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20.000 Quadratmeter große Batteriezellfabrik soll Ende 2027 fertiggestellt sein

In einer deutschlandweit einzigartigen Anlage sollen in Münster ab Ende 2027 Batteriezellen nachhaltig, effizient und in industriellem Maßstab entwickelt und produziert werden.

Verschiedene Menschen stehen um einen schwarzen Stehtisch, eine Person packt etwas in ein auf dem Tisch stehendes hohes Gefäß

Die Zeitkapsel für die Grundsteinlegung zur FFB Fab füllen (erste Reihe v.l.) Prof. Axel Müller-Groeling, Vorstand Fraunhofer-Gesellschaft, Oberbürgermeister Markus Lewe, Ina Brandes, NRW-Ministerin für Kultur und Wissenschaft, Mona Neubaur, stellvertretende Ministerpräsidentin des Landes Nordrhein-Westfalen und Ministerin für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie, Uni-Rektor Prof. Johannes Wessels und Dr. Rolf-Dieter Jungk, Staatssekretär im Bundesministerium für Forschung, Technologie und Raumfahrt. © Stadt Münster / Michael Möller

Blick auf eine Großbaustelle mit zwei Kränen

Das Baufeld für die FFB Fab in Münster-Amelsbüren: Bis voraussichtlich Ende 2027 entstehen hier Forschungs- und Produktionsgebäude mit einer Fläche von 20.000 Quadratmetern. © Michael Möller

Visualisierung: Luftbild der zukünftigen FFB

Blick auf die künftige FFB Fab im Hansa-Business-Park. © ARTVISU

Am Mittwochabend, 1. Oktober, wurde der Grundstein für den zweiten Bauabschnitt der Forschungsfertigung Batteriezelle (FFB) im Hansa-Business-Park in Münster-Amelsbüren gelegt. Die Landesministerinnen Mona Neubaur (Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie) und Ina Brandes (Kultur und Wissenschaft), Dr. Rolf-Dieter Jungk, Staatssekretär im Bundesministerium für Forschung, Technologie und Raumfahrt, Münsters Oberbürgermeister Markus Lewe sowie Vertreter aus Wissenschaft, Bau und Planung füllten eine Kapsel mit zeittypischen Gegenständen und Plänen für die FFB. Diese Zeitkapsel wurde anschließend in der Grundplatte des künftigen Gebäudes versenkt.

Mit der FFB der Fraunhofer-Gesellschaft entsteht in Münster eines der aktuell größten Bauprojekte für die Forschung in Deutschland. Der zweite Bauabschnitt umfasst die sogenannte FFB Fab. Die FFB Fab wird 20.000 Quadratmeter Fläche für Forschung und Herstellung umfassen und soll bis Ende 2027 fertiggestellt sein. Damit ist sie deutlich größer als die 2024 in Betrieb genommene FFB Prefab. Hier werden auf mehr als 6.000 Quadratmetern bereits jetzt neue Batteriezell-Konzepte und Fertigungsverfahren erprobt. Die FFB ist zusammen mit dem Batterieforschungszentrum MEET (Münster Electrochemical Energy Technology) der Universität Münster sowie weiteren Forschungspartnern Bestandteil des Forschungsstandortes „BatteryCityMünster“. 

„Mit der Forschungsfertigung Batteriezelle wächst die BatteryCityMünster weiter zu einem Ort, an dem Spitzenforschung, Innovation und wirtschaftliche Stärke zusammenkommen. Dieses Leuchtturmprojekt fördert nicht nur die internationale Sichtbarkeit Münsters, sondern eröffnet auch vielfältige Chancen für unsere Region und ihre Menschen. Die konsequente Unterstützung von Bund und Land macht deutlich: Münster ist ein Schlüsselstandort für Zukunftstechnologien“, sagte Markus Lewe.

Land und Bund investieren in Batterieforschung

Um das Großprojekt zu realisieren, investiert das Land NRW rund 320 Millionen Euro in Grundstücke von insgesamt 56.000 Quadratmetern sowie mehrere Gebäude. Das Bundesministerium für Forschung, Technologie und Raumfahrt stellt bis zu 500 Millionen Euro für Forschungsanlagen und Projekte bereit. „Gerade in unsicheren Zeiten investieren wir in Nordrhein-Westfalen mutig in die Zukunft. Münster wird zum europaweiten Hotspot der Batterieforschung. Moderne Batteriezellen machen uns technologisch unabhängiger, sichern Arbeitsplätze und helfen, Wertschöpfung zurück nach Europa zu holen. Mit unseren Investitionen setzen wir Impulse für Wachstum, Wettbewerbsfähigkeit und zukunftssichere Arbeitsplätze", sagte Mona Neubaur, stellvertretende Ministerpräsidentin des Landes Nordrhein-Westfalen und Ministerin für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie.

Aktuell arbeiten über 140 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Fraunhofer-Gesellschaft in der FFB Prefab, hier haben sie zwischenzeitlich eine Musterlinie für die komplette Batteriezellproduktion im Pilotmaßstab aufgebaut. Mit ihrer Unterstützung können Unternehmen die seriennahe Produktion neuer Batterien erproben. Damit wendet sich die FFB unter anderem an die Branchen Automobilindustrie, Energiewirtschaft, Robotik, Medizintechnik, Luftfahrt, Schifffahrt und Rohstoffrückgewinnung.

Den Zuschlag des Bundesforschungsministeriums für Aufbau und Betrieb einer Forschungsfertigung für Batteriezellen bekam Münster 2019. Bauherrin für die FFB ist die landeseigene Entwicklungsgesellschaft NRW.Urban, verantwortlich für die Generalplanung ist die Carpus + Partner AG (Aachen). Die Riedel Bau AG (Schweinfurt) realisiert den zweiten Bauabschnitt FFB Fab.