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Stadt sichert ambitioniertes Schulbauprogramm

Die Stadt Münster setzt ihr ambitioniertes Schulbauprogramm trotz angespannter Haushaltslage fort. So geht die Verwaltung den 28 Millionen Euro teuren Umbau des Schulzentrums Kinderhaus jetzt an, Mitte 2026 sollen die Arbeiten beginnen.

Zur Finanzierung des Schulbauprogramms wird die Stadt bei ihren Projekten ab sofort einen einheitlichen Risikopuffer von fünf statt bislang meist zehn Prozent der Investitionssumme einplanen. Das hat der Rat am 2. Juli beschlossen. Zudem stehen laut Ratsbeschlüssen noch Investitionen in fünf weitere Schulstandorte an, insgesamt sollen dafür rund 150 Millionen Euro ausgegeben werden.

„Wir investieren Jahr für Jahr mehr Geld, damit unsere Kinder und Jugendlichen gute Lernbedingungen und Lehrerinnen und Lehrer gute Arbeitsbedingungen vorfinden“, hob Oberbürgermeister Markus Lewe in der Ratssitzung hervor. „Durch die steigende Anzahl von Schülerinnen- und Schülern und die Rückkehr zu G9 wurden wir vor große Herausforderungen gestellt. Unser umfassendes Schulbauprogramm, in das in den vergangenen fünf Jahren rund 260 Millionen Euro geflossen sind, zeigt, welch hohen Stellenwert die Schulen für uns haben.“

Die Ausgaben pro Jahr sind dabei kontinuierlich gestiegen. Gab die Stadt 2015 noch zehn Millionen Euro für den Schulbau aus, waren es im vergangenen Jahr 81 Millionen Euro. Allein seit 2023 hat die Stadt elf Neu-, Um- und Ausbauten für Münsters Schulen fertiggestellt. Insgesamt befinden sich aktuell mehr als 40 Bauprojekte im Schulbereich in Planung und Umsetzung. 

Das vom Rat beschlossene Paket umfasst Sanierungen, Erweiterungen und Neubauten an sechs Schulstandorten im gesamten Stadtgebiet: dem Annette-von-Droste-Hülshoff-Gymnasium, der Gesamtschule West, dem Schulzentrum Wolbeck, dem Anne-Frank-Berufskolleg, dem Schulzentrum Hiltrup und auch dem Schulzentrum Kinderhaus. Letzteres war zwischenzeitlich zurückgestellt worden und wird nun wieder vorgezogen.

Um die Erweiterung und Sanierung des Schulzentrums Kinderhaus noch im Juli auf den Weg zu bringen, beschloss der Rat, Mittel aus dem Musik-Campus-Projekt sowie Zuwendungen nach dem Länder- und Kommunal-Infrastrukturfinanzierungsgesetz für das Projekt heranzuziehen. 

Umbau und Sanierung des Schulzentrums Kinderhaus

Der Umbau des denkmalgeschützten Schulzentrums Kinderhaus beginnt voraussichtlich Mitte 2026. Dort strukturiert das Amt für Immobilienmanagement das Geschwister-Scholl-Gymnasium und die Geschwister-Scholl-Realschule für eine künftige Siebenzügigkeit neu. Neben neuen Differenzierungs- und Fachräumen für Musik, Kunst und Naturwissenschaften sind auch moderne Ganztagsflächen geplant.

Das Sanierungsprogramm ist umfangreich: Veraltete Leitungen, Elektronik und Beleuchtung werden erneuert, asbestbelastete Innenwände ausgetauscht. Barrierefreiheit spielt ebenfalls eine zentrale Rolle: Neben der Erneuerung des vorhandenen Aufzugs entstehen neue barrierefreie WC-Anlagen. Eine neue Außentüranlage verbessert die Zugänglichkeit deutlich. Die Arbeiten sollen im laufenden Betrieb erfolgen und bis Mitte 2030 abgeschlossen sein. Die Kosten belaufen sich auf rund 28,3 Millionen Euro.

Erweiterung Annette-von-Droste-Hülshoff-Gymnasium

Am Annette-von-Droste-Hülshoff-Gymnasium entsteht ein neues Gebäude mit Sporthalle und Fachräumen für Musik und Informatik. Der Neubau im Osten des Geländes durch das Amt für Immobilienmanagement ersetzt bestehende Hallen und einen Klassentrakt. Die Sporthalle wird teilweise in den Boden eingelassen, darüber entstehen zwei Geschosse mit Unterrichts- und Differenzierungsräumen sowie Räumen für Musik und Informatik. Eine Photovoltaikanlage auf dem Dach ergänzt das energetische Konzept. Der Baustart ist für das zweite Quartal 2026 geplant, die Fertigstellung für das dritte Quartal 2028. Die Kosten betragen – unter Berücksichtigung einer Reduktion der Baukosten um fünf Prozent – rund 30,3 Millionen Euro.

Erweiterung Gesamtschule West

In Roxel errichtet das Amt für Immobilienmanagement für die Gesamtschule West einen Erweiterungsneubau mit Mensa und naturwissenschaftlichen Fachräumen. Das Gebäude kombiniert Beton mit vorgefertigten Holzelementen und erhält ein begrüntes Dach mit Solaranlage. Sechs zusätzliche Fertigbauklassen sichern während der Bauzeit den Schulbetrieb. Die Bauarbeiten starten im Frühjahr 2026, die Fertigstellung soll voraussichtlich im dritten Quartal 2027 erfolgen. Die Gesamtkosten belaufen sich auf rund 20,6 Millionen Euro.

Erweiterung Schulzentrum Wolbeck

Am Schulzentrum Wolbeck plant das Amt für Immobilienmanagement einen dreigeschossigen Neubau für die Hauptschule sowie die Musikschule. Auch hier ist ein begrüntes Dach mit Photovoltaikanlage vorgesehen. Baubeginn ist Anfang 2027, die Fertigstellung im ersten Quartal 2029 vorgesehen. Zudem werden vier Fertigbauklassen aufgestellt, um den Mehrbedarf durch G9 abzufedern. Die Maßnahme kostet rund 26,7 Millionen Euro. Im Anschluss beginnt die Sanierung des Bestands.

Zusammenlegung und Erweiterung des Anne-Frank-Berufskollegs

Das aktuell auf zwei Standorte verteilte Anne-Frank-Berufskolleg wird künftig vollständig am Standort Mauritz zusammengeführt. Dort entstehen ein fünfgeschossiger Neubau sowie Aufstockungen an zwei bestehenden Gebäuden. Zusätzlich wird der bestehende Nordflügel des Schulgebäudes um ein weiteres Geschoss erweitert, um Platz für stark nachgefragte Bildungsgänge in Sozialpädagogik, Pflege und Gesundheit zu schaffen. Eine Tiefgarage mit Auto- und Fahrradstellplätzen ist ebenfalls geplant. 

Der Baubeginn ist für das zweite Quartal 2026 angesetzt, die Fertigstellung soll 2029 erfolgen. Die Kosten belaufen sich auf rund 41 Millionen Euro – davon entfallen etwa 38 Millionen Euro auf Neubau und Aufstockung durch die Bauwerke Münster GmbH. Weitere drei Millionen Euro fließen in den Brandschutz der bestehenden Gebäude, den das Amt für Immobilienmanagement übernimmt.

Fertigbauklassen am Schulzentrum Hiltrup

Am Immanuel-Kant-Gymnasium in Hiltrup stellt die Stadt ab dem Schuljahr 2026/27 sechs Fertigbauklassen bereit, um den zusätzlichen Raumbedarf durch G9 zu decken. Die Kosten für Aufstellung und Miete belaufen sich bis Sommer 2030 auf insgesamt rund 738.000 Euro. Darüber hinaus wurde die Verwaltung beauftragt, das Gesamtprojekt im Schulzentrum – bestehend aus Erweiterung, Sanierung, energetischer Erneuerung und dem Neubau einer Dreifachsporthalle – auf Einsparpotenziale und Bildung von Bauabschnitten zu prüfen und die Planung entsprechend anzupassen.

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