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Ausschnitt eines alten Stadtplans von Münster aus dem Jahre 1862
 
Straßenschild Ringoldgasse
 
 
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Weinbergweg

Stadtbezirk:Münster-Südost
Statistischer Bezirk: Wolbeck
Entstehung: 2018
Amtsblatt: 22/2018
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Stolperstein zur Erinnerung an Paula Weinberg in Wolbeck Hofstraße 38

Benannt nach der jüdischen Familie Weinberg.

 

Die Familie Levi Weinberg war eine alteingesessene Familie in Wolbeck. Die Söhne Herz und Abraham Weinberg lebten in Wolbeck. Herz Weinberg war einer der Vorsteher der jüdischen Gemeinde. Siegfried Weinberg fiel als Gefreiter im Ersten Weltkrieg am 6. Mai 1915. Sein Name steht auf dem Wolbecker Krieger-Ehrenmal an der Münsterstraße.

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Der Name Siegfried Weinberg auf dem Krieger-Ehrenmal in Wolbeck

Ende des 19. Jahrhunderts verzogen die Familien Herz und Abraham Weinberg nach Münster. Die weitere Geschichte der Familie Weinberg ist in dem Buch "Jüdische Familien in Münster - 1918 - 1945" von Gisela Möllenhoff und Rita Schlautmann-Overmeyer nachgewiesen (Nr. 538).

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Das Buch: Spuren der Erinnerung

Quelle: Peter Schilling, Gudrun Beckmann-Kircher, Monika Simonsmeier, Spuren der Erinnerung an jüdische Familien in Wolbeck, Lebensgeschichten zu Stolpersteinen, Münster 2016, Seiten 10 und 11




 

Dunkles Kapitel auch in Wolbeck
Bereits im 16. Jahrhundert lebten jüdische Familien in Wolbeck [...]. Beispielsweise Jacob von Korbach, der Leibarzt des Bischofs Franz von Waldeck war. Ab Mitte des 18. Jahrhunderts nahm die Zahl der ansässigen Familien zu. Es wurde ein Betraum eingerichtet, den 1824 der Bau einer Synagoge an der Wallstraße ersetzte. Bald konnte dort auch regelmäßiger Schulunterricht erteilt werden. Auffällig war allerdings ein häufiger Lehrerwechsel, der wahrscheinlich auf schlechte Arbeitsbedingungen und Bezahlung zurückzuführen war. Die Gemeinde blieb klein und schloss sich daher mit Havixbeck, Telgte und Nottuln 1857 zu einer Synagogengemeinschaft zusammen. [...]
Die 34 jüdischen Einwohner, die noch vor der Machtübernahme der Nationalsozialisten in Wolbeck gezählt wurden, waren wohlhabende und beliebte Mitbürger, vornehmlich als Viehhändler und Metzger tätig. Bereits Anfang 1938 wurde die kleine Synagoge nach Aufenzeugen von fanatischen NS-Anhängern verwüstet. Es entschlossen sich nur wenige der älteren Juden, rechtzeitig Deutschland zu verlassen. Sie wurden 1941/42 in die Konzentrationslager Riga, Auschwitz, Buchenwald, Stutthof und Theresienstadt deportiert. [...]
Quelle: Westfälische Nachrichten Jg. 1998, gekennzeichnet mit "-sis-"

Auf dem ehemaligen jüdischen Friedhof am   Helmut-Pins-Weg
erinnert ein Gedenkstein an das Schicksal der Juden in Wolbeck mit dem Text:
ZUM GEDENKEN UNSERER JÜDISCHEN MITBÜRGER,
DIE HIER IHRE RUHESTÄTTE FANDEN UND DERER, DIE
DURCH DIE VERFOLGUNG IN DEN JAHREN 1933-1945
IHR LEBEN LASSEN MUSSTEN.

Sechs jüdische Familien in Wolbeck
In dem Baugebiet zwischen den Straßen Petersheide, Petersdamm und Am Steintor wurden die Straßen nach früheren jüdischen Familien in Wolbeck benannt. Diese Namen stehen beispielhaft für die jüdische Geschichte des Ortes. Jacob von Korbach war der erste nachweisbare Jude in Wolbeck. Die anderen Namen sind ebenfalls schon früh erwähnt. Die Familien waren über Generationen in Wolbeck ansässig oder Mitglieder der Familien haben sich um den Ort verdient gemacht. Die zeitliche Spanne reicht von der ersten Erwähnung bis in die NS-Zeit. Es sind die Straßennamen Baumgartenweg, Heilbronnweg, Hoffmannweg, Jacob-von-Korbach-Weg, Philippsweg und Weinbergweg

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Im Stadtgebiet Münster gibt es 31 Straßen, die nach Menschen mit jüdischer Abstammung benannt sind:
Alfred-Flechtheim-Platz, Baumgartenweg, Edith-Miltenberg-Weg, Edith-Stein-Straße, Einsteinstraße, Elfriede-Meyer-Weg, Eli-Marcus-Weg, Else-Scheuer-Weg, Goldenbergstraße, Gumprichstraße,
10
Hedwig-Feibes-Weg, Heilbronnweg, Helmut-Pins-Weg, Henny-Uhlmann-Weg, Henny-Waldeck-Weg, Henriette-Hertz-Weg, Henriette-Son-Straße, Hoffmannweg, Jacob-von-Korbach-Weg, Julius-Voos-Gasse,
20
Luise-Rappoport-Weg, Marks-Haindorf-Stiege, Meta-Seelig-Weg, Nanny-Katz-Weg, Philippsweg, Reha-Mathel-Falk-Weg, Simonsplatz, Sonja-Kutner-Weg, Sophie-Heimbach-Weg, Weinbergweg und
30
Zwi-Schulmann-Weg.

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