Münster bekommt einen „Zebrastreifen“ in Regenbogenfarben

Für Lesben, Schwule, Bisexuelle, trans*, inter* und queere Menschen gibt es nun ein weiteres, deutlich sichtbares Zeichen für Offenheit und Toleranz in Münster.
Am 16. Mai 2025 weiht Oberbürgermeister Markus Lewe am Vorabend des „Internationalen Tages gegen Homo-, Bi-, Inter*- und Trans*phobie“ einen symbolischen Zebrastreifen in Regenbogenfarben auf dem Hafenplatz ein. Mit dabei sind die Unterstützer*innen, Vertreter*innen der LSBTIQ* Community und das Projektteam der Stadtverwaltung.
Münsters Platz am Stadthafen ist ein beliebter und belebter Ort. Er ermöglicht eine anhaltend hohe Aufmerksamkeit für die spielerische Umsetzung des symbolischen Zebrastreifens. Der „regenbogenfarbene Längsstreifen“ ist ein buntes Verbindungselement, das Fußgänger*innen vom Albersloher Weg bis zur Straße Am Mittelhafen diagonal über den Platz führt.
Die Farben der Regenbogenflagge wurden auf Vorschlag des Amts für Gleichstellung von sechs auf 13 Farben erweitert und nehmen damit die Gestaltung der sogenannten „Inter*-Progress-Pride-Flag“ auf: schwarze und braune Streifen als Zeichen gegen Rassismus und Ausgrenzung von Persons of Color, weiss, rosa und hellblau als Farben der Emanzipationsbewegung von trans* Personen, sowie lila und gelb als Farben der Emanzipationsbewegung von inter* Personen.
Damit nimmt der symbolische Zebrastreifen auch Bezug auf die Sichtbarkeit von trans* Personen und auf den tödlichen Angriff auf Malte C. während des Christoper Street Days 2022 in unmittelbarer Nähe des Hafenplatzes.
Die Anregung, einen Zebrastreifen in Regenbogenfarben in Münster umzusetzen, stammt aus dem Jahr 2021. Münsters erster schwuler Männerchor, Homophon, hatte die Idee dazu. Ein Jahr später hat der Rat das Anliegen aufgenommen und die Verwaltung mit der Umsetzung beauftragt. Die Vorlage der Stadtverwaltung wurde im Frühjahr 2024 mehrheitlich mit den Stimmen des Oberbürgermeisters und der Fraktionen von CDU, Bündnis 90/Die Grünen/GAL, SPD, FDP, Die Linke und Volt beschlossen. Zugleich wurden die beteiligten Stadtämter beauftragt, Sponsoringgelder und Spenden für die Umsetzung einzuwerben.
Dem Amt für Gleichstellung gelang es gemeinsam mit Münster Marketing, dem Stadtplanungsamt und dem Amt für Mobilität und Tiefbau, das Projekt auf den Hafenplatz zu bringen. So wurde aus dem „Zebrastreifen“ in Regenbogenfarben ein gemeinsames Nachbarschafts- und Diversitätsprojekt: Vom Hafenplatz aus versorgen die Stadtwerke Münster mit Strom und Wärme und bewegen die Stadt. Mit ihrem Pride-Elektrobus und dem Heißluftballon in Regenbogenfarben setzen sie schon lange ein Statement für Vielfalt und Akzeptanz von LSBTIQ* Personen. Auch die VR Bank Westfalen-Lippe setzt sich für Vielfalt und Toleranz ein. Sie ist ebenfalls am Hafenplatz ansässig und fördert ein offenes und tolerantes Umfeld, in dem sich alle Menschen sicher und akzeptiert fühlen können. BASF COATINGS mit Hauptsitz in Münster vereint weltweit eine Vielzahl von Nationalitäten und Denkweisen. Mit „ColorPride“ werden Netzwerke für LSBTIQ* Mitarbeitende gefördert, die Teil einer lebendigen Kultur der Vielfalt sind.
Bereits im Mai 2023 gab Oberbürgermeister Markus Lewe den Startschuss für die Umsetzung des Popjektes „Regenbogenfarben im Stadtbild“. Auf dem Weg vom Bahnhof zur Innenstadt entlang der Windthorststraße sind seitdem gleichgeschlechtliche Ampelfiguren, eine Bank in Regenbogenfarben und Laternen mit Regenbogen-Markierungen zu sehen. Damals hatte sich die Mehrheit der Ratsmitglieder dafür ausgesprochen, einen Platz für einen symbolischen „Zebrastreifen“ in Regenbogenfarben zu finden.
Ein besonderer Dank geht an die Sponsor*innen und Spender*innen, die Stadtwerke Münster, die VR Bank Westfalen-Lippe und BASF Coatings, die mit ihrer Unterstützung dieses Projekt erst möglich gemacht haben.


Markus Chmielorz
Beratung, LSBTIQ* - lesbische, schwule, bisexuelle, trans*, inter* und queere Menschen, Ausschuss für GleichstellungDipl. Pädagoge