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Ausschnitt eines alten Stadtplans von Münster aus dem Jahre 1862
 
Straßenschild Ringoldgasse
 
 
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Elfriede-Meyer-Weg

Stadtbezirk:Münster-West
Statistischer Bezirk: Gievenbeck
Entstehung: 2020
Amtsblatt: Foto

Stolperstein zur Erinnerung an Elfriede Meyer vor dem Haus Rudolfstraße 20

Benannt nach Elfriede Meyer (1896-1944) geb. Feibes. Sie wurde 1944 aufgrund ihrer jüdischen Abstammung im KZ Auschwitz ermordet.


 
 

Elfriede Meyer geb. Feibes *3.02.1896 in Münster entstammte der alteingesessenen münsterischen jüdischen Kaufmannsfamilie Feibes (Salzstraße 3-4). Nach dem Besuch der Evangelischen Höheren Töchter-Schule in Münster studierte sie ab 1918/19 drei Semester Medizin an der Universität Münster. Während des Ersten Weltkriegs betreute sie Kleinkinder.

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1.9.1941: Elfriede Meyer (Slg. Möllenhoff / Schlautmann-Overmeyer)

Mit ihrem Ehemann, dem 1885 in Münster geborenen Rechtsanwalt Dr. Max Meyer, und ihren 1921 und 1925 geborenen Kindern wohnte sie im Eigentum Rudolfstraße 20. Da sie nach dem Novemberpogrom im November 1938 mit Unterstützung eines Vetters in England die Emigration der beiden Kinder dorthin betrieb, wurde am 13.12.1938 ihr Vermögen wegen angeblicher eigener Emigrationsabsichten und zur Sicherstellung der Zwangsabgaben gesperrt. Einige nichtjüdische Personen hielten Kontakt zum Ehepaar Meyer. 1940 musste es weitere jüdische Personen in seinem Haus aufnehmen. Nach der Zerstörung des Hauses am 8. Juli 1941 durch Brandbomben wurden Elfriede Meyer und ihr Mann für kurze Zeit im "Judenhaus" Salzstraße 3 (ihr ehemaliges eigenes Elternhaus) untergebracht, bevor sie am 29.8.1941 nach Minden zogen.

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1938: Elfriede und Dr. Max Meyer (Slg. Möllenhoff / Schlautmann-Overmeyer)

Elfriede Meyer wurde, schwerkrank und fast erblindet, zusammen mit ihrem Ehemann am 31.7.1942 ins Ghetto Theresienstadt deportiert und am 16.10.1944 - ihr Mann war zehn Monate zuvor den Lagerbedingungen erlegen - ins KZ Auschwitz verbracht und dort ermordet. Drei Monate nach ihrer Deportation wurde das ihr gehörige Grundstück Rudolfstraße 20 in Münster zugunsten des Deutschen Reiches konfisziert. Ihr Sohn und ihre Tochter konnten nach England entkommen.

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das Lexikon

Quelle: Gisela Möllenhoff und Rita Schlautmann-Overmeyer, Jüdische Familien in Münster 1918 bis 1945, Teil 1: Biographisches Lexikon, Münster 2001