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Rainbow Cities Network (RCN)

Münster wird Mitglied im weltweiten Netzwerk für die Gleichstellung von LSBTIQ* Personen

„Welcome to the Rainbow City Network!“ heißt für die Stadt Münster, die als 56. Mitglied in das weltweite Netzwerk aufgenommen wurde.

Die Initiative zum Beitritt ging auf einen gemeinsamen Ratsantrag der CDU-Ratsfraktion, der Fraktion Bündnis 80/Gründe/GAL, der SPD-Ratsfraktion und der Ratsgruppe Volt aus dem Jahr 2022 zurück. Im vergangenen Jahr hatte das Amt für Gleichstellung dazu eine Beschlussvorlage vorbereitet, die der Rat im September mehrheitlich beschlossen hat.

Beschlussvorlage „Beitritt der Stadt Münster zum Rainbow Cities Network”

Was ist das Netzwerk?

Das Rainbow Cities Network ist ein internationales Netzwerk, das von den Städten Amsterdam, Barcelona, Köln und Turin gegründet wurde. Das erste offizielle Jahrestreffen fand 2013 in Amsterdam statt und wurde von der niederländischen Regierung unterstützt.

Die Aufgabe des Netzwerkes ist es, Mitarbeitende aus lokalen Verwaltungen, politische Entscheidungsträger*innen und Expert*innen weltweit miteinander in Kontakt zu bringen. Ziel ist es, bestehende Maßnahmen der Städte zur Verbesserung der Lebenssituation von LSBTIQ* Personen auszubauen. Heute wird das Netzwerk von fast 60 Mitgliedern aus 20 Ländern getragen und nimmt ständig neue Mitglieder auf. 

Rainbow Cities Network (RCN)

Mit welchen Projekten hat sich Münster beworben?

Voraussetzung für eine Bewerbung für das RCN ist, dass die Stadt Projekte für die Verbesserung der Lebenssituation von LSBTIQ* Personen umsetzt.

Arbeitsplan und Aktionsplan

Im Jahr 2020 hat das Amt für Gleichstellung einen verwaltungsinternen Arbeitsplan zur Gleichstellung und Gleichberechtigung von Menschen aller geschlechtlichen Identitäten erarbeitet, der sechs Ziele umfasst, darunter die Weiterentwicklung der gendersensiblen Sprache in der Stadtverwaltung, die alle Geschlechter und Geschlechtsidentitäten berücksichtigt, die Etablierung von Beratungsangeboten für trans* und inter* Menschen oder die Schaffung von mehr Sichtbarkeit von geschlechtlicher Vielfalt in der Stadtgesellschaft.

Von den insgesamt 16 Maßnahmen zu den sechs Zielen des Arbeitsplans wurden bis Ende 2023 alle Maßnahmen begonnen und 13 Maßnahmen vollständig umgesetzt. Die drei noch nicht vollständig umgesetzten Maßnahmen wurden in einen LSBTIQ* Aktionsplan überführt. 

Im Jahr 2022 hat der Rat der Stadt Münster den vom Amt für Gleichstellung erarbeiteten Bericht „Selbstbestimmt und diskriminierungsfrei in unserer Stadt leben können - ein ‚Aktionsplan LSBTIQ*‘ für Münster“ zustimmend zur Kenntnis genommen. Der Aktionsplan wurde vom Amt für Gleichstellung umgesetzt.

Arbeitsplan zur Gleichstellung und Gleichberechtigung von Menschen aller geschlechtlichen Identitäten
Berichtsvorlage "Selbstbestimmt und diskriminierungsfrei in unserer Stadt leben können - ein „Aktionsplan LSBTIQ*" für Münster - Zwischenbericht
Berichtsvorlage "Selbstbestimmt und diskriminierungsfrei in unserer Stadt leben können - ein „Aktionsplan LSBTIQ*„ für Münster

Regenbogenfarben im Stadtbild

Gleichgeschlechtliche Ampelfiguren, eine Bank in Regenbogenfarben und Laternen mit besonderer Kennzeichnung: Die Windthorststraße zwischen Hauptbahnhof und Innenstadt ist eine Modellachse für mehr Sichtbarkeit von Lesben, Schwulen, Bisexuellen, Trans*, Inter* und queeren Menschen im Münsteraner Stadtbild. Am 11. Mai 2023 gab Oberbürgermeister Markus Lewe den offiziellen Startschuss für die Umsetzung des vom Rat beschlossenen Konzepts.

Pressemitteilung

Forschungs- und Gedenkprojekt

Über die Schicksale von Münsteranerinnen und Münsteranern, die in der Zeit des Nationalsozialismus zwischen 1933 und 1945 wegen ihrer sexuellen Orientierung oder aus rassistischen Gründen verfolgt wurden, ist bis heute wenig bekannt. Viele tausend homosexuelle Männer und Frauen, Sinti* und Roma*, Angehörige sozialer Randgruppen und Menschen, die sich dem NS-Regime nicht anpassten, wurden von den Nationalsozialisten geächtet, zwangssterilisiert, in Konzentrationslager gesperrt und ermordet.

Viele der Betroffenen wurden noch lange nach 1945 diskriminiert. Ihre Verfolgung wurde nicht anerkannt. In vielen Fällen waren  sie von Entschädigungszahlungen ausgeschlossen. Die Bundesrepublik Deutschland bestrafte homosexuelle Männer weiterhin auf der Grundlage eines NS-Gesetzes, bevor eine Reform 1969 zu einer schrittweisen Entkriminalisierung führte.

Zu dem Projekt gehören auch ein Thementag für Schulen und Jugendgruppen im Geschichtsort Villa ten Hompel und eine Handreichung für Lehrkräfte.

Ergebnisse des Forschungs- und Gedenkprojektes 

Flagge zeigen für den IDAHOBIT

Anlässlich des Internationalen Tages gegen Homo-, Bi-, Inter*- und Trans*-Feindlichkeit (IDAHOBIT) setzt die Stadt Münster jährlich am 17. Mai ein Zeichen für mehr Akzeptanz sexueller und geschlechtlicher Vielfalt, und hisst die Regenbogenflagge am Stadtweinhaus, dem historischen Rathaus der Stadt. 

Pressemitteilung dazu aus dem Jahr 2024