Erfahrungsberichte

Eine Frau steht in einem Lager und sortiert Gegenstände an ihre entsprechenden Stellen im Regal.
 
Zwei Mitarbeitende des Sozialamtes gehen mit einem Stapel an Unterlagen unter dem Arm durch das Treppenhaus des Sozialamts.
 
Eine Kinderbetreuerin sitzt mit einem Jungen in einem Klassenzimmer auf einem Sofa und hört im gespannt zu.
 
Ein Ausbilder zeigt seinem Azubi etwas an einem Teil eines Autos, welches sie von unten aus dem Auto ausgebaut haben.
 

Was mache ich als Azubi bei der Stadt Münster eigentlich?

Von der Feuerwache bis in die Bußgeldstelle, vom Schwimmbad bis zum Theater: schon das Wo der Ausbildung ist bei der Stadt Münster sehr breit gefächert. Und auch um was es in der Ausbildung geht, wie Sie tagtäglich arbeiten und mit wem Sie zu tun haben, unterscheidet sich von Beruf zu Beruf.  Sie möchten noch etwas genauer wissen, was Sie in der Ausbildung erwartet? Dann schauen Sie sich doch einmal die Erfahrungsberichte unserer Azubis an. Wie die Ausbildung tatsächlich abläuft, weiß niemand besser als sie. Erfahren Sie hier mehr aus erster Hand.

Brandmeister/-in (Theresa)

Im vergangenen Jahr habe ich zusammen mit 14 Kollegen die 18-monatige Ausbildung zur Brandmeisterin begonnen. Am ersten Tag wurden wir in den Ablauf der Ausbildung eingeführt. Anschließend lernten wir die Feuer- und Rettungswache 1 (am York-Ring), an der der größte Teil der Ausbildung stattfand, kennen. Die Feuer- und Rettungswachen 2 (in der Nähe des Hafens) und 3 (Hiltrup) durften wir uns an diesem Tag natürlich auch noch ansehen.

Nachdem wir zwei Teamtage im Sauerland verbracht haben, starteten wir in die fünfmonatige theoretische und praktische feuerwehrtechnische Grundausbildung. Zu den drei größten Themen zählen der Brandschutz, die Technische Hilfeleistung sowie die ABC-Gefahren (atomare, biologische und chemische Gefahrstoffe).

Der abwehrende Brandschutz, auch mit Menschenrettung, wurde nicht nur an der Wache geübt. In zwei Gebäuden (Wohngebäude, altes Universitätsgebäude), die abgerissen werden sollten, konnten wir das bereits Erlernte in neuer, fremder und realer Umgebung anwenden und festigen. Zur Realbrandausbildung sind wir zu einer feststoffbefeuerten Anlage am Möhnesee gefahren. Wir konnten selbst erfahren, welche Auswirkungen bereits kleine Handlungen nach sich ziehen. Da ständig ein Ausbilder in unserer Nähe war, konnte dieser uns noch weitere einsatztaktische Tipps und Tricks mit auf den Weg geben.

Während der Ausbildung in Technischer Hilfeleistung haben wir zahlreiche alte Pkw und einen Lkw mit hydraulischen Rettungsgeräten zerschnitten und die patientengerechte Rettung geübt.

Zu den Aufgaben einer Feuerwehr gehört auch die Tierrettung. Bei einem Besuch im Allwetterzoo Münster erfuhren wir viel über Reptilien, insbesondere Schlangen, und wie man diese einfängt.

Natürlich darf der Sport in dieser Ausbildung nicht fehlen. Neben dem wöchentlichen Lauftraining stand Schwimmen und ein Kraft-Ausdauer-Training auf dem Programm. In dieser Zeit hatten wir die Möglichkeit, verschiedenen Sportarten, wie z.B. Yoga, Spinning oder Crossfit auszuprobieren. Alle Anwärter und Anwärterinnen haben die Prüfung zum Sportabzeichen in Silber, die meisten sogar in Gold, sowie zum Rettungsschwimmabzeichen in Silber erfolgreich abgelegt.

Ein Highlight zum Ende dieses Ausbildungsabschnittes war die Nachtausbildung. In der Turmstube der St. Lamberti Kirche in Münster haben wir die Türmerin besucht und einen nächtlichen Ausblick über Münster genießen können.

In einem weiteren Ausbildungsabschnitt erfolgte die Ausbildung zur Rettungssanitäterin. Zunächst stand in dem vierwöchigen schulischen Teil viel Theorie auf dem Plan, aber auch die dazugehörigen praktischen Maßnahmen wurden erlernt. In Fallbeispielen, die die verschiedensten Krankheitsbilder und Verletzungen darstellten, konnte das theoretische Wissen mit dem praktischen Können vereint werden.

Es folgte ein vierwöchiges Klinikpraktikum. In dieser Zeit war ich in den Bereichen der Anästhesie, der Intensivstation und der Notaufnahme tätig. Die Kenntnisse vieler praktischer Maßnahmen, die wir schon im schulischen Block gelernt haben, wie zum Beispiel das Aufziehen von Medikamenten, das Vorbereiten von Infusionen, das Kleben der Elektroden für ein EKG, die Beatmung eines Patienten und so weiter konnte ich weiter festigen.

Anschließend waren wir für vier Wochen im Rettungswachenpraktikum an den Feuer- und Rettungswachen 1 und 2. Zusammen mit der Besatzung, der wir zugeteilt waren, haben wir verschiedene neurologische, internistische sowie chirurgische Notfälle versorgt und die Patientinnen und Patienten ins Krankenhaus gebracht. In einer kurzen Einsatznachbesprechung konnten Fragen gestellt werden. Verbesserungsvorschläge wurden kommuniziert. Die Kollegen standen mir mit Rat und Tat zur Seite, sodass sich mit jedem Einsatz die Möglichkeit bot, mein Handeln zu verbessern. Abschließend besuchten wir den einwöchigen Abschlusslehrgang, in dem wir an den letzten drei Tagen eine schriftliche, drei praktische und eine mündliche Prüfung erfolgreich abgelegt haben.

Der dritte Ausbildungsabschnitt beinhaltet eine Aufbauausbildung. Neben der erweiterten Ausbildung mit der Motorkettensäge und dem Gerätewartlehrgang haben wir vieles aus dem ersten Ausbildungsabschnitt zur Vorbereitung auf das anstehende feuerwehrtechnische Wachenpraktikum wiederholt. Dazu zählte auch die Einweisung in diverse Feuerwehrfahrzeugtypen.

In den nächsten beiden Ausbildungsabschnitten absolvierten wir das sechsmonatige feuerwehrtechnische Wachenpraktikum im 24-Stunden-Dienst. Wir wurden einer Wachabteilung und einer Wache zugeteilt. Die meisten haben auch einen Paten zur Seite gestellt bekommen, der uns in den ersten Schichten begleitet, in den Dienstbetrieb eingeführt und Fragen beantwortet hat. Bei den meisten Einsätzen handelte es sich um eine ausgelöste Brandmeldeanlage oder eine Türöffnung, seltener waren Brände oder Verkehrsunfälle. Einige Anwärter hatten die Möglichkeit, Personen aus einem Unfallauto zu befreien oder einen größeren Brand zu löschen. In diesem Abschnitt wurde auch der Lkw-Führerschein erworben.

Dienstsport fehlt auch im Wachalltag nicht. Neben dem Fußballspiel auf dem Rasenplatz, bestand auch die Möglichkeit, Laufbänder, Spinningräder, Crosstrainer, Rudergeräte, Hanteln oder den Gewichtturm zu nutzen. Dem Training mit dem eigenen Körpergewicht stand in der Turnhalle mit den Gymnastikmatten auch nichts im Wege.

Ein Wechsel der Wachabteilungen und Wachen war in einem Zyklus von sechs Wochen vorgesehen, sodass man Erfahrungen in jeder der drei Wachabteilungen von Feuer- und Rettungswache 1 und 2 sammeln konnte. Auch in diesem Abschnitt konnten wir unser Wissen und unsere Fähigkeiten unter Beweis stellen und vertiefen. Unsere Kollegen konnten uns mit ihren gesammelten Erfahrungen noch den ein oder anderen wertvollen Hinweise geben. Bei aufkommenden Fragen standen sie immer zur Verfügung.

Abschließend stand der letzte vierwöchige Ausbildungsabschnitt an. Im dreiwöchigen Prüfungsvorbereitungslehrgang haben wir vieles in Theorie und Praxis wiederholt. Meistens waren wir selbst gefragt, wenn es um die Vorbereitung von Präsentationen, Erklärungen von Geräten und so weiter ging.

In der letzten Woche des Vorbereitungsdienstes legten alle erfolgreich die zwei schriftlichen, drei praktischen und die mündlichen Prüfungen ab.

An dieser Stelle möchte ich mich insbesondere bei der Ausbildungsabteilung der Berufsfeuerwehr Münster und bei allen anderen mitwirkenden Ausbildern und den Kollegen der Wachabteilungen für eine sehr spannende, lehrreiche, kurzweilige sowie persönliche Ausbildung und die Unterstützung während dieser Zeit bedanken.

Duales Studium - Bachelor of Arts (Kilian)

Ich habe vor ungefähr zwei Jahren bei der Stadt Münster mit meinem Dualen Studium zum Bachelor of Arts angefangen. Dieses ist so aufgebaut, dass sich die theoretischen und praktischen Phasen abwechseln. Dadurch kann man das theoretische Wissen aus der Schule direkt am Arbeitsplatz einbringen.

Mein Studium hat also mit zwei theoretischen Einheiten begonnen, so dass ich zunächst an der Hochschule in Dortmund war. Sowohl mit den Mitstudierenden als auch mit den Lehrenden haben wir guten Kontakt aufgebaut. Die Hochschule für Polizei und öffentliche Verwaltung Nordrhein-Westfalen (HSPV) ist sehr modern ausgestattet und die Studierenden verfolgen die Vorlesungen meist mit einem Laptop oder Tablet.

In den ersten zwei Studienabschnitten unterscheiden sich die Studiengänge Verwaltungsbetriebswirtschaftslehre und Kommunaler Verwaltungsdienst - Allgemeiner Verwaltung kaum voneinander. Anstatt Lehrveranstaltungen zu Staats- und Europarecht zu besuchen, habe ich hier jedoch schon Einblicke in das Fach Informatik bekommen. Im dritten Studienabschnitt werden die Abweichungen von den Rechtsfächern dann deutlicher. Hier belegt man dann zum Beispiel Vorlesungen wie Investitionen und Finanzierung, Statistik und Controlling. Der Studiengang war bislang sehr interessant. Am spannendsten fand ich Zivilrecht, da wir dort auch rechtliche Hintergründe, die einem im Alltag begegnen können, behandelt haben.

Nach knapp neun Monaten begann dann für mich nach zwei Wochen Urlaub meine erste Praxisphase. Diese absolvierte ich bei den Abfallwirtschaftsbetrieben Münster, die auch zur Stadt Münster gehören. Da es für mich das erste Mal ins richtige Berufsleben gehen sollte, war ich dementsprechend erst etwas nervös. Dies legte sich jedoch recht schnell, da ich freundlich empfangen wurde. Mir wurden die Arbeitskolleginnen und -kollegen direkt vorgestellt und ich habe ein sehr angenehmes Arbeitsklima erlebt.

Ich durfte direkt mithelfen, die Nachkalkulation des Vorjahres aufzustellen und mit der Planung des kommenden Wirtschaftsjahres anfangen. Desweiteren habe ich Einblicke in die alltäglichen Geschäftsabläufe bekommen, zum Beispiel in die Debitoren- sowie Kreditorenbuchhaltung und in das Neue Kommunale Finanzmanagement. Auch den Bereich Kommunikation, Betriebsmarketing und Abfallwirtschaftsberatung durfte ich kennenlernen. Hier habe ich gelernt, was alles zur Öffentlichkeitsarbeit gehört und worauf es bei dem Umgang mit Bürgerinnen und Bürgern ankommt. Besonders spannend fand ich den Deponie-Erlebnispfad, welcher bereits jungen Menschen vermittelt, wie wichtig Mülltrennung und nachhaltiges Handeln ist. Außerdem fand ich es bemerkenswert, wieviel Herzblut in die einzelnen Aktionen gesteckt wird. Zum Beispiel gibt es ein Kinderbuch und ein Mülltrennungsspiel, bei dem sich bereits Kindergartenkinder spielerisch mit der Mülltrennung auseinandersetzen.

Auch vor Ort durfte ich verschiedene Anlagen kennenlernen – die mechanische Restabfallaufbereitungsanlage, die Biovergärung, die Grünabfallkompostierung, die Sickerwasserbehandlung sowie das Blockheizkraftwerkt. Sogar nach Twence, dem niederländischen  Kooperationspartner der AWM, durfte ich an einem Tag mitfahren und mir die dortige Müllverbrennungsanlage ansehen.

Nach dem ersten Praxiseinblick habe ich mich besonders darauf gefreut, im nächsten Studienabschnitt einen vertieften Einblick in die Betriebswirtschaftslehre zu bekommen und meine Mitstudierenden wieder zu sehen.

Duales Studium - Bachelor of Laws (Kristin)

Zurzeit absolviere ich das Duale Studium zum Bachelor of Laws bei der Stadt Münster und befinde mich nach der ersten langen Studienphase an der Hochschule in meinem ersten Praxisabschnitt.

Der Startschuss für das Studium fiel, wie in jedem Jahr, im September. Nach einer gelungenen Einführungswoche, in der wir die Möglichkeit hatten, uns gegenseitig und auch die Stadtverwaltung besser kennenzulernen, ging es zum ersten Studienabschnitt an die Hochschule für Polizei und öffentliche Verwaltung in Münster (HSPV). Zum Glück gab es während der Einführungswoche bereits die Möglichkeit, sich mit den älteren Einstellungsjahrgängen auszutauschen und so schon einiges über das Studium zu erfahren.

Der Alltag an der HSPV ist vergleichbar mit dem in einer Schule – auch hier besteht Anwesenheitspflicht und es wird in Klassengröße und festen Räumen unterrichtet. Neben den rechtswissenschaftlichen Fächern wie beispielsweise Allgemeines Verwaltungsrecht, Staatsrecht oder Zivilrecht gibt es ebenfalls wirtschaftswissenschaftliche und sozialwissenschaftliche Fächer. So lernt man zum Beispiel auch etwas über das Finanzmanagement, das Rechnungswesen oder Psychologie. Man merkt schnell, welche Fächer einem liegen bzw. weniger liegen. Das Gute ist, dass man durch die Kursgröße jederzeit die Möglichkeit hat, Fragen zu stellen und auch außerhalb des Unterrichts Kontakt zu den Lehrenden aufnehmen kann. Alle sind jedoch selbst dafür verantwortlich, den Stoff eigenständig aufzuarbeiten, um für die Klausurenphase gut vorbereitet zu sein.

Zum entspannteren Teil des zweiten Studienabschnittes gehört eine Kursfahrt. Für uns ging es im März beispielsweise für eine Woche nach Budapest. Dort haben wir viele unterschiedliche Sehenswürdigkeiten besichtigt und haben sogar die Möglichkeit gehabt, das Justizministerium zu besuchen.

Sind die ersten zwei Unterrichtsblöcke an der Hochschule nach neun Monaten geschafft, geht es in das erste Einsatzamt. Nach der vielen Lernerei habe ich mich darauf ganz besonders gefreut! In der Praxis lernt man dann vier verschiedene Ämter aus den Bereichen Organisation und Personalwesen, Finanzmanagement, Ordnungsverwaltung und Leistungsverwaltung kennen.

Mein erster Abschnitt findet derzeit im Personal-  und Organisationsamt, genauer gesagt im Ausbildungsbereich, statt. Sicherlich macht man sich vorher viele Gedanken, wie denn so ein Arbeitstag wohl aussehen mag und ist etwas aufgeregt, wenn man auf so viele neue Gesichter trifft. Schnell merkt man aber, dass es für all diese Sorgen gar keinen Grund gibt. Die Kolleginnen und Kollegen sind total offen und hilfsbereit und stehen einem bei Fragen und für nützliche Tipps jederzeit zur Verfügung.

Das Schöne ist, dass man nach einer kurzen Einarbeitung bereits erste Aufgaben selbstständig erledigen darf. Manches kommt einem vielleicht aus der Hochschulzeit bekannt vor und kann angewendet werden, anderes muss man sich selbst erarbeiten. In jedem Fall wird die Arbeit geschätzt und anerkannt, auch wenn man "nur" Auszubildende ist.

Es macht wirklich Spaß, mal auf der anderen Seite zu sitzen und Einblicke in das Verwaltungsgeschehen und die unterschiedlichsten Arbeitsabläufe zu bekommen. Schreiben selber verfassen, Auskünfte am Telefon erteilen oder erste kleine Dinge organisieren, das alles gehört dazu. Natürlich macht man mal Fehler und kann nicht alles wissen, aber das ist ganz normal! Also bloß keine Angst und wie es immer heißt: "fragen, fragen, fragen."

Nach dem Sommer und ein paar Tagen Urlaub geht es für mich wieder zurück zur Hochschule, wo dann der dritte Studienabschnitt auf mich wartet. Ich bin zwar noch am Anfang der Ausbildung, aber freue mich schon jetzt, die vielen anderen Bereiche der Stadtverwaltung kennenzulernen und weitere Erfahrungen zu sammeln. Vielfältiger als hier geht es kaum! :-)

Duales Studium - Bachelor of Laws (Verena)

Ich absolviere das Duale Studium seit zweieinhalb Jahren und bin derzeit in meinem Finanzabschnitt im Amt für Immobilienmanagement tätig. Zunächst habe ich die Ausbildung zur Verwaltungsfachangestellten absolviert und anschließend vier Jahre im Rechts- und Ausländeramt gearbeitet. Da ich mich beruflich aber noch weiterentwickeln wollte, war bereits früh klar, dass ich den Aufstieg in den gehobenen Dienst machen möchte. Ursprünglich war dafür der Verwaltungslehrgang II meine erste Wahl, da ich so in meinem Amt hätte bleiben können. Doch dann ergab sich die Gelegenheit, auch das Duale Studium an der Hochschule für Polizei und öffentliche Verwaltung Nordrhein-Westfalen (HSPV) zu absolvieren, was ich auch nicht bereut habe.

Die Ausbildung startete zunächst mit den ersten beiden Semestern an der HSPV (insgesamt 9 Monate). Dort fanden auch die ersten beiden Klausurphasen statt. An der HSPV fühlte man sich wieder in die Schulzeit zurückversetzt. Der Unterricht findet in festen Klassen mit ca. 30 Studierenden und mit einem festen Stundenplan statt. Die Fächer umfassen neben dem Verwaltungsrecht auch Ordnungsrecht, Zivilrecht, Rechnungswesen, Soziologie oder auch öffentliche BWL. Besonders gefallen haben mir Sozialrecht und Ordnungswidrigkeitenrecht. Gerade am Anfang habe ich auch von den Erfahrungen meiner ersten Ausbildung profitiert, da ich dadurch bereits ein breites Grundlagenwissen hatte. Den ersten darauf folgenden Praxisabschnitt absolvierte ich im Bereich Personal und Organisation im Gesundheits- und Veterinäramt. Anschließend folgte das dritte Semester an der HSPV, das mit einer weiteren Klausurphase abschloss.

Den nächsten Praxisabschnitt konnte ich im Rechts- und Ausländeramt mit meinen schon bekannten Kolleginnen und Kollegen verbringen. Es war sehr interessant, die Arbeit des gehobenen Dienstes dort kennenzulernen, da ich ja bisher dort nur im mittleren Dienst gearbeitet hatte. Die Arbeit ist interessant, vielseitig und anspruchsvoll. Es werden dort viele ausländerrechtliche Angelegenheiten von Menschen in verschiedensten Lebenslagen geprüft, von Studierenden bis hin zu Asylbewerbern. Oft bestanden meine Aufgaben darin, Fälle anhand von Akten zu prüfen und anschließend eine entsprechende Ordnungsverfügung zu verfassen, mit welcher über einen Antrag entschieden wird. Aber auch persönliche Termine mit Antragstellenden finden häufig statt. In den Praxisabschnitten wird man in den jeweiligen Arbeitsbereich eingearbeitet und kann dann auch eigenständig verschiedene Aufgaben erledigen. Am Ende wird jeweils eine Prüfung abgelegt, die sich an den bisherigen Aufgaben orientiert. Wo es als nächstes hingeht, ist noch offen.

Wenn man vorher bereits seinen eigenen Aufgabenbereich hatte, ist es zunächst ungewohnt, wieder als "Azubi" durch die verschiedenen Ämter zu gehen. Wenn man sich darauf einlässt, kann man aber viele Erfahrungen sammeln und noch mehr Bereiche der Stadt kennenlernen. Außerdem hilft es bei der Einschätzung, welche Bereiche mir gefallen und wo ich später gerne arbeiten möchte.

Nach dem nächsten Praxisabschnitt folgt das letzte Semester an der HSPV, danach wird die Bachelorarbeit geschrieben. Der letzte Praxisabschnitt wird üblicherweise bereits im zukünftigen Amt absolviert und dann folgt nur noch das Kolloquium.

Das Studium ist bisher rasend schnell vergegangen, da es viel Spaß gemacht hat. Die Chance, mitten im Arbeitsalltag noch einmal in Vollzeit ein komplettes Studium zu absolvieren und seinen gewohnten Arbeitsplatz zu verlassen, bekommt man nicht sehr oft. Der Alltag als Studentin war noch einmal eine ganz neue spannende Erfahrung und ich bin schon etwas traurig, dass nur noch ein Semester vor uns liegt.

Für alle, die sich für rechtliche Fächer interessieren, eine solide Ausbildung wollen, aber hinterher trotzdem vielseitige Arbeitsmöglichkeiten möchten, ist das Duale Studium Bachelor of Laws bei der Stadt Münster eine gute Wahl.

Erzieher/-in Praxisintegrierte Ausbildung (Tim)

Ich befinde mich zurzeit im zweiten Jahr der Praxisintegrierten Ausbildung (PiA) zum Erzieher. Bevor ich mich für den Beruf des Erziehers entschieden habe, habe ich Biologie und Philosophie auf Lehramt studiert und mein Referendariat an einer Gesamtschule absolviert. Das pädagogische Arbeiten mit Kindern und Jugendlichen hat mir Freude gemacht, aber das Arbeiten im System Schule hat sich für mich nicht stimmig angefühlt. Nach meinem Referendariat habe ich ein halbes Jahr in einem Waldkindergarten gearbeitet und schnell gemerkt, dass ich mir vorstellen kann, im Kita-Bereich und in der Arbeit mit jüngeren Kindern beruflich anzukommen. Und so startete ich kurz darauf meine Praxisintegrierte Ausbildung zum Erzieher an dem Anne-Frank-Berufskolleg (2 Tage die Woche) und in der Städtischen Kindertageseinrichtung Loddengrund (3 Tage die Woche). Schon bei meiner Hospitation haben die Kita-Leitung und das Team einen sehr freundlichen und aufgeschlossenen Eindruck auf mich gemacht und dieser Eindruck hat sich in den letzten eineinhalb Jahren nur bestätigt. Neben meinem positiven Eindruck vom Team haben mich die mittlere Größe der Kita (vier Gruppen) und das große Außengelände überzeugt.

Mein erstes Ausbildungsjahr habe ich in der Gelben Gruppe verbracht, einer G I Gruppe, also mit Kindern im Alter von 2 bis 6 Jahren. Die ersten Monate der Ausbildung stehen unter dem Motto "Ankommen". Es gilt in der Gruppe anzukommen, die Kinder, aber auch die Kolleginnen im Team kennenzulernen und Beziehungen aufzubauen. Wenngleich die Beziehungsarbeit im Zentrum steht, gilt es auch die Einrichtung und die Tagesabläufe langsam kennenzulernen. Dieser Prozess wird durch Aufgaben und Input aus der Schule unterstützt. Mit der Praxisintegrierten Ausbildung geht der Anspruch einher, eine gute Verzahnung zwischen Theorie und Praxis, Schule und Einrichtung zu gewährleisten. Dies ist, meiner Meinung nach, wirklich gut gelungen. Beispielsweise lernt man eine Beobachtungsmethode in der Schule, wendet sie in der Praxis an und reflektiert die Umsetzung wieder in der Schule. Eine weitere Reflexionsgelegenheit sind die wöchentlichen Anleitungsgespräche mit der Kollegin, die mich in der Praxis anleitet. Jede Woche steht im Dienstplan eine Stunde zur Verfügung, in der ich mit meiner Anleitung z. B. das eigene professionelle Handeln oder das Verhalten der Kinder reflektieren kann. Diese Gespräche halte ich für sehr wertvoll.

In der zweiten Hälfte des ersten Ausbildungsjahres geht es um die Themen "Beobachtung" und "Planung und Durchführung eines Bildungsangebotes". Zweimal im Halbjahr findet ein Besuch von einer Lehrkraft aus der Schule in der Einrichtung statt, um das entwickelte Bildungsangebot gemeinsam zu reflektieren.

Mein zweites Ausbildungsjahr absolviere ich derzeit in der Grünen Gruppe, einer U3-Gruppe mit 12 Kindern im Alter von 1 bis 3 Jahren. Die Arbeit mit den "ganz Kleinen" ist natürlich noch einmal anders gelagert: Beziehungsarbeit, aber auch pflegerische Tätigkeiten wie das Wickeln nehmen mehr Zeit ein. Ich kann für mich sagen, dass beide Altersklassen, also "unter 3 Jahre" und "über 3 Jahre" ihre Besonderheiten haben und ich mit beiden gerne arbeite. Zurzeit steht das Thema "Projektarbeit" an.

In meinem dritten Ausbildungsjahr werde ich in der dritten Gruppenform (Altersrange 3 bis 6 Jahre) arbeiten. Inhaltliche Schwerpunkte werden unter anderem Eltern- und Teamarbeit sein.

Eines steht für mich fest: Der Beruf des Erziehers ist sehr abwechslungsreich und es wird nicht langweilig in diesem Beruf!

Fachangestellte/-r für Bäderbetriebe (Christoph)

In diesem Bericht möchte ich euch aufzeigen, was die Ausbildung zum/zur Fachangestellten für Bäderbetriebe mit sich bringt und was man selbst für diesen Beruf mitbringen sollte. Ich selbst bin zurzeit im zweiten Ausbildungsjahr.

Die Ausbildung dauert drei Jahre, jedoch kann man sie mit den richtigen Noten bei der Zwischenprüfung, welche nach ca. 1,5 Jahren ansteht, auf 2,5 Jahre verkürzen. Die Berufsschule ist in Haltern und findet ein- bzw. zweimal in der Woche statt. Dort werden Fächer wie Bädertechnik, Bäderorganisation und Schwimm- und Rettungslehre unterrichtet. In der Berufsschule habe ich viele neue und interessante Menschen kennengelernt. Der Einzugskreis ist sehr groß ist und die Leute kommen teilweise aus dem Ruhrgebiet oder von der Niederländischen Grenze.

Im Betrieb erwartet dich ein freundliches und respektvolles Umfeld, in dem man als Azubi nicht den Eindruck hat, von oben herab behandelt zu werden, sondern ein Teil des Teams ist. Die Arbeit an sich ist sehr umfangreich und bietet viele Abwechslungen, von der klassischen Beckenaufsicht, über die Wartung verschiedenster Maschinen, bis hin zum Grünschnitt im Freibad. Auch Wochenenddienste und Feiertagsarbeit gehören zum Alltag von uns Auszubildenden. Außerdem sollte man auch die Motivation und Bereitschaft an den Tag legen, mehrmals die Woche schwimmen zu gehen.

Neben diesen alltäglichen Aufgaben hat man zwischendurch immer wieder Lehrgänge, zum Beispiel zu den Themen "Turmspringen" oder "Chlor". Die Stadt Münster bietet unter anderem auch allen Auszubildenden verschiedenste Lehrgänge oder zweiwöchige Auslandspraktika in Partnerstädten wie York an.

Ich selber habe jetzt die Zwischenprüfung vor der Brust und hoffe, einen guten Durchschnitt zu erreichen, um meine Ausbildung verkürzen zu können. Am meisten Spaß habe ich am Umgang mit den Kolleginnen und Kollegen und bei der Erlernung neuer Fähigkeiten. Und auch die Kolleginnen und Kollegen freuen sich, wenn man ein gutes Maß an Motivation und Mitdenken an den Tag legt.

Wenn man also Motivation, Interesse und was im Köpfchen hat, dann ist das schon die halbe Miete.

Fachangestellte/-r für Medien- und Informationsdienste, Fachrichtung Bibliothek (Marie)

Ich befinde mich im zweiten Ausbildungsjahr als Fachangestellte für Medien- und Informationsdienste, Fachrichtung Bibliothek bei der Stadtbücherei Münster

In meinen ersten Tagen der Ausbildung lernte ich die Stadtbücherei und ihre Mitarbeitenden kennen. Ich wurde durch das ganze Haus geführt und vorgestellt. Am Anfang gab es unterschiedliche Unterweisungen und Schulungen mit verschiedenen Themen.

Im Verlauf der Ausbildung durchläuft man die unterschiedlichen Teams der Stadtbücherei. In jedem Team arbeitet man eine längere Zeit, um alles kennenzulernen und das Gelernte umsetzen zu können.

Zuerst verbringt man insgesamt sechs Wochen in zwei unterschiedlichen Stadtteilbüchereien. Danach lernt man die Teams in der Hauptstelle kennen. Ich war zuerst im Team "Medien Bildung". Dieses Team ist unter anderem zuständig für die Auswahl, Bestellung und Einarbeitung der Medien im Haus. Danach ging ich in das Team des Kundenservice. Dort erlernt man alles über die umfangreiche Beratung der Kunden. In beiden Teams war ich circa drei bis vier Monate. Meine nächste Station war das Team der Kinderbücherei. In diesem Team werden unter anderem auch Veranstaltungen geplant und durchgeführt. Außerdem beschäftigt man sich mit vielen verschiedenen Kinder- und Jugendmedien, von Büchern, Spielen bis hin zu CDs und Games. Momentan befinde ich mich im Team der Erwerbung. Ich lerne unter Anderem etwas über Reklamationen, Rechnungen und Bestellungen.

Von Anfang an wurde ich gut aufgenommen. Die Kolleginnen und Kollegen sind immer freundlich und man kann auch Späße machen. Ich wurde direkt überall mit eingebunden, fühlte und fühle mich jetzt noch sehr wohl. Man kann immer Fragen stellen, wenn etwas unklar ist oder man sich für eine bestimmte Sache interessiert. Wenn die gefragte Person keine Antwort weiß, wird man auf andere Kolleginnen oder Kollegen aufmerksam gemacht, die es vielleicht wissen könnten. Es ist also egal, was für Fragen man stellt, jemand kümmert sich um die richtige Antwort. So hatte ich auch das Gefühl, dass meine Kolleginnen und Kollegen sehr viel Spaß daran haben, ihre Erfahrung und ihr Wissen zu teilen und dass sie mich gerne ausbilden.

In der Praxis sieht meine Ausbildung wie folgt aus: Zweimal pro Woche gehe ich in Dortmund zur Schule, drei Tage pro Woche bin ich in der Stadtbücherei. Wenn ich in der Stadtbücherei bin, habe ich einen grob geregelten Arbeitsablauf. Je nachdem wie lange ich schon in einem Team bin, kann ich morgens einige Aufgaben selbstständig erledigen. Wenn ich damit fertig bin, nimmt sich eine Kollegin oder ein Kollege aus dem Team Zeit, um mir etwas Neues zu zeigen. Wenn ich verstanden habe, wie das, was mir gezeigt wird, geht, übernehme ich die Arbeitsschritte unter Aufsicht. Wenn der Kollege oder die Kollegin sich dann davon überzeugt hat, dass ich in der Lage bin, die Aufgabe gewissenhaft selbst zu bearbeiten, darf ich dies dann auch ohne Aufsicht tun. Wenn Fragen auftreten, kann ich natürlich immer nachfragen. Die Kolleginnen und Kollegen betonen immer, dass sie das auch gerne ein drittes Mal erklären, falls etwas unklar sein sollte. Einmal in der Woche treffe ich mich mit meiner Ausbildungsverantwortlichen, um die Woche zu reflektieren, über Probleme zu reden, Schulthemen zu vertiefen oder über bestimmte vorher abgesprochene Themen genauer zu reden. Dort darf der wöchentliche Ausbildungsnachweis natürlich nicht fehlen. Außerdem bin ich im Instagram-Team der Stadtbücherei. Dort helfe ich unter anderem neue Ideen zu finden, Posts zu entwickeln und schieße Fotos für den Account

Im Laufe der Ausbildung hat man außerdem die Möglichkeit, an Fortbildungen im Rahmen des fit-for-future-Programms der Stadt Münster teilzunehmen. Desweiteren kann man immer wieder interne Schulungen der Stadtbücherei wahrnehmen. Im zweiten Ausbildungsjahr stellt man ein eigenes Projekt auf die Beine.

Der Berufsschulalltag ist nicht viel anders als der gewohnte Schulunterricht. Man hat zum Beispiel die Fächer Deutsch, Englisch und Sport aber auch fachspezifischen Unterricht und Allgemeine Wirtschaftslehre. Man wird sowohl mündlich als auch schriftlich bewertet. Es werden in der Klasse nicht nur die Auszubildenden der Fachrichtung Bibliothek, sondern auch die der Fachrichtungen Archiv und Medizinische Dokumentation unterrichtet. So lernt man im ersten Jahr auch viel Interessantes über die anderen Fachrichtungen der Fachangestellten für Medien- und Informationsdienste.

Im weiteren Verlauf meiner Ausbildung werde ich noch die restlichen Teams des Hauses kennenlernen, wie zum Beispiel die Teams der Verwaltung und Kultur.

Ich freue mich, dass ich selbst nach einem Jahr noch immer nicht alles kennengelernt habe. Das zeigt, wie vielfältig die Aubildung bei der Stadtbücherei Münster ist. Jeden Tag lernt man etwas Neues über die Abeitsabläufe oder auch über die Geschichte des Hauses. Alle Erfahrungen, die ich in dieser Ausbildung gemacht habe, sind unglaublich wertvoll für mich. Ich habe allein in einem Jahr schon so viel gelernt und konnte mir einiges von meinen Kolleginnen und Kollegen abschauen, wenn ich mal Probleme hatte. Man profitiert ungemein vom Wissen und der Erfahrung, die die Kolleginnen und Kollegen mit Freude teilen.

Allen potentiellen Bewerberinnen und Bewerbern kann ich nur sagen, dass es sich wirklich lohnt, sich bei der Stadtbücherei Münster zu bewerben. Die Ausbildung hier ist unglaublich vielfältig, man fühlt sich direkt im Kreis der Kolleginnen und Kollegen aufgenommen und es macht sehr viel Spaß.

Wichtig ist, dass man Spaß an der Arbeit und viel Motivation mitbringt. Außerdem geht es in der Stadtbücherei auch sehr um Teamarbeit. Man sollte also auch Spaß haben, in Teams zu arbeiten und sich regelmäßig mit seinen Kollegen und Kolleginnen austauschen können. Sonst kann ich nur noch mit auf den Weg geben: Fragen stellen ist das A und O. Es gibt keine Fragen, die nicht beantwortet werden und alle Kolleginnen und Kollegen freuen sich, wenn man welche stellt.

Fachinformatiker/-in, Fachrichtung Systemintegration (Noah)

Ich mache meine Ausbildung zum Fachinformatiker für Systemintegration bei der citeq, Münsters städtischem IT-Dienstleister für Kommunen, öffentliche Verwaltungen und deren Einrichtungen.

Angefangen habe ich die Ausbildung vor zwei Jahren nach meinem Fachabitur im Bereich Elektrotechnik. Die Ausbildung bei der citeq läuft so ab, dass die ersten drei Monate dazu genutzt werden, die Grundlagen der IT und die Strukturen des Betriebs kennenzulernen. Für diese Zeit ist jeder Auszubildende, in dem Team in dem er/sie wahrscheinlich später eingesetzt wird. Nach den ersten drei Monaten beginnt dann eine Art Durchlauf, indem man alle ein bis drei Monate in ein neues Team kommt, um dort die verschiedenen Aufgaben, Abläufe und Kolleginnen und Kollegen kennenzulernen.

Ein Team, in das ich zur Unterweisung eingeteilt war, war zum Beispiel das Team Client. Dieses Team ist unter anderem für die Ausstattung der PC-Arbeitsplätze, die Softwareverteilung und die Hotline zuständig. Danach war ich im Team Web-Entwicklungen und Betrieb. Dort habe ich die Möglichkeit bekommen, eine eigene Website zu erstellen und habe so viel über den Ablauf und die Hintergründe eines solchen Projekts gelernt. Weitere Teams, in denen ich war, sind das Team Rechnungswesen und Einkauf, Team IT-Planung Stadt Münster, Kundenberatung und IT-Standards, Team Windows Server und das aktuelle Team, in dem ich bin, Team Netze und Infrastruktur.

Dadurch, dass man im ersten Jahr immer wieder die Teams wechselt, lernt man ständig neue Kolleginnen und Kollegen kennen. Ich wurde stets freundlich von allen in den einzelnen Teams empfangen und konnte mich mit allen Fragen immer an meine Kolleginnen und Kollegen aus dem Team, die anderen Azubis oder unsere Ausbildungsleitung wenden.

Durch den Durchlauf der verschiedenen Teams hat sich mein Arbeitsalltag alle paar Monate verändert. Grundsätzlich besteht der Alltag als Azubi im ersten Jahr aber aus Terminen mit den Kolleginnen und Kollegen, um Wissen zu verschiedenen Themen vermittelt zu bekommen. Das Wissen bekommt man zum Beispiel durch Gespräche oder anhand von Aufgaben, bei denen man helfen kann. Natürlich gibt es auch Aufgaben, die man von den Arbeitskollegen zur selbstständigen Erledigung bekommt. Am Anfang sind das noch kleinere Aufgaben, die sich aber im weiteren Verlauf und mit dem wachsenden Verständnis weiterentwickeln, sodass man auch nach kurzer Zeit in einem Team das Gefühl bekommt, etwas zur Erledigung von Arbeiten beitragen zu können.

Durch die Gleitzeit, mit der in der citeq gearbeitet wird, ist das kommen und gehen sehr flexibel. Als Azubi ist jedoch eine Kernarbeitszeit ab spätestens 8.30 Uhr vorgegeben und Pausen kann man sich auch selber einteilen, was deutlich zum angenehmen Arbeiten beiträgt.

Zur Berufsschule gehe ich hier in Münster zum Hans-Böckler-Berufskolleg und das einmal wöchentlich und einmal alle zwei Wochen. Auch hier lernt man am Anfang erst einmal die Grundlagen. Vorkenntnisse sind zwar "nice-to-have" aber auf keinen Fall unbedingt nötig, um im Stoff mitzukommen.

Jetzt, nach einem Jahr Ausbildung, stehen mir noch zwei weitere Ausbildungsjahre bevor, in denen ich eine Zwischen- und eine Abschlussprüfung mit Abschlussprojekt absolvieren werde. Außerdem werde ich in mein Stammteam aus den ersten drei Monaten kommen, um dort den restlichen Teil meiner Ausbildung zu absolvieren. Das ist gleichzeitig auch der Teil auf den ich mich am meisten freue.

Für alle Interessierten kann ich nur sagen, dass man sich nicht von fehlenden Vorkenntnissen abhalten lassen sollte, da in der citeq sowie in der Berufsschule dafür gesorgt wird, dass einem zuerst die Grundkenntnisse beigebracht werden. Es heißt nicht umsonst "Ausbildung".

Wenn du also Interesse an großen IT-Systemen, der Arbeit am Computer hast und du einen Ausbildungsbetrieb mit einem großen Spektrum an Aufgaben sowie einer fundierten Ausbildung und netten Kolleginnen und Kollegen suchst, könnte eine Ausbildung zum Fachinformatiker für Systemintegration bei der citeq genau das Richtige sein.

Fachkraft für Abwassertechnik (Denis)

Das Schönste an der zur Ausbildung zur Fachkraft für Abwassertechnik waren die Abwechslung und die Vielfältigkeit dieses Ausbildungsberufes. Jeder Bereich hat sich für mich Zeit genommen, um die Ausbildungsinhalte in Ruhe und vollständig zu vermitteln. Vor allem die stadtinternen Praktika brachten mir einen guten Überblick über die kommunale Entsorgung (Kanalunterhaltung und Abfallwirtschaft).

Wenn man die Ausbildung absolviert hat, ist man ein Allroundtalent. In den drei Jahren habe ich insgesamt fünf Kläranlagen und ihre Betriebsweisen kennengelernt. Der Hauptausbildungsort ist die Hauptkläranlage in Coerde. Mir wurde dort praxisnah alles vermittelt, was für das Betreiben und Verstehen einer Kläranlage wichtig ist. Ich war über die drei Jahre abwechselnd für jeweils ein paar Wochen in folgenden Bereichen eingeteilt:

  • Schlosserei (Instandhaltung und Reparaturen)
    zum Beispiel Ölwechsel, Bohren, Sägen, Feilen
  • Labor (Abwasserlabor)
    zum Beispiel pH-Bestimmungen, Durchführung von Analyseverfahren wie Küvetten-Tests und Titration
  • Elektrowerkstatt
    zum Beispiel Fehlersuche an elektrischen Anlagen, Schaltpläne verstehen, elektrische Bauteile auswechseln
  • Betrieb Hauptkläranlage (Wartung und Betrieb)
    zum Beispiel Probenahme, Betrieb von Aggregaten, Prozessführung der Kläranlage

Die theoretischen Ausbildungsinhalte werden im Hans-Schwier-Berufskolleg in Gelsenkirchen vermittelt. Für Fächer wie Umwelttechnik oder Maschinengerätetechnik ist es von Vorteil, wenn man ein hohes Interesse und gute Vorkenntnisse in den naturwissenschaftlichen Fächern sowie in Mathematik mitbringt.

Die überbetriebliche Ausbildung, die ergänzend zu den betrieblichen Inhalten stattfindet, findet im BEW (Bildungszentrum für die Ver- und Entsorgungswirtschaft gGmbH) in Essen statt. Dort werden noch einmal alle Inhalte behandelt und vertieft. Auch Wissenslücken werden dort sofort geschlossen.

Die überbetriebliche Ausbildung sowie der Berufsschulunterricht finden blockweise in Abschnitten von zwei bis vier Wochen mit Übernachtung statt. Dieses hat den entscheidenden Vorteil, dass man sich mit seinen Mitauszubildenden zusammenschließen und mit ihnen gemeinsam Lerninhalte vertiefen bzw. Verständnisprobleme sofort lösen kann.

Fachkraft für Kreislauf- und Abfallwirtschaft (Maria)

Fachkraft für Kreislauf- und Abfallwirtschaft ist ein eher unbekannter Ausbildungsberuf aus dem umwelttechnischen Bereich. Trotzdem habe ich mich nach einiger Suche für diese Ausbildung entschieden und bin so vor knapp drei Jahren bei den Abfallwirtschaftsbetrieben in Münster gelandet. Mittlerweile bin ich schon im dritten Lehrjahr.

Während der Ausbildung kommt man viel herum, da es verschiedene Einsatzorte im Betrieb gibt, sowie eine überbetriebliche Ausbildungsstätte in Herne und die Berufsschule in Gelsenkirchen. Auch auf der Kläranlage in Münster ist man jedes Lehrjahr ein paar Wochen im Labor im Einsatz. In den ersten beiden Lehrjahren habe ich circa im Drei-Wochen-Takt zwischen dem AWM Standort an der Rösnerstraße und dem Standort Entsorgungszentrum (EZM) in Coerde gewechselt. Hinzu kamen noch drei bis vier Blöcke Berufsschule pro Lehrjahr. Da die Berufsschule in Gelsenkirchen liegt, bekommt man für die Blockzeit entweder eine Unterkunft gestellt oder man fährt jeden Tag hin und zurück. Damit man optimal für die Zwischen- und Abschlussprüfung vorbereitet wird, haben wir zusätzlich jedes Lehrjahr einige Kurse in einer überbetrieblichen Ausbildungsstätte. Hier lernt man alles, was auch in der Berufsschule Thema ist und hat gleichzeitig viel Spaß mit seinen Ausbildungskollegen und -kolleginnen.

Aber auch bei den AWM selbst erlebt man einiges. Klar ist es am Anfang erstmal aufregend, aber die Betreuuung und Begleitung durch die Kollegen und die Kollegin war sehr gut. Erst einmal war es für alle ungewohnt, eine weibliche Auszubildende als Kollegin zu haben. Inzwischen ist es aber für alle ganz normal. Bei der Arbeit auf dem Recyclinghof ist man oft im Team unterwegs und berät die Bürgerinnen und Bürger bei ihrer Müllentsorgung, schaut, ob richtig sortiert wird und hält den Platz in Ordnung. Ich habe erfahren, wie man richtig mit Gefahrstoffen (zum Beispiel alte Putzmittel, Lacke) umgeht, sie sortiert und verpackt. Am Entsorgungszentrum gibt es viele große Anlagen, wie die Kompostierung oder die Sickerwasseraufbereitung. Hier lernt man viele technischen Anwendungen kennen und es kann auch mal sein, dass man im großen Holzschredder sitzt und bei der Wartung hilft. Die Aufgaben sind hier sehr abwechslungsreich, das Kerngeschäft "Recyclinghof" muss aber natürlich weiterlaufen. Die Mitarbeitenden vom EZM (Entsorgungszentrum Münster) sind alle sehr hilfsbereit, beantworten Fragen und sorgen dafür, dass man sich wohlfühlt.

Ich stehe ja schon am Ende meiner Ausbildung, deshalb darf ich auch während der betrieblichen Arbeit immer mal wieder Lernpausen einlegen, damit die Abschlussprüfung gut über die Bühne geht. Ich freue mich auf jeden Fall schon drauf, die Ausbildung absolviert zu haben und endlich als Facharbeiterin bei den AWM einzusteigen. Ich habe in meiner Ausbildung viel gelernt, vor allem technisch und handwerklich, aber auch zu sehen, was mit den verschiedenen Abfällen passiert, war sehr interessant.

Wenn man sich für diese umwelttechnische Ausbildung interessiert, sollt man auf jeden Fall Interesse für Biologie und Chemie mitbringen, aber auch technisch und handwerklich neugierig sein. Ob man sich auf Gefahrgutrecht spezialisieren möchte, in einer Sortieranlage arbeiten will oder die Bürgerinnen und Bürger bei der Abfallentsorgung berät, der Beruf bietet viele Chancen für die Zukunft.

Industriekauffrau/-mann (Maike)

Ich habe meine Ausbildung als Industriekauffrau bei den Abfallwirtschaftsbetrieben Münster (AWM) gemacht.

Ob von den Vorgesetzten oder den Kolleginnen und Kollegen – vom AWM-Team wurde ich sehr gut aufgenommen. Alle waren sehr hilfsbereit und zuvorkommend. Der Altersunterschied zu den Kolleginnen und Kollegen war recht groß, was zu Anfang sehr ungewohnt war, weil ich es aus der Schule anders kannte. Daran habe ich mich aber schnell gewöhnt.

Los ging es für mich in der Kreditorenbuchhaltung und im Einkauf. Ich habe zum Beispiel gelernt wie ich Rechnungen erfasse, kontiere und buche, wie eine öffentliche Ausschreibung funktioniert und wie ich Bestellungen generiere. Danach arbeitete ich in der Debitorenbuchhaltung. Hier habe ich unter anderem Ausgangsrechnungen und Mahnungen geschrieben. Zum Ende des ersten Ausbildungsjahres habe ich für zwei Monate in der Abteilung Personalbetreuung und -abrechnung im Personal- und Organisationsamt hospitiert. Im zweiten Ausbildungsjahr wurde ich außerdem in den verschiedenen Abteilungen der Öffentlichkeitsarbeit, im Vertrieb, im Kundenservice, in der Finanzbuchhaltung und im Controlling eingesetzt.

Mein letztes Ausbildungsjahr fand überwiegend in Coerde am Entsorgungszentrum statt. Dort befindet sich der industrielle Teil der AWM. Als damals noch angehende Industriekauffrau war das für mich natürlich besonders spannend. Ich habe zum Beispiel in der mechanischen Restabfallaufbereitungsanlage und in der Bioabfallvergärungsanlage hospitiert und saß an der Waage, wo ich die Fahrzeuge mit unterschiedlichen Abfällen gewogen habe. So konnte ich die Abfallströme sehr gut nachvollziehen. Über den Prozess von der Abfallabfuhr bis hin zur Vermarktung der Sortierreste und des Kompostes habe ich schließlich auch meine Abschlussarbeit geschrieben.

Im Praxisalltag hatte ich immer eine Ansprechperson, die mir Aufgaben gab, zuvor alles erklärte und jederzeit für Fragen zur Verfügung stand. Ich hatte immer was zu tun. Außerdem durfte ich einen Tag mit einem Abfallsammelfahrzeug mitfahren, um auch einen Einblick in diesen Arbeitsalltag zu bekommen. Es gab auch verschiedene Workshops speziell für Auszubildende, an denen ich teilgenommen habe.

Einiges aus der Berufsschule ließ sich ich auch in der Praxis anwenden. Es gab allerdings auch viele Unterschiede, da die AWM kein Unternehmen aus der Privatwirtschaft sind. Dank der Unterstützung der Kolleginnen und Kollegen, war das aber kein Problem.

Besonders wertvoll waren die Erfahrungen am Entsorgungszentrum. Hier konnte ich sehen, welche Handlungen mit den Tätigkeiten im Büro ausgelöst wurden. Mit hat es sehr geholfen, vor Ort zu sehen, was passiert. Wenn ich jetzt eine Rechnung sehe, habe ich eher ein Bild im Kopf, was dort gekauft wurde.

Super finde ich auch, dass ich neben dem Arbeitsalltag die Möglichkeit zum "Blick über den Tellerrand" hatte und für zwei Wochen an einem Auslandsaufenthalt in Münsters Partnerstadt York/Großbritannien teilnehmen konnte. In der ersten Woche fand ein Sprachkurs statt und in der zweiten Woche habe ich in einer englischen Behörde hospitiert. Der Auslandsaufenthalt war allerdings freiwillig und gehört nicht zwingend zur Ausbildung.

Den neuen Bewerberinnen und Bewerbern würde ich auf den Weg geben, dass sie sich nicht davon abschrecken lassen sollen, dass die AWM kein Unternehmen aus der Privatwirtschaft sind und immer Fragen zu stellen, wenn man etwas nicht versteht.

Kaufmann/-frau für Digitalisierungsmanagement (Christian)

Vor einem Jahr habe ich meine Ausbildung zum Kaufmann für Digitalisierungsmanagement (ehemals: Informatikkaufmann) bei der citeq begonnen. Ich habe schon ein wenig IT-Vorerfahrung mitgebracht. Diese hat mir in einigen Teams geholfen, aber man wird hier auch ohne Vorkenntnisse zurechtkommen, da die Kolleginnen und Kollegen immer ein offenes Ohr haben und auf (fast) alle Fragen eine Antwort.

Mein erster Tag begann mit einer Informationsveranstaltung zur Stadt Münster, sodass ich direkt einen Einblick in Arbeit der Stadtverwaltung bekam. Dies erwies sich im Nachhinein als sehr praktisch, da ich im Verlauf der Ausbildung immer wieder Kontakt mit verschiedenen Personen und Ämtern in der Stadt hatte.

An meinem ersten "richtigen" Arbeitstag wurde ich von meinem Team freundlich willkommen geheißen. Mir wurde auch schon erklärt, dass ich das Team regelmäßig wechseln würde, da man in der Regel das erste Ausbildungsjahr damit verbringt, die citeq kennenzulernen. Das bedeutet, dass ich jeweils für ein paar Wochen in verschiedene Teams hinenschnupperte und dort die Arbeitsabläufe und auch die Mitarbeitenden kennenlernte. Gerade diese Zeit hat sehr zum Verständnis der ineinandergreifenden Arbeitsabläufe und Prozesse beigetragen.

Dadurch, dass man auf verschiedene Teams trifft, hat man auch die Möglichkeit, verschiedene Tagesabläufe kennenzulernen. Im Team citeq@school zum Beispiel besteht die Woche aus vielen Außeneinsätzen und Telefonaten mit Schulen bzw. den IT-Ansprechpersonen vor Ort. Dort kann es auch gut vorkommen, dass ich den ganzen Tag unterwegs bin und erst kurz vor Feierabend wieder im Büro bin und meine E-Mails beantworte oder den kommenden Tag plane.

In meinem Team "Personalwirtschaftliche Anwendungen" wird SAP betreut. Den Namen hat wahrscheinlich jeder schon einmal gehört, aber auch ich konnte mir zu Anfang nicht sonderlich viel darunter vorstellen. Ich lernte allerdings schnell, dass es auch hier vielfältige Aufgaben gibt und der Tag - entgegen vieler Behauptungen zum öffentlichen Dienst - nicht aus Kaffee holen, Zeitung lesen und Zeit totschlagen besteht.

In der Ausbildung gibt es neben der betrieblichen Ausbildung natürlich auch die Berufsschule. Ich habe das Glück, dass die Berufsschule direkt in Münster ist und etwa 15 Minuten zu Fuß von der citeq entfernt ist. Zu Anfang hatte ich Angst, dass es wieder das alte "Schulfeeling" gibt, aber meine Sorge war unbegründet. Der Unterricht ist interessant, da hier natürlich auch praxisrelevante Dinge vermittelt werden. Zum Glück gibt es auch keine Hausaufgaben ;-).

Jetzt freue ich mich auf meine nächsten zwei Jahre in meinem Stammteam. Ich werde damit ein festes Team haben und meine Ausbildung dort abschließen. Ich freue mich darauf, "richtig" im Arbeitsalltag anzukommen und neue Herausforderungen bewältigen zu können.

Falls dich die beschriebenen Aufgaben interessieren und du dir vorstellen kannst auch bei der Stadt anzufangen, dann trau dich! Auch ohne große Vorkenntnisse kann man sich hier und in der Berufsschule schnell zurechtfinden.

Lebensmittelkontrolleur/-in (Christopher)

Die Ausbildung zum Lebensmittelkontrolleur bzw. Lebensmittelkontrolleurin ist in verschiedene Abschnitte eingeteilt:

  • praktische Unterweisung im Gesundheits- und Veterinäramt der Stadt Münster
  • dreimal zwei Monate theoretische Ausbildung in der Akademie für öffentliches Gesundheitswesen (Düsseldorf)
  • zweiwöchiges Praktikum im Gesundheitsamt der Stadt Münster
  • zweiwöchiges Praktikum im Amt für Grünflächen, Umwelt und Nachhaltigkeit der Stadt Münster
  • siebenwöchiges Praktikum im chemischen und Veterinäruntersuchungsamt MEL
  • zweiwöchiges Praktikum bei der Polizeiwache und Schwerlastgruppe in Münster

Zu Beginn der Ausbildung, erhält man vor allem praktische Einblicke in die Tätigkeiten in der Lebensmittelkontrolle. Die Aufnahme im Amt erfolgte durchweg freundlich und zuvorkommend. Einem Ausbilder oder einer Ausbilderin zugeteilt, durchläuft man die ersten planmäßigen Stationen wie zum Beispiel Routinekontrollen, Probenahmen, Schnellwarnmeldungen oder Rückrufe. Außerdem lernt man den Umgang mit Rechtsverordnungen, Leitlinien, Richtlinien und nationalen Gesetzen kennen. Der theoretische Umgang mit dem Gesetz, wird einem in der Akademie für öffentliches Gesundheitswesen in Düsseldorf, innerhalb von sechs Monaten (inklusive Klausuren), nähergebracht. Der Unterricht ist in drei Blöcke unterteilt (sprich dreimal zwei Monate). Die Themengebiete in der Akademie sind vorwiegend: Allgemeines Verwaltungsrecht, fachspezifische Warenkunde, beispielsweise tierische Lebensmittel, pflanzliche Lebensmittel, Strafprozessrecht sowie das Ordnungswidrigkeitengesetz (OwiG), Mikrobiologie und Parasitologie, Lebensmittelrecht, Gemeinschaftsverpflegung und Konzepte zur Gewährleistung von sicheren Lebensmitteln (HACCP-Konzept).

Weitere praktische Erfahrungen sammelt man neben der praktischen Tätigkeit im eigenen Amt durch diverse Praktika in anderen Ämtern der Stadt Münster. Der Umgang mit Bußgeldern und Straftaten wird einem in dem Praktikum der Polizei vermittelt. In dem Praktikum in einem chemischen und Veterinäruntersuchungsamt lernt man den Umgang und die Untersuchung von eingesandten Proben.  Hier werden weitgehende chemische Analysemethoden vorgestellt und die Proben fachspezifisch nach den einschlägigen Gesetzesgrundlagen bewertet.

Fortbildungen rund um Änderungen bestehender Rechtsverordnungen, spezifischer Warenkunde, Qualitätsmanagement, HACCP-Konzepte, Probenplanbesprechungen sowie Veranstaltungen vom Landesverband der Lebensmittelkontrolleure werden über das Jahr verteilt angeboten. Hier kann man nach Absprache mit dem Fachleiter eigene Schwerpunkte setzen und sich in den gewünschten Gebieten weiterbilden.

In der Ausbildung müssen vier Befähigungsberichte angefertigt werden. Dabei kann es sich zum Beispiel um einen Bericht über ein Eigenkontrollsystem eines Herstellungsbetriebes oder ein Merkblatt für Hersteller handeln. Ferner wird die Ausbildung durch einen Ausbildungsnachweis täglich dokumentiert. Abgeschlossen wird die Ausbildung durch eine staatliche Prüfung (schriftliche, praktische und mündliche Prüfung).

Besonders hervorzuheben ist die Vielseitigkeit der Ausbildung. Jeder Lebensmittelkontrolleur bzw. jede Lebensmittelkontrolleurin hat durch den vorherigen beruflichen Werdegang ein hohes Maß an Vorwissen und kann dieses durch Fortbildungen und tägliche Erfahrungen in anderen Bereichen erweitern.

Allen Interessierten möchte ich mitgeben:

Lasst euch nicht davon abschrecken, noch einmal eine “Ausbildung“ anzufangen. Der Blick hinter die Kulissen in vielen Betrieben/Bereichen und die Arbeit in einem guten kollegialen Umfeld sind es wert.

Maskenbildner/-in (Mathilda)

Ich absolviere zurzeit die Ausbildung zur Maskenbildnerin am Theater Münster. Mit dem Beruf setze ich mich nun aktiv drei Jahre auseinander und habe vor einem Jahr die Ausbildung angefangen. Ich besuchte, nachdem ich meinen Realschulabschluss gemacht habe, eine Berufsschule für Maskenbildner/-innen und absolvierte ein Berufsvorbereitungsklasse. Ich lernte die Aufgabenbereiche besser kennen und ließ mich täglich mehr in den Bann ziehen. Da ich nach diesem Jahr keine Ausbildungsschnelle ergattern konnte, habe ich noch ein zehnmonatiges Praktikum absolviert, um danach in die Ausbildung gehen zu können. Meine Ausbildung startete nach der Sommerpause des Theaters mit Aufgaben in der Werkstatt und später auch Vorstellungsdiensten am Abend. Ich lebte mich schnell in den Alltag "der Maske" ein und fühlte mich hilfreich und gut unterstützt.

Nach drei Monaten stand mein erster sechswöchiger Schulblock in der Berufsschule in Hamburg an. Ich war sehr aufgeregt, so viele Menschen (ca. 18), die in der gleichen Situation wie ich sind, kennenzulernen und von deren Werdegang zu erfahren. Die Berufsschule ist hauptsächlich für den theoretischen Part der Ausbildung zuständig, weswegen ich viel am Schreibtisch saß und Gipsarten, griechische Philosophie und den Aufbau des Haares büffelte. Dennoch freute ich mich nach den zwei Wochen Weihnachtsferien und Vorstellungstrubel im Theater wieder in die Schule zurückzukehren und zu lernen.

Mein Alltag als Auszubildende zur Maskenbildnerin könnte nicht abwechslungsreicher sein. Es gibt für jede Woche einen neuen Dienstplan und neue zu erledigende Aufgaben. Am Wochenende habe ich regelmäßig Vorstellungsdienste, bei denen ich je nach Stück bis ca. 22.30 Uhr arbeite und dementsprechend acht Stunden vorher erscheine. Bei der Aufteilung meiner 39 Arbeitsstunden in der Woche bin ich den Umständen entsprechend frei und kann Eigenverantwortung übernehmen.

Wenn ein neues Stück am Theater gespielt wird, kommt spätestens sechs Wochen vor der Premiere die Ausstatterin oder der Ausstatter zu uns und erklärt, wie sie oder er sich die Maske vorstellt. Wir machen uns dann an die realistische Fertigung der Teile und probieren spätestens bei der ersten Hauptprobe alles aus und Besprechen die Kritik mit der Ausstatterin oder dem Ausstatter.  Zu unseren Aufgaben gehört unter anderem das Knüpfen und Frisieren von Bärten, Haarteilen und Perücken, die Herstellung von Masken oder Gesichtsteilen (Wunden, Narben), das Nähen/Basteln von Kopfteilen und natürlich das Schminken.

Mit jedem Stück gibt es neue Herausforderungen und Projekte, aus denen meistens die ganze Abteilung lernt. Abgesehen davon bietet die Berufsschule in Hamburg ab dem zweiten Lehrjahr an den Wochenenden während der Schulblöcke Zusatzqualifikationen an, wie z. B. Airbrushkurse, spezielle Kurse zum historischen Frisieren oder sogar Projekte mit Editorialshootings.

Aufgrund der Corona-Lage fand mein letzter Schulblock online statt. Für den nächsten Block kann ich zum Glück wieder nach Hamburg fahren – ich habe den Austausch mit meinen Mitschülerinnen und Mitschülern und den Lehrerenden sehr vermisst. Im Februar steht meine Zwischenprüfung an, auf die ich mich derzeit gut vorbereiten kann. Meine Gefühle sind aufgrund der aktuellen Corona-Lage gemischt und die Aufregung ist zu spüren. Aber meine Ausbilderin steht hinter mir und beruhigt mich, wenn nötig. Ich freue mich sehr, mit jeder Aufgabe über mich herauszuwachsen und die Verantwortung, die mir immer mehr übertragen wird, zu übernehmen.

Wenn ihr euch für den Beruf "Maskenbildner/-in" interessiert, informiert euch über die Bedingungen und Gegebenheiten des Berufs, schnuppert rein, nehmt euch Zeit und entscheidet nach eurem Gefühl.

Vermessungstechniker/-in (Melissa und Willem)

Wir haben unsere Ausbildung zum Vermessungstechniker bzw. zur Vermessungstechnikerin beim Vermessungs- und Katasteramt der Stadt Münster vor ungefähr zweieinhalb Jahren begonnen. Mittlerweile sind wir im dritten Ausbildungsjahr und stehen nun kurz vor unserer Abschlussprüfung. Auf Grund der passenden Voraussetzungen konnten wir die Ausbildung auf 2,5 Jahre verkürzen. Die dreijährige Ausbildung startet immer im August jeden Jahres und gliedert sich in zwei- bis achtwöchige Abschnitte in den einzelnen Fachstellen.

Die erste Station unserer Ausbildung war die Fachstelle Kartographie, Planungsgrundlagen, Amtliche Basiskarte. Dort wurden die Grundlagen für den Teilbereich der Ausbildung gelegt. Dazu gehörte das händische Erstellen von Karten mit Bleistift und Tusche. Zusätzlich wurden auch die mathematischen Kenntnisse noch einmal aufgefrischt. Danach kamen wir in den Bereich der Katasterfortführung, bei der wir lernten, wie man Veränderungen der Liegenschaften in das Kataster übernimmt. Außerdem lernten wir, wie man Vermessungsunterlagen zusammenstellt, die für den Außendienst wichtig sind, damit die Kolleginnen und Kollegen im Außendienst diese Unterlagen verwenden können. In der Fachstelle des Außendienstes durften wir schon sehr früh eigenständig Erfahrungen sammeln. Eigene Messungen durften wir im Laufe der Ausbildung selbstständig durchführen. In diesem Zusammenhang haben wir den Umgang mit den Vermessungsgeräten erlernt. In der Abteilung für Geodatenmanagement beschäftigt man sich mit der Geodatenerhebung und ihrer Analyse und Pflege in Geoinformationssystemen. In der Geschäftsstelle des Gutachterausschusses ging es um die Bewertung von bebauten und unbebauten Grundstücken. In der Geschäftsstelle der Umlegung wurde das Bodenordnungsverfahren der Umlegung thematisiert. Außer in den Fachstellen des Gutachterausschusses und der Umlegung haben wir in jedem Bereich mehrere Praxisabschnitte gehabt.

Die ersten Tage der Ausbildung waren, wie auch der Rest der Ausbildung, sehr informativ und gut organisiert. Wir wurden herzlich empfangen und den Kolleginnen und Kollegen vorgestellt. Außerdem wurde unser Arbeitsplatz gemeinsam mit der Ausbildungsleitung eingerichtet. Bei Fragen jeglicher Art waren alle Kolleginnen und Kollegen im Amt aber auch die Auszubildenden in den Lehrjahren über uns sehr hilfsbereit.

Auch der Zusammenhalt zwischen den Auszubildenden des Vermessungs- und Katasteramtes ist sehr gut. Oft verbringen wir die Mittagspausen gemeinsam und tauschen uns aus. Jährliche Projekte mit den Auszubildenden aus allen drei Lehrjahren fördern zusätzlich unseren Teamgeist. So haben wir beispielsweise im letzten Jahr einen eigenen Geocache zum Thema Vermessung in Münster entwickelt.

Der Arbeitsalltag im Vermessungs- und Katasteramt sieht wie folgt aus: Je nach Fachstelle gibt es Aufträge, die man zu bearbeiten hat. Sei es im Außendienst die Vermessung durchzuführen oder in der Katasterfortführung die Aufträge in das Kataster zu übernehmen. Dabei ist anzumerken, dass die Arbeit im Modell der Gleitzeit ausgeübt wird. Neben dem Berufsalltag gibt es die Möglichkeit, Fortbildungen im sozialen und gesundheitlichen Bereich aber auch im IT-Bereich wahrzunehmen.

Der Berufsschulunterricht findet in Recklinghausen am Max-Born-Berufskolleg statt. Einmal wöchentlich werden den Auszubildenden dort die theoretischen Lehrinhalte nähergebracht, die wir im Betrieb anwenden und umsetzen können.

Rückblickend lässt sich feststellen, dass es ein guter Entschluss war, die Ausbildung bei der Stadt Münster zu absolvieren. Gerade der Wechsel zwischen Innen- und Außendienst macht diesen Beruf sehr interessant und vielseitig. Besonders wertvoll waren die Erfahrungen im Außendienst, bei dem wir selbstständig Messungen durchführen durften. Wenn du gerne an der frischen Luft oder am PC Aufgaben selbstständig erledigen möchtest, du gerne im Team arbeitest und du ein mathematisches und räumliches Vorstellungsvermögen hast, dann bewirb dich bei uns.

Verwaltungswirt/-in (Yannick)

Vor zwei Jahren habe ich zusammen mit fünf weiteren Auszubildenden, die Ausbildung zum Verwaltungswirt begonnen und ich kann eines vorwegnehmen: Das war auf jeden Fall die richtige Entscheidung.

Bei entspannter Atmosphäre hatte ich schon vor Ausbildungsbeginn die Möglichkeit, meine zukünftigen Kolleginnen und Kollegen kennenzulernen, als alle neuen Auszubildenden ins Stadtweinhaus zu einer ersten Informationsveranstaltung eingeladen wurden, auf die eine Stadtrundfahrt durch Münster folgte. So hatte ich beim eigentlichen Start der Ausbildung, welche mit einer zweitägigen Einführungsveranstaltung begann, schon fast alle Gesichter einmal gesehen, was mir auf jeden Fall ein Stück Nervosität nahm. Während dieser zwei Tage haben wir alle nötigen Informationen erhalten, sodass wir danach bestens vorbereitet in unseren ersten Praxisabschnitt entlassen werden konnten.

Meinen ersten Praxisabschnitt absolvierte ich im Ordnungsamt, genauer gesagt in der Bußgeldstelle. Dort lag der Schwerpunkt meiner Arbeit auf der Erfassung von Unfällen und Privatanzeigen. Dabei durfte ich auch schon recht schnell auf Gesetzesgrundlage selbst entscheiden, welche Tatbestände bei den erfassten Anzeigen vorlagen. Mir wurde also durchaus großes Vertrauen entgegengebracht. Darüber hinaus konnte ich immer wieder zusammen mit den Kolleginnen und Kollegen Geschwindigkeits- und Rotlichtverstöße bearbeiten und bekam so einen guten Überblick über die Arbeit der Bußgeldstelle.

Nach etwas mehr als drei Monaten, die sehr schnell vergangen sind, ging es für mich und die weiteren Auszubildenden dann in den ersten Blockunterricht am Studieninstitut Westfalen-Lippe (StiWL). Hier konnten wir uns untereinander noch besser kennenlernen und über unsere gesammelten Erfahrungen in den verschiedensten Ämtern austauschen. Der Unterricht unterscheidet sich nicht großartig von dem, wie ich es aus der Schule kannte, jedoch bemühen sich alle Lehrenden eine lockere Lernatmosphäre zu schaffen. Da viele Dozentinnen und Dozenten hauptamtlich selber bei einer Stadt oder einem Kreis arbeiten und nebenamtlich am StiWL unterrichten, war es uns auch jederzeit möglich, Fragen zur Praxis zu stellen.

Neben sämtlichen Rechtsfächern wie Staatsrecht, Beamtenrecht oder Kommunalrecht wurden wir auch in Verwaltungsorganisation oder Volkswirtschaftslehre geschult. Wir erarbeiteten uns also ein großes Spektrum an Wissen darüber, wie eine Verwaltung organisiert ist und wie man dort gesetzlich korrekt arbeitet.

Nach acht Wochen Schule und einigen Klausuren, die mit ein wenig Fleiß durchaus zu schaffen sind, ging es für mich dann in den zweiten Praxisabschnitt ins Ausländeramt. Auch hier verbrachte ich wieder drei Monate, die geprägt waren von eigenständigem Arbeiten. Ich wurde super eingearbeitet und konnte somit schnell Aufgaben wie die Verlängerung von Aufenthaltsgestattungen selbstständig übernehmen. Dabei musste ich auf Grundlage des Aufenthaltsgesetzes und des Asylgesetzes prüfen, ob eine Gestattung verlängert werden und eventuell eine Arbeitserlaubnis ausgestellt werden kann. Zudem gehörte auch die Aushändigung der Dokumente an die Kundinnen und Kunden zu meinen Aufgaben, wodurch ich oft in Kontakt mit unterschiedlichsten Menschen treten durfte.

Derzeit befinde ich mich im dritten Part meiner praktischen Ausbildung. Im Jobcenter wurde ich, wie bei den vorherigen Abschnitten auch, super aufgenommen und ins Team integriert. Mir wurde sofort von allen Kolleginnen und Kollegen das "Du" angeboten, sodass ich mich sehr schnell sehr wohl an meinem neuen Arbeitsplatz gefühlt habe. Ich bin im Kundenzentrum eingesetzt und arbeite im Bereich der Leistungssachbearbeitung und Arbeitsvermittlung und habe dort auch direkten Kontakt zu den Kundinnen und Kunden. Konkret bedeutet dies, dass ich schriftliche Neuanträge auf Arbeitslosengeld II erfasse oder Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungen der Kundinnen und Kunden bearbeite. Außerdem bin ich jede Woche ab und zu am Empfang des Jobcenters tätig. Dort leite ich die Kundinnen und Kunden weiter an Ihre Ansprechpersonen, berate sie über das weitere Vorgehen und gebe auch Informationen weiter, die über das Aufgabengebiet des Jobcenters hinausgehen.

Leider endet auch dieser Praxisabschnitt schon wieder in einer Woche und für mich geht es danach wieder acht Wochen in die Schule – der zweite Teil des Blockunterrichts steht an.

Bislang war ich in keinem meiner Praxisabschnitte der klischeehafte kopierende Auszubildende, sondern durfte spannende und abwechslungsreiche Aufgaben übernehmen, sodass ich besonders die Vielschichtigkeit der Stadtverwaltung kennenlernen konnte und mich bereits auf meinen nächsten Praxiseinsatz freue.

Es war eben die richtige Entscheidung.