Gemeinsamer Standort für Polizei und Kommunalen Ordnungsdienst am Hauptbahnhof
Das ehemalige Postgebäude sowie das heutige Sparda-Bank-Gebäude am Hauptbahnhof sollen nach den Plänen des Büros PBA Peter Bastian Architekten aus Münster abgerissen und durch moderne Neubauten ersetzt werden. Die Planungen sehen einen Hotel- und Dienstleistungsstandort mit möglicher Wohnnutzung, eine neue Polizeiwache sowie einen Standort für die städtischen Ordnungsdienste (KOD, Verkehrsüberwachung und Fahrradkontrolldienst) vor.
Zudem soll die Reaktivierung des ehemaligen Postbahnhofs im westlichen Bahnhofsbereich einen wichtigen Schritt für eine zukunftsfähige Mobilitätsinfrastruktur markieren. Dafür vorgesehen ist unter anderem der Bau zusätzlicher Bahnsteige vor dem Hintergrund des „S-Bahn Münsterland“-Konzeptes. Grundlage der gesamten Planung ist eine Machbarkeitsstudie, die im Vorfeld von der AREO in Auftrag gegeben wurde.
„Dieses Projekt vereint sicherheitsrelevante Aspekte mit der Mobilitätswende und städtebauliche Qualität auf beispielhafte Weise. Es stärkt Münster als zentralen Verkehrsknotenpunkt der Region und macht den Bahnhof zu einem modernen, barrierefreien und einladenden Tor zur Stadt“, sagt Oberbürgermeister Markus Lewe.
Das Umfeld des Hauptbahnhofs in Münster gilt als Kriminalitätsschwerpunkt – auch deshalb ist die gemeinsame Unterbringung von Kapazitäten der Polizei und des KOD in dem Neubau am Berliner Platz ein zentraler Baustein des Vorhabens.
„Die Sicherheit von Bahnhöfen steht bundesweit im Fokus der Deutschen Bahn, der Polizeien von Bund und Land wie auch der Kommunalen Ordnungsdienste. Mit unseren gemeinsamen Planungen an diesem Standort haben wir nun die Chance auf mehr Präsenz, kürzere Reaktionszeiten und ein gestärktes Sicherheitsgefühl“, sagt Polizeipräsidentin Alexandra Dorndorf. „Der enge Schulterschluss mit dem KOD eröffnet zudem neue Synergien im täglichen Einsatz.“
Stadtrat Wolfgang Heuer ergänzt: „Die Unterbringung der uniformierten Außendienste – KOD, Verkehrsüberwachung und Fahrradkontrolldienst – in direkter Bahnhofsnähe ist ein strategisch überzeugender Schritt. Wir platzieren circa 100 Mitarbeitende des Ordnungsamtes an der richtigen Stelle und können den heutigen Standort an der Nieberdingstraße aufgeben.“

Stadt will planungsrechtliche Voraussetzungen zeitnah schaffen
AREO-Geschäftsführerin Kerstin Südmersen unterstreicht die besondere Bedeutung des gemeinsamen Vorgehens: „Die enge Abstimmung aller Beteiligten für den Letter of Intent hat gezeigt, wie ein komplexes Vorhaben zu einem überzeugenden Gesamtkonzept entwickelt werden kann. Wir freuen uns über den gemeinsamen Aufbruch.“
Um das Vorhaben zügig voranzubringen, hat die Stadt Münster ihre Bereitschaft erklärt, in den kommenden zwei Jahren die erforderlichen planungsrechtlichen Grundlagen zu schaffen. Dazu zählt ein vorhabenbezogener Bebauungsplan mit der Ausweisung eines „Urbanen Gebiets (MU)“, der eine flexible Mischung von Nutzungen – etwa bei der Kombination aus Dienstleistungs-, Hotel- und Sicherheitsnutzungen – erlaubt. Ergänzend soll ein Durchführungsvertrag die konkrete Umsetzung absichern.
„Die Entwicklung rund um den Berliner Platz ist ein Schlüsselprojekt für eine nachhaltige Stadtentwicklung. Sie leistet einen aktiven Beitrag zur Mobilitätswende“, erklärt Stadtbaurat Robin Denstorff. „Die Reaktivierung der westlichen Gleisanlagen wäre ein zentraler Baustein für die mittel- bis langfristig erfolgende Umsetzung des S-Bahn Münsterland Konzeptes.“
Bedeutender Verkehrsknotenpunkt
Mit täglich mehr als 50.000 Reisenden gehört der Hauptbahnhof zu den zentralen Verkehrsknoten der Region. Mit der Reaktivierung der Gleisanlagen (ehemaliger Postbahnhof) werden zusätzliche Kapazitäten innerhalb des Bahnhofs geschaffen. Die geplante Erschließung des Berliner Platzes durch neue, barrierefreie Zugänge – etwa über den Hamburger Tunnel und eine Freitreppe – soll die Aufenthaltsqualität deutlich steigern und den Bahnhof nachhaltig entlasten.
„Die S-Bahn Münsterland wird künftig Straßen und Innenstädte entlasten, das Umland besser an die Stadt Münster anbinden und CO2-Emissionen deutlich verringern“, erklärt Nils Winter, Projektleiter „S-Bahn Münsterland“ beim NWL. Denn die Region wachse. „Mit der Unterzeichnung stellen wir eine wichtige Weiche für eine bedarfsgerechte Mobilität der Zukunft.“
„Die frühzeitige Ertüchtigung des Postbahnhofs schafft zusätzliche Kapazitäten und macht den Zugverkehr insgesamt flexibler und effizienter“, sagt Michael Jansen, Leiter des Bahnhofsmanagements Münster. „Gleichzeitig können wir den barrierefreien Ausbau umsetzen und die geplanten Zugänge im Einklang mit dem S-Bahn Münsterland Konzept gezielt vorantreiben.“