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Stadtklimaanalyse: Reaktion auf zunehmende Hitzebelastung

Mit dem Klimawandel steigen auch in Münster die Temperaturen. Die Stadt wird künftig deutlich häufiger und stärker von Hitzewellen betroffen sein als bisher. Das ist das Ergebnis der jetzt veröffentlichten umfassenden Stadtklimaanalyse für Münster, die am 13. Mai in die politischen Beratungen geht und über die der Rat der Stadt Münster am 21. Mai abschließend entscheidet. 

Mit neuen Instrumenten wie der Planungshinweiskarte will Münster daher künftig noch gezielter den Auswirkungen des Klimawandels begegnen.

Besonders in dicht bebauten Stadtteilen staut sich die Hitze: 

Es fehlt an kühlendem Wind, Schatten und Grünflächen. Stattdessen speichern versiegelte Flächen wie Straßen und Dächer die Wärme. Auch Abwärme von Gebäuden, Verkehr und Industrie verstärkt diesen sogenannten Wärmeinsel-Effekt. Tagsüber heizen sich diese Bereiche stark auf, und nachts kühlen sie nur langsam wieder ab – anders als im Umland.

„Die zunehmende Hitzebelastung stellt eine große Herausforderung für die Stadtentwicklung und den Gesundheitsschutz dar“, sagt Thomas Möller, Leiter der Stabsstelle Klima der Stadt Münster. 

„Für die Planung neuer Bauprojekte sowie die klimagerechte Entwicklung und Umgestaltung von Stadtquartieren, braucht es genaue Daten zum lokalen Klima. Diese erhalten wir über die Stadtklimaanalyse, die erstmals eine flächendeckend hochaufgelöste Datenbasis für ganz Münster liefert.“ 

Planungshinweiskarte zeigt Hitzebelastung

Ein zentrales Ergebnis der von der Stadt gemeinsam mit dem 2023 beauftragten Büro GEO-NET Umweltconsulting erarbeiteten Analyse ist die Planungshinweiskarte. Sie zeigt, wo im Stadtgebiet hohe Hitzebelastung herrscht und wo Grünflächen eine wichtige Rolle für das Stadtklima spielen – etwa durch die Bildung kühler Luft oder durch Verschattung. Mit der Karte erhalten Stadtplanerinnen und -planer ein wichtiges Instrument, um Maßnahmen wie Begrünung, Entsiegelung oder Verschattungsstrategien gezielt dort umzusetzen, wo sie am dringendsten gebraucht werden.

Gleichzeitig legt die Untersuchung den Fokus auf besonders empfindlichen Bevölkerungsgruppen wie Ältere, Kinder, Schwangere und Menschen in besonderen Lebenslagen und berücksichtigt dabei Einrichtungen wie Kitas, Pflegeheime und Krankenhäuser. Durch eine zusätzliche Sensitivitätsanalyse wurden diese Gruppen kartiert und in die Planungshinweiskarte integriert – für eine gezielte, sozial gerechte Klimaanpassung. 

Die Stadtklimaanalyse ist ein wichtiger Baustein des Handlungskonzepts Klimaanpassung 2030 der Stadt Münster und ersetzt die letzte Stadtklimaanalyse aus dem Jahr 1992. Sie ergänzt bestehende Instrumente wie das Handlungskonzept Klimaanpassung 2030, den Hitzeaktionsplan sowie die Starkregengefahrenkarte

 Stabsstelle Klima