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Klimaanpassung in Münster
Münsters Klima im Wandel
Die Auswirkungen des Klimawandels für die Stadt Münster sind vielfältig. Neben langfristigen Auswirkungen macht sich der Klimawandel auch in Form von Extremwetterereignissen bemerkbar. Besonders in Erinnerung geblieben sind dabei der Orkan Kyrill 2007 und das Starkregenereignis vom Juli 2014, aber auch die extreme Hitze und Trockenheit im Sommer 2018 und in den Folgejahren. Zeit, zu handeln!
Was können Sie tun, um sich den Folgen des Klimawandels anzupassen?
Die folgenden Seiten informieren Sie über die Aktivitäten und Maßnahmen der Stadt mit dem Ziel, Münster zu einer widerstandsfähigen und anpassungsfähigen Stadt zu entwickeln. Außerdem finden Sie hier Tipps, wie jede und jeder einzelne besser mit den Folgen des Klimawandels, wie beispielsweise Starkregen oder extremen Hitzeperioden, umgehen kann. Besonders interessant für Hausbesitzerinnen und -besitzer: Informieren Sie sich jetzt, ob auch Ihr Dach für eine Begrünung geeignet ist.
Aktuelles
Hilfe für gestresste Stadtbäume
Die Kampagne "Münster schenkt aus" geht in die nächste Runde: An 60 Standorten stellt die Stadt Wassertanks mit einem Fassungsvermögen von 1.000 Litern auf. Münster bewirtet so Straßenbäume, die es in trockenen Sommern, wie in den vergangenen Jahren, schwer haben in den oftmals kleinen Baumscheiben mit verdichteten Böden, sich aus eigener Kraft mit Wasser zu versorgen. Die Stadt bittet daher Bürgerinnen und Bürger um Unterstützung bei der Bewässerung. Anwohnerinnen und Anwohner, die sich beteiligen möchten, können am 1. Juni, in der Zeit von 15 bis 17 Uhr einzelne Wassersäcke oder Gießkannen am Albersloher Weg 450 vor dem Gebäude 14 auf dem Gelände der ehemaligen York-Kaserne abholen.
Die nächsten Termine sind am 15., 22. und 29. Juni. Die Wassertanks werden in einem Rhythmus von 14 Tagen automatisch aufgefüllt. Das notwendige Wasser stellen die Stadtwerke zur Verfügung. Sollte der Bedarf höher sein, gibt es wie im vergangenen Jahr Sonderfüllungen.
Weitere Informationen unter www.stadt-muenster.de/umwelt oder telefonisch unter 02 51/4 92-67 41.

Beleuchtet werden nicht nur Maßnahmen am Haus, sondern auch Möglichkeiten, wie Mietende im Bereich Klimaanpassung aktiv werden können. Quelle: ICM
Neu: Sprechstunde zur Klimaanpassung
Der Klimawandel hat bereits heute enorme Auswirkungen auf Münster. Extremwetterereignisse wie Starkregen, Hitze und Dürreperioden erfordern daher eine individuelle Vorsorge, um Schäden und Kosten zu reduzieren sowie die Gesundheit zu schützen. Doch es gibt viele Möglichkeiten, negativen Auswirkungen durch den Klimawandel entgegenzuwirken wie beispielsweise Begrünungsmaßnahmen. Gründächer sind lokale Klimaoasen, Wasserspeicher und natürliche Klimaanlagen in einem.
Ab sofort können Bürgerinnen und Bürger sich in der "Sprechstunde Klimaanpassung" zu Hitzevorsorge am Gebäude, Regenwasserspeicherung auf dem Grundstück, Verhalten bei akuter Hitzewelle oder Starkregenereignissen, informieren. Diese ist unter der Telefonnummer 02041 / 7230658 immer montags von 14 bis 16 Uhr und mittwochs zwischen 10 und 12 Uhr erreichbar. Eine vorherige Anmeldung ist nicht erforderlich.
Interaktive Starkregengefahrenkarten Münster
Für das gesamte Stadtgebiet Münster liegen jetzt neue und aktualisierte Starkregengefahrenkarten (SRGK) vor. Mit diesen Karten können Bürgerinnen und Bürger einfach abschätzen, ob und an welchen Stellen ihre Grundstücke und Gebäude von Überflutungen durch Starkregen bedroht sind. Um sich vor eindringendem Wasser zu schützen, können sie zum Beispiel druckdichte Kellerfenster einbauen oder Lichtschächte umbauen.
Starkregen verursacht schon heute in Deutschland Schäden in Milliardenhöhe. "Gemeinsam sind wir stark gegen Starkregen" lautet deshalb das Motto der Stadtverwaltung. Ziel ist es, das Risikobewusstsein der Bevölkerung für diese Gefahrenlagen zu schärfen und für mehr Überflutungssicherheit zu sorgen.
Weitere Informationen zur Starkregengefahrenkarte
Pressemitteilung vom 7. März 2023 zur Starkregengefahrenkarte

Reaktivierte Sirenenanlage
Warntag in Münster 9. März 2023
Starkregenereignisse und Hochwasser nehmen infolge des Klimawandels zu. Aktuelle Krisen und die verheerende Flut im Ahrtal führen uns die Bedeutung von Klimaanpassungsmaßnahmen vor Augen. Umso wichtiger ist ein effizientes wie modernes Warnsystem, das verschiedene Elemente miteinander vereint.
22 Sirenen werden am kommenden Donnerstag (9. März) ab 11 Uhr in Münster Alarm schlagen, dazu zahlreiche Mobiltelefone im lokalen Funknetz eine Warnmeldung erhalten: Landesweit sollen die Warnsysteme auf Funktion und Optimierung getestet werden. Zuletzt war dies am 8. Dezember 2022 der Fall. Voraussichtlich zum Jahresende sollen dann alle Sirenen des städtischen Ausbauprogramms – geplant sind insgesamt 70 Anlagen – funktionstüchtig und einsatzbereit zur Verfügung stehen.
Münsters Beratungsangebote für lebendige Gärten
Wie wichtig bepflanzte Gärten für das innerstädtische Klima sein können, zeigt sich an heißen Sommertage ganz besonders. Die Stadt erweitert ihr Informationsangebot für Eigentümerinnen und Eigentümer und berät, wie sie unbebaute Flächen bepflanzen können. Im Rahmen von Baugenehmigungen weist die Stadt Hausbesitzer und -besitzerinnen nicht nur auf die erforderliche Begrünung von Außenflächen hin, sondern bietet auch Tipps zur Gestaltung und Auswahl von Pflanzen. Informationen und Ideen zur Umsetzung gibt es persönlich bei der Umweltberatung. Individuelle Beratungen, wie mit möglichst geringem Pflegeaufwand eine erfolgreiche Pflanzung erzielt werden kann, erhalten Gartenfreundinnen und –freunde im Stadtwerke CityShop in der Salzstraße 21.
Weitere Informationen zu lebendigen Vorgärten
Starkregenereignis 2014 jährt sich zum achten Mal
Als am 28. Juli 2014 eines der bislang extremsten Niederschlagsereignisse Deutschlands auf das Stadtgebiet niederging, zeigten sich die Auswirkungen des Klimawandels sehr deutlich. Acht Jahre später schaffen in vielen Bereichen Münsters unterschiedliche Projekte die Voraussetzungen, um mit Ressourcen klug umzugehen und sichere Lebensräume zu erhalten. Prominentes Beispiel sind die Renaturierungen der Aa: An der Westerholtschen Wiese ist der Fluss buchstäblich aus seinem (Beton-)Bett geholt worden und hat nun viel Raum, wenn starker Regen fällt. Auch wurden Flächen geschaffen, die bei Starkregen als Notwasserweg fungieren können und zudem zur Sicherung und Förderung des Stadtgrüns beitragen – als Garant für Frischluftzufuhr, Schattenspender und Verdunstungskühler an heißen Sommertagen.
Gründach-Forum lockt über 100 Teilnehmende an
Im Rahmen der Seminarreihe "Gründach-Forum 2022" stellte der Bundesverband GebäudeGrün e. V. (BuGG) in Kooperation mit der Stadt Münster das Thema Dachbegrünung vor. Über 100 Architektinnen und Architekten, Stadtplanerinnen und Stadtplaner, Ausführungsbetriebe und weitere Interessierte verfolgten Fachvorträge, besuchten die Infostände und tauschten ihre Erfahrungen aus. Thematisiert wurde die Rolle begrünter Dächer in Münster, wie diese gefördert werden und welche Aufgaben sie in der Regenwasserbewirtschaftung, beim Artenschutz und bei der Klimaanpassung übernehmen. Interessierte können im Gründachkataster der Stadt Münster unkompliziert überprüfen, ob das eigene Dach für eine Begrünung geeignet ist
Zum Gründachkataster der Stadt Münster
Klima-Spaziergänge durch Innenstadt und Südviertel
Im Rahmen der Klima-Spaziergänge machen Isabel Scherer und Veit Muddemann von der KLENKO Aspekte der Klimaanpassung am 13. Juni in der Innenstadt erlebbar. Einen Tag später, am 14. Juni, führt der Spaziergang durchs Südviertel. Los geht es jeweils um 17 Uhr. "Wir möchten dafür sensibilisieren, wie sich der Klimawandel im direkten Umfeld alltagsrelevant auswirkt und aufzeigen, wie darauf reagiert werden kann", erklärt Isabel Scherer. Die Spaziergänge führen zu unbekannten Klima-Oasen in der Stadt. Gleichzeitig werden die Einflüsse von Bäumen und Grünanlagen auf das Mikroklima der Stadt sowie mögliche Potenziale für Klimaanpassungsmaßnahmen thematisiert. Die Zahl der Teilnehmenden ist jeweils auf 15 Personen begrenzt. Die Teilnahme ist kostenlos. Um eine Anmeldung zu den etwa anderthalbstündigen Spaziergängen unter klimaanpassung@stadt-muenster.de wird gebeten.
Stadtführerinnen und -führer für Rundgänge gesucht
Die Initiative "Kritische Stadtrundgänge Münster" des la tienda e. V. sucht nach Honorarkräften, die einen Rundgang durch Münster unter dem Dach der Weltnachhaltigkeitsziele durchführen. Vorab werden diese an zwei Schulungstagen (Freitag, 24. Juni, und Samstag, 25. Juni) sowohl inhaltlich als auch methodisch-didaktisch vorbereitet. Das Netzwerk vereint zahlreiche Gruppen und Vereine, zu denen auch die Koordinierungsstelle für Klima und Energie gehört, die Stadtrundgänge zu verschiedensten umwelt-, entwicklungspolitischen und gesellschaftskritischen Themen anbieten. Die Anmeldung zur Schulung ist bis zum 17. Juni unter m.friedrich@latienda-weltladen.de oder telefonisch unter 0157-55 75 57 07 möglich.
Weitere Informationen zur Initiative und zur Anmeldung
(PDF, 1.62 MB)
"Mobiles Grünes Zimmer" kehrt zurück auf den Harsewinkelplatz
Innerstädtische Begrünung trägt auf vielen Ebenen zur Klimaanpassung bei. Sie erhöht nicht nur die Aufenthaltsqualität, sondern ist gleichzeitig Schattenspenderin, Wasserspeicher, Staubfilter, Lebensraum für Pflanzen und Tiere und wirkt der weiteren Erwärmung der städtischen Wärmeinsel entgegen. Seit dem 25. Mai macht das "Mobile Grüne Zimmer" auf dem Harsewinkelplatz auf die vielen Vorteile städtischen Grüns aufmerksam. "Das 'Mobile Grüne Zimmer' zeigt eindrucksvoll die Wirkung von Pflanzen in der Stadt", so Veit Muddemann von der KLENKO. "Wer vor der begrünten Wand Platz nimmt, spürt unmittelbar die kühlende und beruhigende Wirkung der Pflanzen", ergänzt Muddemann und lädt die Münsteranerinnen und Münsteraner zum Verweilen in dem schattigen Plätzchen ein.
Eine Bilanz: Münsters Anpassung an die Folgen des Klimawandels
Der Klimawandel und dessen Folgen sind in Münster bereits deutlich spürbar. Der Sachstandsbericht zum "Handlungskonzept Klimaanpassung 2030" bildet dies ab und beantwortet zudem die Frage, wo Münster bei der Anpassung an die Folgen des Klimawandels steht. Der Bericht beinhaltet die vier Schwerpunktbereiche Vorsorge bei Hitze, Trockenheit, Starkregen und Sturm. In den vergangenen zwei Jahren konnten in allen Bereichen Fortschritte bei der Anpassung an den Klimawandel erzielt werden. Beispiele für kürzlich umgesetzte Maßnahmen sind die Renaturierung der Aa, die Sanierung des Südparks, die Förderung von Dachbegrünungen oder Klima-Spaziergänge zur Sensibilisierung der Stadtgesellschaft. Der Sachstandsbericht zum Download
Das Südviertel aus Klima-Sicht
Eine Stadtteilführung der besonderen Art: Im Oktober hat die städtische Koordinierungsstelle für Klima und Energie (KLENKO) zu zwei Klima-Spaziergängen im Südviertel eingeladen. An verschiedenen Stationen (siehe Bildergalerie) erhielten die teilnehmenden Bürgerinnen und Bürger Einblick in das Themenfeld der klimaangepassten Stadt und Stadtgesellschaft, um dafür zu sensibilisieren, wie sich der Klimawandel im direkten Umfeld alltagsrelevant auswirkt und wie Anwohnerinnen und Anwohner darauf reagieren können. Die beiden kostenlosen Klima-Spaziergänge sind auf großes Interesse gestoßen und wurden von den Teilnehmenden positiv angenommen. Für nächstes Jahr sind deshalb bereits weitere Spaziergänge im Südviertel, aber auch in anderen Stadtgebieten in Planung.
Neue Broschüre: Urbane Gemeinschaftsgärten in Münster
Urbane Gemeinschaftsgärten sind ein wichtiger Baustein auf dem Weg zu einer klimaangepassten Stadt. Sie tragen dazu bei, die Luftqualität zu verbessern, kühlen die Luft in heißen Sommern, speichern CO2 und bieten Rückzugsorte für Flora und Fauna. Mit einer neuen Broschüre stellt das Amt für Grünflächen, Umwelt und Nachhaltigkeit der Stadt Münster das breite Spektrum der bestehenden Gemeinschaftsgärten in Münster vor und nennt Kontakte, um Garteninteressierte miteinander zu vernetzen. Zudem werden verschiedene Unterstützungsangebote der Stadt vorgestellt. Wie vielfältig die bereits bestehende Gartenkultur in Münster ist, zeigen die 29 verschiedenen Gartentypen, die in der Broschüre aufgelistet sind.
Broschüre "Urbane Gärten in Münster"
(PDF, 10.2 MB)
Neuer Förderbaustein "Dachbegrünung"
"Grüne" Dächer werden ab sofort von der Stadt Münster finanziell unterstützt – auch in Kombination mit Photovoltaik. Eine erste Einschätzung über die Eignung des eigenen Dachs bietet das städtische Gründachkataster. Dort ist auf einen Blick ersichtlich, wie viel Niederschlag auf dem Dach gespeichert wird und wie viel CO2 durch die Pflanzen gebunden werden kann. Neben dem neuen Förderbaustein "Dachbegrünung" gibt es auch Verbesserungen in den anderen Förderbausteinen. Einen Überblick zu den verschiedenen Fördermaßnahmen bietet die Förderrichtlinie "Klimafreundliche Wohngebäude der Stadt Münster". Weitere Information zum Förderbaustein "Dachbegrünung"
Neuester Bericht des Weltklimarats IPCC
Extrem warme Sommer, Trockenheit und das Starkregen-Ereignis von 2014 zeigen, dass der Klimawandel längst auch in Münster angekommen ist. Wie akut die Lage ist, veranschaulicht nun der Bericht des Weltklimarats IPCC, demzufolge die 1,5-Grad-Grenze möglicherweise bereits im Jahr 2030, zehn Jahre früher als erwartet, erreicht wird. Neben den beunruhigenden Entwicklungen und Prognosen, die der Bericht zusammenfasst, machen die Expertinnen und Experten jedoch auch deutlich: eine Wende ist noch immer möglich, vorausgesetzt die Treibhausgasemissionen werden rasch und in sehr großem Umfang reduziert. Wie sich der Klimawandel in den einzelnen Regionen Deutschlands auswirkt, hat das Climate Service Center Germany (GERICS) in einem Klimaausblick für 401 Kreise und kreisfreie Städte ausgewertet.
Allgemeine Informationen
- Informationen des Landes NRW: www.umwelt.nrw.de
- Karten und Fachinformationssystem zum Klimafolgenmonitoring des LANUV: www.klimaanpassung-karte.nrw.de