
Die soziale Emanzipationsbewegung für die Anerkennung sexueller und geschlechtlicher Identitäten ist eng mit der Stadt Münster verbunden. Hier fand am 29. April 1972 die erste „Homosexuellendemo“ der Bundesrepublik Deutschland statt. Daraus ist eine bunte und vielfältige Community queeren Lebens in Münster entstanden.
Im Hinblick auf die Rechte von Lesben, Schwulen, Bisexuellen, trans*, inter* und queeren Menschen (LSBTIQ*) wurde in den vergangenen 25 Jahren bereits viel erreicht:
- die Streichung des Strafrechtsparagrafen 175 und die strafrechtliche Rehabilitierung und Entschädigung der Betroffenen
- die Eingetragene Lebenspartnerschaft für gleichgeschlechtliche Paare,
- das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz,
- die Einführung des Rechts auf Eheschließung für Personen gleichen Geschlechts,
- das Gesetz zur Änderung der in das Geburtenregister einzutragenden Angaben in Bezug auf den Personenstand und das Selbstbestimmungsgesetz.
Das Amt für Gleichstellung arbeitet mit Kooperationspartner*innen kontinuierlich am weiteren Abbau von Diskriminierungen, für den Aufbau von mehr Akzeptanz und mehr Sichtbarkeit. Wir wollen, dass LSBTIQ* in Münster selbstbewusster und selbstverständlicher leben können. Das sind immerhin 11 Prozent der in Deutschland lebenden Menschen, wie die Studie „LGBT+ Pride 2024“ des Unternehmes Ipsos ergab.
Im November 2021 hat sich zusätzlich das Münsteraner Netzwerk sexuelle und geschlechtliche Vielfalt gegründet. Vertreten im Netzwerk sind freie Träger (Beratungsstellen, Selbsthilfegruppen, Initiativen von LSBTIQ* Menschen und/oder die akzeptierend und diskriminierungsarm zu den Themen sexuelle und geschlechtliche Vielfalt arbeiten), Mitarbeitende der Stadtverwaltung (Amt für Gleichstellung, Amt für Kinder- und Jugendliche, Sozialamt, Gesundheits- und Veterinäramt, Schulamt), sowie Expert*innen aus der Stadtgesellschaft.
LSBTIQ* Lebenswelten sind selbstverständlicher Teil unserer Stadtgesellschaft. Ausdruck davon ist auch der „Zebrastreifen“ in Regenbogenfarben, der seit Mai 2025 diagonal über den Hafenplatz führt - ein weiteres, deutlich sichtbares Zeichen für Offenheit und Toleranz in unserer Stadt.