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Integriertes Flächenkonzept Münster
Siedlung, Freiraum und erneuerbare Energien in der Balance
Die Stadt Münster steht vor der Aufgabe, die derzeitigen und zukünftigen Herausforderungen der räumlichen Stadtentwicklung auszubalancieren: Wachstumsdruck für dringend benötigte neue Wohnungen und Arbeitsstätten, Umsetzung der Ziele zur Klimaneutralität Münsters, Schutz und Weiterentwicklung der Natur- und Freiräume in der Stadt. Die Flächen für neue Entwicklungen sind begrenzt – es gilt daher die Flächenkonkurrenzen zwischen unterschiedlichen Ansprüchen zu identifizieren, sorgsam miteinander abzuwägen und bestmöglich zu lösen.
Mit dem Integrierten Flächenkonzept Münster richtet die Stadt den Blick frühzeitig und proaktiv auf künftige Entwicklungen. Ziel ist es, Entwicklungsflächen unter anderem für neue Wohn- und Arbeitsstätten zu identifizieren, Flächenpotenziale für eine klimaneutrale Energieversorgung zu verorten und gleichzeitig die hochwertigen Freiräume der Stadt als wesentliches Alleinstellungsmerkmal zu schützen und weiterzuentwickeln. Damit soll ein nachhaltiger Rahmen für die zukünftige räumliche Stadtentwicklung geschaffen werden und zugleich in Bezug auf künftige Wohn- und Arbeitsstättenbedarfe die Handlungsfähigkeit Münsters bewahrt werden.
Der IFM-Prozess soll insofern eine fachlich ausgewogene Abwägung der unterschiedlichen Ansprüche an den Raum vorbereiten, er ist informell und wird proaktiv von der Stadt durchgeführt.
IFM-Prozess im Kontext der Regionalplanfortschreibung
Ein konkreter Anlass ist die Fortschreibung des Regionalplans Münsterland, zu dem die Stadt Münster eine fundierte Stellungnahme abgeben muss. Die vorgelegte Flächenkulisse des Entwurfs des Regionalplans bietet der Stadt Münster Optionen für eine räumliche Zukunftsentwicklung mit dem Zielhorizont 2045. Der IFM-Prozess soll u.a. auch dazu beitragen, hierzu eine fachliche Haltung zu formulieren. Der IFM-Prozess wird mit der Abgabe der Stellungnahme zur laufenden Fortschreibung des Regionalplans nicht beendet sein. Er wird weitergeführt, um das Angebot der Siedlungsflächenoptionen des Regionalplans weiter zu präzisieren, die Qualifizierung von wertvollen Freiflächen vorzubereiten und potenzielle Standorte zur Erzeugung erneuerbarer Energien in Münster zu ermitteln.
Mehr zum Hintergrund und zu den Akteuren
Aktuell
Beteiligung der Stadtgesellschaft
Auf dem Weg zu einer gemeinsamen, von der Stadtgesellschaft getragenen Wertehaltung zur räumlichen Entwicklung, stand am 23. Mai eine öffentliche Beteiligungswerkstatt zum Austausch über die Zukunftsthemen des Integrierten Flächenkonzepts auf dem Programm. So wurde gemeinsam über plakative räumliche Entwicklungszenarien und ihre jeweiligen Vor- und Nachteile diskutiert.
Eine umfassende Online-Beteiligung gab darüber hinaus allen Interessierten vom 19. Mai bis zum 11. Juni die Möglichkeit, in die Erkenntnisse des Werkstattprozesses einzutauchen und die plakativen Entwicklungsszenarien online zu disktuieren. Mit circa 400 Teilnehmenden, rund 8.350 Antworten und etwa 2.260 räumlichen Hinweisen gab es zahlreiche Anregungen der Bürgerinnen und Bürger, die nun dokumentiert und ausgewertet werden.
Und so geht es weiter: Auf der Basis der Werkstatt-Termine und der Auswertung der Online-Beteiligung erfolgt der Entwurf eines integrierten räumlichen Gesamtkonzepts, welches die drei Leitnutzungen ausgewogen berücksichtigt und die Vorteile der verschiedenen Szenarien bestmöglich versucht zusammenzuführen. Dieser Entwurf soll dann im Rahmen einer öffentlichen Abschlusswerkstatt, voraussichtlich am 9. November, nochmal diskutiert werden.
Szenarien-Werkstatt: Räumliche Zukunftsszenarien für Münster
Am 23. Mai 2023 kamen im Rahmen der dritten Werkstatt die bislang beteiligten Akteure und die interessierte Stadtöffentlichkeit erstmals zusammen. Die Handlungsoptionen wurden zu drei alternativen Szenarien verdichtet:
- Lebendige Kernstadt – Konzentration des Wachstums um die innere Stadt
- Starke Achsen – Entwicklung entlang der Achsen des Schienen-Personen-Nahverkehrs
- Stadt und Land(schaft) – kleinteilige dezentrale Arrondierung und behutsame Weiterentwicklung
Die Szenarien veranschaulichen die Folgen komplexer Flächenentscheidungen und können so eine Hilfe für den kommenden Abwägungsprozess darstellen.
Im ersten Teil der Werkstatt befassten sich die lokalen Politikerinnen und Politiker, Fachbotschafterinnen und -botschafter mit den Themen Wohnen, Umwelt-, Naturschutz/Landwirtschaft, Klima/erneuerbare Energien, Gewerbe. Die Vertreterinnen und Vertreter der Stadtwerke und Stadtnetze beschäftigten sich mit den räumlichen Entwicklungsszenarien. Im zweiten öffentlichen Teil der Werkstatt wurden die Entwicklungsszenarien mit interessierten Bürgerinnen und Bürgern diskutiert.
Vor- und nachlaufend zur dritten Werkstattveranstaltung gab zudem eine umfassende Online-Beteiligung allen Interessierten die Möglichkeit, in die Erkenntnisse des Werkstattprozesses einzutauchen und auch online die möglichen Zukunftsszenarien zu diskutieren.
Materalien/Plakate aus der Szenarien-Werkstatt
- Ausstellung zur Einführung in den IFM-Prozess (PDF, 1.65 MB)
- Gemeinsame Basis der Zukunftsszenarien (PDF, 718 KB)
- Szenario 1 "Lebendige Kernstadt" (PDF, 3.85 MB)
- Szenario 2 "Starke Achsen" (PDF, 3.82 MB)
- Szenario 3 "Stadt und Land(schaft)" (PDF, 3.47 MB)
- Zukunftsrad: Mitmach-Station zur Priorisierung der Zukunftsthemen (PDF, 92.9 KB)
- Präsentation vom 23. Mai 2023 (PDF, 4.44 MB)
Flächen-Werkstatt: Konkrete Potenzialflächen und mögliche Konflikträume
Das interdisziplinäre Expertenteam, das im Auftrag der Stadtverwaltung den gesamten Erarbeitungsprozess begleitet, hat die Ergebnisse der ersten Werkstatt in den Entwurf einer Charta gegossen. Sie wurde am 28. März 2023 in der zweiten Werkstatt "Flächen" in großer Runde vorgestellt und diskutiert. Die rund 60 Teilnehmenden (darunter lokale Politikerinnen und Politiker, Fachbotschafterinnen und -botschafter für die Themen Wohnen, Umwelt-, Naturschutz/Landwirtschaft, Klima/erneuerbare Energien, Gewerbe und Vertreterinnen und Vertreter von Stadtwerke und Stadtnetze) näherten sich damit einer gemeinsamen Zielsetzung und Wertehaltung zur künftigen räumlichen Stadtentwicklung für Münster an. Aus den verschiedenen Perspektiven wurden konkrete Potenzialflächen in den Blick genommen und mögliche Konflikträume kartographisch sichtbar gemacht. Das Herausarbeiten von Konsens-, Konflikt- und Synergieräumen stand hierbei im Fokus der Diskussionen.
IFM-Charta Münstersche Stadt-Landschaft
(PDF, 847 KB)
Ziel-Werkstatt: Kompass eingestellt
In der ersten Werkstatt am 1. Februar 2023 ging es darum, die Vielzahl der bestehenden Strategien und Konzepte aufzuarbeiten, nebeneinander zu stellen und gemeinsam mit der Stadtverwaltung, Fachplanerinnen und Fachplanern, städtischen Akteuren und politischen Sprecherinnen und Sprechern eine gemeinsame Zielperspektive zu entwickeln. Dabei war besonders wichtig, die Perspektiven Siedlung, Freiraum und erneuerbare Energien gesondert wie auch in Abhängigkeit voneinander zu diskutieren.
Ziel der ersten Werkstatt war eine Sensibilisierung der Teilnehmenden für das Thema der integrierten Stadtentwicklung, also den wachsenden Anforderungen an die begrenzten Flächen und den damit verbundenen Nutzungsdruck und mögliche Zielkonflikte. Die drei Perspektiven Siedlung, Freiraum und erneuerbare Energien wurden in Kleingruppen eingehend an thematischen Stationen diskutiert und angereichert. Gemeinsam wurde sich anschließend auf eine wertebasierte Haltung zur integrierten Zukunftsentwicklung der münsterschen Stadtlandschaft verständigt.
Das Werkstattverfahren im Überblick
Im Werkstattverfahren werden gemeinsam die Meilensteine gesetzt. Die Erarbeitung des Integrierten Flächenkonzepts Münster wird durch einen kooperativen Werkstattprozess begleitet.
In drei aufeinander aufbauenden Werkstatt-Formaten wird die Konzeptbasis in Form eines Leitbildes für die münstersche Stadt-Landschaft anhand von Zielen und Werten erörtert. Darauf aufbauend werden Flächen- und Zielkonflikte auf der räumlichen Ebene sichtbar gemacht und in Form von möglichen Zukunftszenarien eingehend öffentlich diskutiert.
Werkstatt "Ziel" | 1. Februar 2023
In der ersten Werkstatt haben Politik und Verwaltung, unterstützt durch ein interdisziplinäres Team aus Fachplanerinnen und Fachplanern einen Charta-Entwurf erarbeitet, in der die grundlegenden Ziele und Werte der räumlichen Stadtentwicklung für Münster festgehalten werden. Im einem ersten Schritt wurden dafür die bestehenden Strategien und Konzepte der Stadt gesichtet, analysiert und zusammengedacht - als Grundlage für die kommenden flächenbezogenen Abwägungsprozesse.
Werkstatt "Flächen" | 28. März 2023
Die gemeinsam formulierten Ziele wurden in der zweiten Werkstatt auf die räumliche Ebene gebracht und anhand einer konkreter werdenden Flächenkulisse in den Handlungsfeldern Siedlung, Freiraum und Energie diskutiert. Konflikte wurden so sichtbar.
Werkstatt "Szenarien" | 23. Mai 2023
Im Rahmen der dritten Werkstatt wurden die Erkenntnisse zur weiteren räumlichen Entwicklung, z. B. in Form von Szenarien aufbereitet, und diese mit der Stadtgesellschaft öffentlich diskutiert.
Werkstatt "Abschluss" | 9. November 2023
Auf der Basis der Werkstatt-Termine und der Auswertung der Online-Beteiligung erfolgt der Entwurf eines integrierten räumlichen Gesamtkonzepts, welches die drei Leitnutzungen ausgewogen berücksichtigt und die Vorteile der verschiedenen Szenarien bestmöglich versucht zusammenzuführen. Dieser Entwurf soll im Rahmen einer öffentlichen Abschlusswerkstatt, voraussichtlich im Herbst, diskutiert werden.