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Gremmendorf: Umgestaltung der Ortsmitte und Zentrenmanagement
Die Ortsmitte von Gremmendorf wächst und verändert sich. Mit der Entwicklung des York-Quartiers besteht die Chance, das gesamte Stadtteilzentrum grundlegend umzugestalten und fit für die Zukunft zu machen. Mit dem Yorkshireplatz entsteht westlich des Albersloher Weges neuer Stadtraum mit Aufenthaltsqualität. Zugleich ist vorgesehen, die in die Jahre gekommene Gremmendorfer Meile auf der Ostseite in einen attraktiven Aufenthalts- und Bewegungsraum mit Boulevardcharakter zu verwandeln, der zum Einkaufen und Verweilen einladen wird. Das Ziel ist eine zusammenhängend erlebbare Ortsmitte.
Für die Begleitung dieses Gestaltungsprozesses hat die Stadt im vergangenen Jahr ein umfassendes Zentrenmanagement eingerichtet. Mit fortlaufenden Projekten sowie Gesprächs- und Beratungsangeboten unterstützt die Verwaltung auf diesem Weg auch die Verzahnung des bestehenden Stadtteils mit dem York-Quartier.
Aktuelles
Die Planungen für die Gremmendorfer Ortsmitte nehmen konkrete Gestalt an. Im November 2023 wurden die Eigentümerinnen und Eigentümer sowie die Gewerbetreibenden im Bereich der Gremmendorfer Meile vorab über den aktuellen Projektstand informiert. Über den Fortschritt der Planungen hat die Stadtverwaltung in der Sitzung der BV Südost am 30. Januar 2024 informiert.
Am 14. Februar 2024 waren alle interessierten Bürgerinnen und Bürger in das ehemalige Offizierskasino im York-Quartier zu einer öffentlichen Informationsveranstaltung eingeladen. In der Veranstaltung wurde der überarbeitete Gestaltungsentwurf für die Ortsmitte Gremmendorf vorgestellt und alle Interessierten konnten ihre Rückfragen stellen, Anmerkungen einbringen und sowohl mit der Stadtverwaltung Münster als auch mit dem Gewerbeverein Gremmendorf-Angelmodde und Bezirksbürgermeister Peter Bensmann ins Gespräch kommen.
Aufgrund der großen Nachfrage haben wir die Veranstaltung aufgezeichnet. Dazu können Sie uns bis zum 28.02.2024 auch per E-Mail (zentrum-gremmendorf@stadt-muenster.de) oder telefonisch (0251/4 92-61 42) Anmerkungen und Hinweise mitteilen.
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Videoaufzeichnung der Informationsveranstaltung am 14. Februar 2024
Das Gestaltungskonzept
In den vergangenen Jahren hat das Landschaftsarchitekten-Team des Büros „scape“ das Gestaltungskonzept für die Gremmendorfer Mitte erarbeitet. Das Konzept zeichnet sich dadurch aus, dass es rund um den Yorkshireplatz einen komplett neuen Stadtraum vorsieht. So sollen beispielsweise zusätzliche Querungsmöglichkeiten und ein grünes Rondell als verbindendes Element zwischen dem Yorkshire-Platz und der Gremmendorfer Meile die trennende Wirkung des Albersloher Wegs deutlich abmildern. Die Straßenraumaufteilung der Gremmendorfer Meile wird zukunftsfähig, indem die Gestaltung an eine Art Boulevard angelehnt wird, der den Besucherinnen und Besuchern sowie der Außengastronomie deutlich mehr Raum bietet.
Gremmendorf.Gemeinsam.Gestalten: Ein Zentrenmanagement für Gremmendorf
Für die Gremmendorfer Ortsmitte wurde Anfang 2023 als erstes Stadtteilzentrum in Münster ein umfassendes Zentrenmanagement eingerichtet. Dank der erfolgreichen Bewerbung im „Sofortprogramm zur Stärkung unserer Innenstädte und Zentren“ standen für die Einrichtung des Zentrenmanagements Fördermittel des Landes Nordrhein-Westfalen in Höhe von 89.000 Euro zur Verfügung. Auch nach Ablauf der Förderphase wird das Zentrenmangement auf der geschaffenen Grundlage fortgeführt. Zudem wurde zur Verbesserung des Informationsflusses und zur besseren Vernetzung der Akteure eine Lenkungsgruppe gegründet. Zugleich bietet die Stadt Münster insbesondere Immobilieneigentümerinnen und -eigentümern sowie den Gewebetreibenden vor Ort fortlaufend Gesprächs- und Beratungsangebote an. Aber auch alle anderen Bürgerinnen und Bürger können sich jederzeit melden.
Ihr Kontakt zum Team des Zentrenmanagements Gremmendorf für Fragen, Ideen oder Hinweise:
- Nora Harenbrock, Tel. 02 51/4 92-12 63, E-Mail: zentrum-gremmendorf@stadt-muenster.de
- Julia Gründing, Tel. 0251/4 92-27 08, E-Mail: zentrum-gremmendorf@stadt-muenster.de
Rückblick
Angesichts der Bedeutung des Projektes verfolgt die Stadt Münster einen partizipativen Planungsansatz. Im Februar 2023 fand die Auftaktveranstaltung zum Zentrenmanagement statt. Erstmalig vorgestellt wurde der Vorentwurf des Gestaltungskonzepts bereits im Februar 2022. Pandemiebedingt fand diese in Form einer Videokonferenz statt. Wir haben diese Veranstaltungen in einem kurzen Rückblick festgehalten.
Februar 2023: Auftaktveranstaltung zum Zentrenmanagement
Unter dem Motto „Gremmendorf.Gemeinsam.Gestalten“ lud das Zentrenmanagement-Team im Februar 2023 alle Bürgerinnen und Bürger zur Auftaktveranstaltung in das ehemalige Offizierskasino der York-Kaserne ein. Das Team informierte auf der gut besuchten Veranstaltung über aktuelle und künftige Entwicklungen und Projekte rund um die Gremmendorfer Meile und das York-Quartier.
Videodokumentation der Auftaktveranstaltung in 3 Teilen:
Teil A: Aktuelles aus dem Stadtteil
Teil B: Zentrenmanagement Gremmendorf
Teil C: Unternehmer aus dem Stadtteil
- Lesen Sie auch den ausführlichen Nachbericht zur Veranstaltung im Zukunftsportal
Februar 2022: Erstmalige Vorstellung des Vorentwurfes
Den Vorentwurf des Gestaltungskonzeptes stellte die Planungsverwaltung der Stadt bei einer digitalen Informationsveranstaltung der Öffentlichkeit erstmals im Februar 2022 vor.
In der Videokonferenz stand neben den ersten Ideen zum Zentrenmanagement insbesondere der Entwurf für die freiraumplanerische Umgestaltung des Zentrums im Fokus.
Für die Eigentümerinnen und Eigentümer sowie Gewerbetreibenden im Bereich der Gremmendorfer Meile fand ergänzend eine separate Veranstaltung statt.
Häufige Fragen
Wie sieht die weitere Zeitplanung aus? Mit welchen Kosten ist zu rechnen?
In den vergangenen Monaten konnten mit den beteiligten Fachämtern viele verkehrstechnische Fragen geklärt werden. Dazu gehörten unter anderem:
- Wie kann in der Gremmendorfer Meile eine verkehrssichere Führung des Radverkehrs vor dem Hintergrund der geplanten Veloroute sichergestellt werden?
- Wie können unter den gegebenen Rahmenbedingungen möglichst viele Kfz-Stellplätze und Abstellmöglichkeiten für Radfahrende geschaffen werden?
- Wie lassen sich der Busverkehr und die Verortung der Haltestellen optimieren?
- Wie kann die notwendige Maueröffnung als Eingang in den künftigen Bürgerpark im York-Quartier verkehrssicher und denkmalverträglich ausgestaltet werden?
- Wie können die Gestaltungsansätze (z. B. Oberflächenmaterialien) weitergedacht werden?
- Wie können möglichst viele Bestandsbäume erhalten werden?
Auf Grundlage des überarbeiteten verkehrstechnischen Entwurfs wurden im November 2023 die Eigentümerinnen und Eigentümer sowie die Gewerbetreibenden im Bereich Gremmendorfer Meile vorab über den aktuellen Planstand informiert. Über den Fortschritt der Planungen und die Ergebnisse des Infoabends wird die Stadtverwaltung in der nächsten Sitzung der BV Südost am 30.01.2024 sowie in einer weiteren öffentlichen Informationsveranstaltung am 14.02.2024 informieren. Möglicherweise ergeben sich aus den Anregungen und Hinweisen noch Änderungs- oder Prüferfordernisse. Das fertige Gestaltungskonzept sowie der fortgeschriebene verkehrstechnische Entwurf sollen im Sommer 2024 den politischen Gremien zur Beschlussfassung vorgelegt werden. Daran schließt sich die weitere Entwurfs- und Ausführungsplanung sowie die Ausschreibung und Vergabe der Bauleistungen an. Der Beginn der Baumaßnahmen im Stadtteilzentrum Gremmendorf kann derzeit noch nicht terminiert werden. Fest steht, dass diese nicht vor 2026 beginnen werden und der Bau abschnittsweise und in enger Abstimmung mit den Anrainern erfolgen wird.
Eine Kostenberechnung erfolgt im Rahmen der Vorlage zum Beschluss über das Gestaltungskonzept und den verkehrstechnischen Entwurf (siehe oben).
Ich habe im Bereich der Ladenzeile eine Immobilie in Besitz oder gemietet und möchte mich unverbindlich beraten lassen oder aktiv einbringen. An wen kann ich mich wenden?
Im Rahmen des mittlerweile etablierten Zentrenmangements für Gremmendorf möchte die Stadt Münster insbesondere die Eigentümerinnen und Eigentümer und Gewerbetreibenden im Stadtteilzentrum bestmöglich unterstützen. Es bestehen fortlaufend Gesprächs- und Beratungsangebote. Auch alle anderen Bürgerinnen und Bürger können sich jederzeit melden.
Ihr Kontakt zum Team des Zentrenmanagements Gremmendorf für Fragen, Ideen oder Hinweise:
- Nora Harenbrock, Tel. 02 51/4 92-12 63, E-Mail: zentrum-gremmendorf@stadt-muenster.de
- Julia Gründing, Tel. 0251/4 92 2708, E-Mail: zentrum-gremmendorf@stadt-muenster.de
Warum wird die Gremmendorfer Meile nicht komplett autofrei?
Das Gestaltungskonzept sieht zwei parallele Stellplatzreihen in Längsaufstellung vor. In erster Linie sind die Interessen der Geschäftstreibenden, Arztpraxen und Bedürfnisse der Kundinnen und Kunden zu wahren. Die Erreichbarkeit muss weiterhin gewährleistet sein, dazu gehört auch das Vorhalten eines ausreichenden Stellplatzangebotes für Kraftfahrzeuge. Gleichwohl wird das Ziel eines lebendigen öffentlichen Raums mit hoher Aufenthaltsqualität erreicht. Der großzügige Boulevard und die Ausweisung der Fahrbahn als verkehrsberuhigter Geschäftsbereich (max. 20 km/h) sorgen erstmals für ein gleichberechtigtes Nebeneinander der verschiedenen Verkehrsarten und laden zum Verweilen und Flanieren ein.
Das Gestaltungskonzept sieht eine deutliche Reduzierung des Parkraumangebotes vor, die durch eine Kurzzeitparkregelung in der Gremmendorfer Meile und kompensatorische Stellplatzangebote auf der gegenüberliegenden Seite (York-Quartier) ermöglicht wird. Eine weitergehende Reduktion wird derzeit als nicht tragfähig eingestuft. Gleichwohl sieht das Gestaltungskonzept vor, dass die Stellplatzreihe vor den Geschäften temporär oder dauerhaft in Flächen für Außengastronomie, Warenauslagen oder Marktstände umgewandelt werden kann. Die innovative Multifunktionalität wird durch eine einheitliche Pflasterung in höhengleicher Ausführung vom Start weg ermöglicht.
Wo können zukünftig die Anwohnenden parken, die aktuell noch die Kfz-Stellplätze in der Ladenzeile nutzen?
Außerhalb der Geschäftszeiten werden die Kfz-Stellplätze nicht durch Parkzeitbegrenzung reglementiert, sodass den Anwohnenden weiterhin, wenn auch eingeschränkt, öffentlicher Parkraum zur Verfügung steht. Grundsätzlich besteht jedoch kein Anspruch, den öffentlichen Raum als Abstellfläche für private Fahrzeuge zu nutzen. Es könnte auch in Betracht gezogen werden, Parkraum auf dem eigenen Grundstück einzurichten (sofern möglich) oder einen Stellplatz in der näheren Umgebung zu mieten bzw. zu erwerben.
Warum kann keine Tunnel- oder Brückenlösung realisiert werden?
Eine solche Separierung würde dem Fuß- und Radverkehr in der Ortsmitte einen Vorrang einräumen und zu einer Verkehrsberuhigung beitragen. Allerdings wären damit auch Nachteile verbunden. Sowohl bei einem Tunnel, als auch einer Brücke sind flächenintensive Rampen erforderlich. Insbesondere bei einer Tunnellösung würde an dessen Auf- und Abgängen eine Zerschneidungswirkung unvermeidbar sein. Genau diese soll mit der Umgestaltung des Stadtteilzentrums aber deutlich abgemildert werden. Auch eine Brücke würde sich gestalterisch negativ auswirken und die Sichtbeziehungen zwischen den beiden Seiten des Albersloher Weges stören. Eine Trennung der Verkehrsarten kann also allein schon aus konzeptionellen und gestalterischen Gründen nicht die richtige Antwort sein. Wer zu Fuß oder mit dem Rad unterwegs ist, soll möglichst kurze Verbindungswege nutzen können, was an diesem Standort am besten durch eine ebenerdige Ausführung gewährleistet werden kann. Abgesehen davon fallen bei solchen Bauwerken erhebliche und oft schwer kalkulierbare Kosten an, die aus Steuermitteln zu finanzieren und in dieser Höhe für diesen Standort nicht zu rechtfertigen wären.
Wurden die Reduzierung der Fahrspuren des Albersloher Wegs und eine Geschwindigkeitsreduktion geprüft?
Ja. Die vorangestellte Prüfung hat ergeben, dass im Planbereich eine Reduzierung von heute vier auf zwei bzw. drei Fahrstreifen zur Folge hätte, dass eine verträgliche Abwicklung des Kfz-Verkehrs in dem schon heute stark belasteten Abschnitt nicht mehr möglich wäre. Der Bereich zwischen Gremmendorfer Weg und Paul-Engelhard-Weg ist mit rund 27.000 Kraftfahrzeugen täglich belastet (Hochrechnung für 2020). Durch die zusätzlichen Verkehre, die durch das York-Quartier und die übrigen geplanten neuen Wohngebiete in Münsters Südosten ausgelöst werden, ist mit einer weiteren Verkehrszunahme zu rechnen.
Sollte der Kfz-Verkehr künftig deutlich abnehmen, könnten die beiden äußeren Fahrstreifen eines Tages in Bussonderstreifen umgewandelt werden. Auch hier zeigt sich die besondere Stärke des Gestaltungskonzepts, flexibel auf sich wandelnde Rahmenbedingungen reagieren zu können.
Eine Reduzierung der Höchstgeschwindigkeit von 50 auf 30 km/h wird aufgrund der Funktion des Albersloher Weges als wichtige Verkehrsachse derzeit als rechtlich nicht umsetzbar bewertet. Die Stadt Münster ist Mitinitiatorin der Tempo-30-Initiative des Deutschen Städtetags. Möglicherweise wird sich der Rechtsrahmen künftig ändern, sodass dann über eine Ausweisung von Tempo 30 nachgedacht werden könnte.
Wie soll der Albersloher Weg in Zukunft die zusätzlichen Verkehre aufnehmen?
Die Verkehrsbelastungen, die durch das York-Quartier und die übrigen geplanten Wohngebiete in Münsters Südosten erzeugt werden, können nur abgewickelt werden, weil das Gestaltungskonzept weiterhin vier Fahrspuren vorsieht. Entgegen den ursprünglichen Überlegungen werden die Kfz-Stellplätze auf der Ostseite des Albersloher Weges auch künftig von der Parallelfahrbahn erschlossen. Eine Stellplatzaufstellung unmittelbar am Albersloher Weg hätte sich negativ auf den Verkehrsfluss ausgewirkt. Die zwei zusätzlichen Fußgängerampeln erhöhen die sogenannten Verlustzeiten des Kfz-Verkehrs nur in geringem Maße, da deren Programme gut mit den anderen Lichtsignalanlagen koordiniert werden können.
Die eigens anlässlich der Planung erstellte Verkehrssimulationsstudie hat ergeben, dass sich die Leistungsfähigkeit des Albersloher Weges durch die Anbindung des York-Quartiers zwar weiter verschlechtert, die prognostizierten Verkehrsmengen jedoch noch abgewickelt werden können. Durch Mobilitätskonzepte im York-Quartier, den geplanten Ausbau der Radwege und nicht zuletzt durch Reaktivierung der WLE-Bahn werden zudem zusätzliche Verlagerungspotenziale geschaffen.
Wie wirkt sich die Planung auf den Baumbestand aus? Welche Neupflanzungen sind vorgesehen?
Der heutige Baumbestand und somit der Charakter des Albersloher Weges bleibt größtenteils erhalten. Dies hängt vor allem damit zusammen, dass sich der Straßenquerschnitt nicht wesentlich ändert. Zur Umsetzung des Konzeptes und zur Erschließung des neuen Quartiers entfallen gem. Vorentwurf (Stand Januar 2024) rund 40 Bäume. Darüber hinaus werden durch notwendige Kanalbauarbeiten voraussichtlich weitere Bäume entfallen. Da die Kanalplanung noch nicht weit fortgeschritten ist, können hierzu aktuell noch keine Aussagen getroffen werden. Der Vorentwurf sieht rund 140 Neupflanzungen vor (Stand Januar 2024). So sollen zum Beispiel in den Angern, Platzbereichen oder entlang der Promenade Ergänzungspflanzungen vorgenommen werden. Bei der Auswahl der Bäume sollen resistente und stadtklimaverträgliche Baumarten wie z.B. Trompetenbäume, Haseln, Hybrid-Ulmen und Ahorne berücksichtigt werden.