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Ausschnitt eines alten Stadtplans von Münster aus dem Jahre 1862
 
Straßenschild Ringoldgasse
 
 
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Helmut-Pins-Weg

Stadtbezirk:Münster-Südost
Statistischer Bezirk: Wolbeck
Entstehung: 1988
Amtsblatt: 23/1988
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Helmut Pins, *29.10.1922 in Wolbeck, †18.3.1987 in Israel. Helmut Pins war der einzige jüdische Bürger Wolbecks, der als Überlebender des Holocaust nach Wolbeck zurückgekehrt ist.

Helmut Ascher Pins wurde in Wolbeck geboren und ist dort aufgewachsen. In Wolbeck hat er auch gewohnt bis er mit seiner Familie von den Nationalsozialisten in ein Konzentrationslager deportiert wurde. Seine Mutter Selma, sein Vater Friedrich und seine vier Geschwister Hildegard, Werner, Ilse und Anni wurden Opfer des Holocaust. Helmut war der einzige Überlebende seiner Familie.
Nach dem Krieg kehrte er nach Wolbeck zurück und baute eine kleine Transportfirma auf. 1947 lernte er in der jüdischen Gemeinde in Münster Judith Putzki aus Gelsenkirchen kennen. Die beiden heirateten 1950 und wohnten noch bis 1952 in Wolbeck, danach in Münster.
1956 wanderte das Ehepaar nach Australien aus. Als der 6-Tage-Krieg im Juni 1967 ausbrach, meldeten sich beide freiwillig als Einwanderer nach Israel.

Zitat aus seiner Biographie, Autor nicht bekannt:
Am 27. Dezember 1968 wanderten Helmut und Judith Pins in Israel ein. Helmut liebte Australien für seine Freiheit, Größe ohne Grenzen und die Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft seiner Bürger, aber er liebte Israel mehr, trotz aller 'Beschränkungen und Kinderkrankheiten', wie er Israels Zustand zu benennen pflegte. Helmut liebte das Leben auf allen Ebenen, er liebte seine Arbeit bei Iscar Blades bis zu dem Tag, als er in seine Welt ging. Helmut hat uns am 18.3.1987 verlassen.

Ein Straßenname zur Erinnerung
Der Straßenname ist nicht als Ehrung für ein besonderes Lebenswerk gemeint. Nach den Ansprachen bei der öffentlichen Enthüllung des Straßennamenschildes ist die Straßenbenennung Ausdruck des Mitgefühls für das Schicksal der jüdischen Mitbürger in Wolbeck und in seinem Fall als Dank dafür und Respekt davor, dass Helmut Pins nach Wolbeck zurückgekehrt ist.

 

Im Stadtgebiet Münster gibt es 31 Straßen, die nach Menschen mit jüdischer Abstammung benannt sind:
Alfred-Flechtheim-Platz, Baumgartenweg, Edith-Miltenberg-Weg, Edith-Stein-Straße, Einsteinstraße, Elfriede-Meyer-Weg, Eli-Marcus-Weg, Else-Scheuer-Weg, Goldenbergstraße, Gumprichstraße,
10
Hedwig-Feibes-Weg, Heilbronnweg, Helmut-Pins-Weg, Henny-Uhlmann-Weg, Henny-Waldeck-Weg, Henriette-Hertz-Weg, Henriette-Son-Straße, Hoffmannweg, Jacob-von-Korbach-Weg, Julius-Voos-Gasse,
20
Luise-Rappoport-Weg, Marks-Haindorf-Stiege, Meta-Seelig-Weg, Nanny-Katz-Weg, Philippsweg, Reha-Mathel-Falk-Weg, Simonsplatz, Sonja-Kutner-Weg, Sophie-Heimbach-Weg, Weinbergweg und
30
Zwi-Schulmann-Weg.

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