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Parken in Münster: Stadt legt Zukunftskonzept vor

26.03.2024

Innenstadt und innenstadtnahe Wohnquartiere im Blick / Rat entscheidet am 24. April

Münster (SMS) Die Stadt Münster hat ein Konzept zum Parken im öffentlichen Straßenraum entwickelt und nun den politischen Gremien zur Beratung vorgelegt. Das sogenannte integrierte Parkraumkonzept hat die Stadt gemeinsam mit einem Verkehrsplanungsbüro erarbeitet. Es ist Teil des übergeordneten „Masterplans Mobilität Münster 2035+“ und soll der Verwaltung zukünftig einen Rahmen bieten, um das Parken in Münster neu zu ordnen. Das Konzept berücksichtigt die Innenstadt und die innenstadtnahen Wohnquartiere. Zu letzteren zählen das Kreuz-, Erpho-, Hansa- und Herz-Jesu-Viertel, das Bahnhofsumfeld, das Südviertel, Pluggendorf, der Bereich rund um das Schloss und Neutor. Der Rat der Stadt Münster entscheidet in seiner Sitzung am 24. April über das Konzept.

Ziel ist es, den öffentlichen Straßenraum zugunsten der Nahmobilität – also vor allem des Fuß- und Radverkehrs – neuzugestalten sowie Aufenthalts-, Begegnungs- und Grünflächen zu schaffen, die gleichzeitig die Klimaresilienz Münsters stärken. Neben der Neuordnung des Parkraums möchte die Stadt auch den Verkehr, der durch das Suchen von Parkplätzen entsteht, reduzieren. So sollen lebenswerte Straßenräume entstehen, die ein hohes Maß an Verkehrssicherheit und Barrierefreiheit bieten. Die Stadt betont, dass sie dabei die Bedürfnisse von Ver- und Entsorgungsdiensten, Rettungsdiensten, Lieferverkehren sowie mobilitätseingeschränkten Menschen, die auf ihr Fahrzeug zwingend angewiesen sind, immer im Blick hat. Auch die Erreichbarkeit der Innenstadt sowie die Interessen von Bürgerinnen und Bürgern in ihren Wohnquartieren sind wichtige Bestandteile der Strategie.

Die Stadt legt großen Wert darauf, dass die im Konzept enthaltenen Maßnahmen ausgewogen umgesetzt werden: So sind Maßnahmen vorgesehen, die den Parkraum in den Quartieren und der Innenstadt reduzieren – zum Beispiel, um Wege zur Schule oder zur Kita sicherer zu machen oder die Barrierefreiheit zu verbessern. Zentral dabei ist aber, dass diese zeitlich und räumlich mit Maßnahmen koordiniert und kombiniert werden sollen, die den wegfallenden Parkraum kompensieren oder dazu beitragen – beispielsweise mit erweiterten Carsharing-Angeboten oder neuen Möglichkeiten, private Stellplätze zu nutzen.

Die Maßnahmen, die das Parkraumkonzept vorschlägt, unterscheiden sich aufgrund verschiedener Ausgangslagen zwischen der Innenstadt und den innenstadtnahen Wohnquartieren. Während in der Innenstadt die Erreichbarkeit des Einzelhandels im Fokus steht, richtet sich der Blick in den Wohnquartieren vor allem auf mit Autos und Fahrrädern zugeparkte Gehwege sowie die Einsehbarkeit von Kreuzungen. In den Wohnquartieren ist insbesondere nachts der Bedarf an Parkplätzen für die Anwohnerinnen und Anwohner enorm groß. In der Innenstadt ist die Nachfrage nach Parkraum durch Kundinnen und Kunden des Einzelhandels, Berufspendlerinnen und -pendler sowie Tagestouristinnen und -touristen vor allem tagsüber hoch. Außerdem gibt es in der Innenstadt ein deutlich größeres Potenzial, den Parkraum von den Straßen auf bestehende Parkhäuser und -plätze zu verlagern, als in den Wohnquartieren.

Supermarktparkplätze, Carsharing und Bewohnerparken

Die Stadtverwaltung hat elf Maßnahmen aus dem Konzept identifiziert, die in den nächsten Jahren prioritär umgesetzt werden sollen. Der Rat entscheidet darüber – wie über das Gesamtkonzept – in seiner Sitzung im April. In den Wohnquartieren nimmt die Stadt dabei unter anderem Supermarktparkplätze in den Blick. Hier möchte die Verwaltung Gespräche mit den Inhabern darüber führen, inwiefern die umliegenden Anwohnerinnen und Anwohner diese Flächen zukünftig nachts als Parkplatz nutzen dürfen. Darüber hinaus sollen 60 zusätzliche Carsharing-Stellplätze im Süd-, Kreuz- und Hansaviertel sowie in Pluggendorf entstehen – möglichst für Elektrofahrzeuge. Damit möchte die Stadt dazu beitragen, dass die Autoquote pro Person in Münster sinkt. An den Stationen soll es Abstellmöglichkeiten für Fahrräder geben.

Eine weitere Maßnahme soll die Anpassung der Parkgebühren in der Innenstadt sein. Für die innerstädtischen Straßenparkplätze soll es eine einheitliche Preisstruktur geben, die höher liegt als in den Parkhäusern. Außerdem soll die Anzahl der Straßenparkplätze reduziert werden, um Platz für Frei- und Fahrradabstellflächen zu gewinnen. So soll der Parkraum von der Straße in Parkhäuser verlagert werden, die noch ausreichende Kapazitäten aufweisen. Unter der Woche liegt die Auslastung der Parkhäuser und -plätze in der Innenstadt bei lediglich 60 Prozent. Da dieser Wert an Samstagen mit 90 Prozent deutlich höher ist, möchte die Verwaltung außerdem erreichen, dass das Parkhaus am Coesfelder Kreuz zukünftig ganzjährig auch an Samstagen geöffnet hat. Mit rund 870 Stellplätzen und einer guten ÖPNV-Anbindung bietet es erhebliches Potenzial, die Innenstadt von parkenden Autos zu entlasten.

Auch die Prüfung neuer Bewohnerparkzonen ist Teil des Parkraumkonzepts – bislang gibt es in Münster neun. Eine der priorisierten Maßnahmen ist, die Einführung einer Bewohnerparkzone im Kreuzviertel zu prüfen. Dort soll zusätzlich ein Pilotprojekt rund um die Heilig-Kreuz-Kirche starten. Das Stadtbild ist hier massiv von zugeparkten Gehwegen geprägt. Daher sollen dort einige der bisher zum Parken genutzten Bereiche in Grünflächen mit Sitzgelegenheiten und Spielgeräten, Fahrradabstellflächen und Carsharing-Stellplätze umgewandelt werden. So soll die Aufenthaltsqualität rund um die Heilig-Kreuz-Kirche deutlich steigen.

Darüber hinaus sind die Einführung von Lade- und Lieferzonen an der Warendorfer Straße und der Hammer Straße, ein Konzept zum Umgang mit „Schrotträdern“, eine neue Zufahrtsregelung für das Parkhaus an der Königsstraße und die Verbesserung der Barrierefreiheit für Fußgängerinnen und Fußgänger Teil der Strategie. Sowohl in der Innenstadt als auch in den Wohnquartieren soll es weiterhin eine ausreichende Anzahl an Parkplätze für Menschen mit Mobilitätseinschränkung oder Behinderung geben.

Bild: Im Rahmen des Parkraumkonzepts plant die Stadt, die Einführung einer Bewohnerparkzone im Kreuzviertel zu prüfen. Dort soll zusätzlich ein Pilotprojekt zur Verbesserung der Aufenthaltsqualität rund um die Heilig-Kreuz-Kirche starten. Foto: Stadt Münster. Veröffentlichung mit dieser Pressemitteilung honorarfrei.

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