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Sieben Minuten schnellere Versorgung bei Herzstillstand

Menschen mit Herzstillstand werden in Münster seit 2023 um rund 15 Prozent schneller versorgt als zuvor. Mit der damals eingeführten Strategie „Löschfahrzeug zur Reanimation“ sank die durchschnittliche Zeit vom Notruf bis zum Anschluss an eine Herz-Lungen-Maschine von 45 auf 38 Minuten. 

Notarztfahrzeug der Feuerwehr Münster

Das Pilotprojekt verkürzt die Einsatzzeit in Münster um 15 Prozent. Die Feuerwehr unterstützt den Rettungsdienst mit einem Löschfahrzeug und zusätzlichen Kräften © Stadt Münster

Das zeigt eine Auswertung der Feuerwehr anlässlich der bundesweiten „Woche der Wiederbelebung“ (22. bis 25. September), die Einsatzdaten für die Zeiträume 2020 bis 2022 und 2023 bis 2025 vergleicht.

Die Feuerwehr, die den Rettungsdienst verantwortet, führt in Münster pro Jahr rund 200 Reanimations-Versuche nach einem Herzstillstand durch. Bei rund einem Dutzend der Fälle müssen Patientinnen und Patienten an eine Herz-Lungen-Maschine angeschlossen werden. Sie profitieren von der neuen Strategie.

Bei jedem Herzstillstand-Einsatz rückt nun neben Rettungswagen und Notarzt ein Löschfahrzeug der Berufsfeuerwehr aus. Damit sind statt bisher vier nun zehn Fachkräfte im Einsatz: ein Notarzt und drei Sanitäter sowie fünf Feuerwehrkräfte mit Sanitäter-Ausbildung und eine koordinierende Führungskraft.

Die zusätzlichen Kräfte übernehmen unter anderem die Herzdruckmassage, schaffen ausreichend Platz und Licht und bereiten medizinisches Material vor. Außerdem sammeln sie Informationen bei Angehörigen oder Zeugen und betreuen die Patientinnen und Patienten sowie ihr Umfeld.

„Mit den zusätzlichen Kräften können wir schon in den ersten Minuten alle lebensrettenden Maßnahmen gleichzeitig starten. Jeder hat eine zugewiesene Aufgabe. Um die Wirkung des erhöhten Kräfteansatzes zu validieren, war dieses Pilotprojekt erforderlich“, sagt Gottfried Wingler-Scholz, Leiter der Feuerwehr Münster.

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