohnen, Arbeiten/Technologie
Südwestlich der Steinfurter Straße und vis-á-vis des Technologieparks soll ein neuer Stadtraum für Münsters Zukunft als Modellquartier für urbanes Wohnen, Arbeiten und Technologie entstehen. Der Stadtraum mit einer Größe von ca. 50 ha bietet ein herausragendes Potenzial für ein neues urbanes Stadtquartier in Innenstadtrandlage (Entfernung zum Domplatz ca. 2,5 km Luftlinie). Daher hat der Rat der Stadt Münster am 26. August 2020 den Grundsatzbeschluss gefasst, das neue Stadtquartier an der Steinfurter Straße in den nächsten Jahren zügig zu entwickeln.
Die grundlegenden Planungsideen sind abgeleitet aus dem stadtweiten und themenübergreifenden bürgerschaftlichen Beteiligungsprozess „Münsters Zukünfte 20|30|50“ und aus dem Integrierten Stadtentwicklungskonzept (ISEK 2030). In einer internationalen Ideenwerkstatt wurde daraufhin bereits eine erste Vision für die Steinfurter Straße als Quartier des 21. Jahrhunderts entwickelt. Das übergeordnete Ziel für die Quartiersentwicklung ist die Schaffung eines adäquaten Angebots zur Deckung des in Münster bestehenden erhöhten Bedarfs an Wohn- und Arbeitsstätten. Gleichzeitig sollen bei der Planung verschiedene urbane Qualitäten wie u.a. eine Verknüpfung von Wohnen und Arbeiten, Forschen und Entwickeln, belebte Erdgeschosse, neue Wohnformen, klimaneutrale Quartiersentwicklung, sensibles Wassermanagement und eine zukunftsfähige Mobilität mit autoarmen bzw. autofreien Teilquartieren verfolgt werden.
Mehr zum MMQ 1 im Onlineportal Münster Modell Quartiere
- Vorlage V/0180/2020: "Entwicklung eines Modellquartiers für neues urbanes Wohnen, Arbeiten und Technologie westlich der Steinfurter Straße"
- Urbanes Modellquartier Steinfurter Straße (MünsterZukunft)
- Ergebnisse der internationen Ideenwerkstatt (Münster Zukünfte 20|30|50)
- Broschüre: "Neues Stadtquartier an der Steinfurter Straße: Ein urbanes Modell für das 21. Jahrhundert" (PDF, 9.5 MB)
MMQ 2 Busso-Peus-Straße
für Leben, Wohnen, Wissenschaft
Am 26. August 2020 hat der Rat der Stadt Münster auf Basis der Vorlage V/0417/2020 den Grundsatzbeschluss gefasst, die Fläche zwischen Busso-Peus-Straße, Gievenbecker Weg und Appelbreistiege städtebaulich zu entwickeln. Zwischenzeitlich wurde die zuvor eigenständige Entwicklung südlich der Appelbreistige ebenfalls in die Gesamtentwicklung des Bereichs westlich der Busso-Peus-Straße integriert.
Die grundlegenden Planungsideen sind abgeleitet aus dem stadtweiten und themenübergreifenden bürgerschaftlichen Beteiligungsprozess „Münsters Zukünfte 20|30|50“ und aus dem Integrierten Stadtentwicklungskonzept (ISEK 2030). Ergebnis einer anschließenden internationalen Ideenwerkstatt war u.a., dass mit der Erweiterung des Wissenschaftsparks westlich der Busso-Peus-Straße als ein gemischtes urbanes Wissensquartier der Brückenschlag zum Stadtteil Gievenbeck gelingen kann. Übergeordnetes Ziel für die angestrebte Entwicklung in diesem ca. 18 ha großen Bereich ist zudem die Schaffung eines Angebots zur Deckung des in Münster bestehenden erhöhten Bedarfs an Wohnungen. Weiterhin sollen bei der Planung verschiedene urbane Qualitäten wie u. a. eine urbane Nutzungsmischung, eine angemessen hohe städtebauliche Dichte bei gleichzeitiger Schonung des angrenzenden Freiraums, eine klimaneutrale Quartiersentwicklung, sensibles Wassermanagement und eine zukunftsfähige Mobilität mit autoarmen bzw. autofreien Teilquartieren verfolgt werden.
Wettbewerbsverfahren
Die oben skizzierten Ziele flossen in die Auslobung eines städtebaulich-landschaftsplanerischen Realisierungswettbewerb ein, welcher zur Qualifizierung der Planungen ausgelobt wurde. Der Wettbewerb wurde mit der Preisgerichtssitzung am 15. Februar 2024 abgeschlossen. Im Vorfeld des Preisgerichts fand für Interessierte am 14. Februar 2024 eine Vorstellung der anonymisierten Beiträge für das Modellquartier 2 statt. Rund 120 Bürgerinnen und Bürger nutzten die Gelegenheit zur Kommentierung der fünf verbliebenen Konzepte der zweiten Wettbewerbsphase. Die Rückmeldungen zu den Entwürfen flossen in die Preisgerichtssitzung ein und sind Bestandteil des weiteren Planungsprozesses.
Als erster Preisträger wurde der Beitrag des Planungsteams Albert Wimmer ZT GmbH (Wien - Städtebau), Knollconsult Umweltplanung ZT GmbH (Wien – Freiraumplanung/Entwässerungsplanung) und ZT-Büro Zeleny Infrastrukturplanung (Traismauer - Verkehrsplanung) prämiert. Die Jury bewertete die Arbeit des 1. Preisträgers durchweg positiv und begründete den ersten Platz unter anderem wie folgt: „Der städtebauliche Entwurf überzeugt aufgrund der klaren Leitidee, mit zwei Ringen unterschiedlicher Ausprägung und einem zentralen Grünraum dem neuen Quartier eine unverwechselbare Note zu verleihen und starke Vernetzungen mit den benachbarten Arealen zu entwickeln. Die grüne Mitte des "Stadtchamäleons" bildet als nutzungsoffener, naturnaher Raum das Herzstück des Areals. Durch die Ausbildung eines urbanen Ringes wird nach Osten an den bestehenden Wissenspark und nach Westen an das Zentrum Gievenbeck angebunden. Das Quartier ist weitgehend frei von privaten Kfz-Verkehr organisiert. Etwa 1.800 Menschen sollen in dem Quartier ein neues Zuhause finden ebenso wie verschiedene universitäre und außeruniversitäre Einrichtungen, für die das "Stadtchamäleon" ein innovatives Wohn- und Arbeitsumfeld darstellen wird.“
Die Wettbewerbsergebnisse wurden der Öffentlichkeit im Anschluss an das Wettbewerbsverfahren im Rahmen einer öffentlichen Ausstellung präsentiert. Der gesamte Prozess wurde in einer Abschlussdokumentation zum Wettbewerbsverfahren dokumentiert (s. unten).
Weiterqualifizierung der Planung
Im Anschluss an den Wettbewerb wurde ein Verhandlungsverfahren nach der Verordnung über die Vergabe öffentlicher Aufträge (Vergabeverordnung - VgV) mit dem ersten Preisträger, der o.g. Gruppe von Planungsbüros, durchgeführt. Das Verfahren konnte im Dezember 2024 erfolgreich zum Abschluss gebracht werden. Im Ergebnis wurde die erste Preisträgerin, – die Planungsgemeinschaft um das Wiener Büro Albert Wimmer ZT – mit der Weiterqualifizierung des Wettbewerbsentwurfs und der zugrundeliegenden Fachplanungen beauftragt. Die zweiphasig aufgebaute Weiterqualifizierung der Planung wird voraussichtlich zum 3. Quartal 2026 abgeschlossen werden können. Sie erfolgt in enger Abstimmung mit NRW.Urban, die zum einen als Eigentümerin der im Landeseigentum befindlichen Flächen und zum anderen als zentrale Ansprechpartnerin für die kooperative Entwicklung des MMQ 2 fungiert.
Einleitung der Bauleitplanung
Parallel zur Weiterqualifizierung der Planungen sollen die zur Planrealisierung erforderlichen Bauleitplanverfahren eingeleitet werden. Die finale Rahmenplanung wird nach Abschluss der Weiterqualifizierung im Bebauungsplan durch zeichnerische und textliche Festsetzungen übersetzt.
Mehr zum MMQ 2 im Onlineportal Münster Modell Quartiere
- Vorlage V/0417/2020: Entwicklung eines neuen urbanen Stadtquartiers für Wissenschaft und Wohnen westlich der Busso-Peus-Straße
- Urbanes Wissensquartier Busso-Peus-Straße (MünsterZukünfte)
- Ergebnisse der internationen Ideenwerkstatt (MünsterZukünfte)
- Vorlage V/0176/2023: Modellquartiere 1 und 2: Ergebnisse des Werkstattverfahrens | Modellquartier 2 - westlich Busso-Peus-Str.: Auslobung eines städtebaulich landschaftsplanerischen Realisierungswettbewerbs
- Abschlussdokumentation Wettbewerb
- Städtebaulicher Entwurf 1. Preisträger (PDF, 23.1 MB)
MMQ 3|4|5 am Kanal
für Leben, Wohnen, Arbeiten, Kultur & Freizeit
Der Rat der Stadt Münster hat auf Basis der Vorlage V/0435/2020 am 26. August 2020 die Entwicklung neuer urbaner Stadtquartiere südlich des Dortmund-Ems-Kanals (DEK) beschlossen. Verbindendes Element der geplanten urbanen Stadtquartiere ist ihre Lage am Wasser: Die Kanalkante vom Lütkenbecker Weg bis zur Eulerstraße soll sich in eine grüne Zone für Freizeit und Erholung verwandeln, die auch für die Mobilität zwischen den Stadtquartieren eine große Bedeutung erhalten soll. Anlass für die Entwicklung ist, dass der Bereich an der Nieberdingstraße nicht mehr als möglicher Standort für ein neues Fußballstadion zu reservieren ist.
Mit dem Ratsbeschluss vom 23. Juni 2021 (V/0238/2021) wurde das Betrachtungsgebiet für das Werkstattverfahren sowie für die anschließenden städtebauliche Qualifizierungsverfahren um die Fläche westlich des Kanals erweitert (Am Hawerkamp). Grund dafür ist u. a., dass zwischen den Teilbereichen funktionale Abhängigkeiten, die insbesondere Mobilitäts- und Freiraumaspekte betreffen, bestehen. Das Gebiet umfasst somit die Teilbereiche Theodor-Scheiwe-Straße, Nieberdingstraße und Am Hawerkamp.
Auf dem insgesamt rund 80 Hektar großen Areal und nur wenige Fahrradminuten vom Stadtzentrum entfernt, soll neuer, auch öffentlich geförderter Wohnraum in urbaner Mischung mit sozialen Einrichtungen, Möglichkeiten für die Kultur und Kreativwirtschaft sowie für dienstleistungs- und gewerbeorientierte Betriebe und urbane Produktionsstätten geschaffen werden. Vorhandener Wohnbestand soll dabei erhalten und sukzessive durch neue gemischte und gewerbliche Strukturen ergänzt werden.
Mit der Entwicklung der neuen urbanen Quartiere wird auch der Ratsbeschluss (V/0150/2019) zur Fortschreibung des Masterplans Stadthäfen aufgegriffen.
Mehr zu den MMQ 3|4|5 im Onlineportal Münster Modell Quartiere
- V/0150/2019 Fortschreibung Masterplan Stadthäfen Münster
- V/0435/2020 Entwicklung neuer urbaner Stadtquartiere südlich des Dortmund-Ems-Kanals, beiderseits des Albersloher Weges
- V/0238/2021 Quartiersentwicklung Kanalkante Südost und gegenüberliegender Teilflächen westlich DEK
- V/0378/2023: Auslobung eines städtebaulich-freiraumplanerischen Wettbewerbs für das Quartier an der Theodor-Scheiwe-Straße