Münsters neuer Oberbürgermeister Tilman Fuchs stellte am 3. November bei einer Pressekonferenz seine Ziele zum Amtsantritt vor. © Stadt Münster
„Bei diesen Themen muss unsere Stadt vorankommen“, sagte Fuchs. Münster sei in vielen Dingen auf einem guten Weg – als Fahrradstadt, als starker Wirtschafts- und Wissenschaftsstandort und als Friedensstadt, die stolz sein könne auf ihre Vielfalt und das große bürgerschaftliche Engagement. „Der Zusammenhalt in Münster ist vorbildlich. Diese Stärke müssen wir nutzen, um die Zukunft unserer Stadt zu gestalten. Da will ich die Bürgerinnen und Bürger noch besser beteiligen, um gemeinsam gute Lösungen zu finden.“
Bei den anstehenden Aufgaben hat Fuchs die – wie in vielen Kommunen – angespannte Haushaltslage der Stadt im Blick. „Wir werden Ausgaben priorisieren müssen, um die Finanzen zu stabilisieren und damit auch zukünftig in der Lage zu sein, die notwendigen Investitionen vornehmen zu können“, kündigte Fuchs an. Wichtig dabei sei, die Auswirkungen der Entscheidungen auf die ganze Stadt und das Münsterland im Blick zu haben. Zugleich werde er die Abstimmung mit Unternehmen und Verbänden suchen, um gute Bedingungen für einen erfolgreichen Wirtschaftsstandort zu sichern.
Bezahlbaren Wohnraum schaffen
Um mehr bezahlbaren Wohnraum zu schaffen, will Fuchs eine umfassende Analyse vorlegen, die Leerstände, verfügbare Flächen und Nachverdichtungsmöglichkeiten in der Stadt erfasst. „Wir brauchen mehr Tempo beim Wohnungsbau“, forderte Fuchs. „Dazu werde ich alle Beteiligten – von städtischer Baugesellschaft über Genossenschaften bis zur privaten Wirtschaft – an einen Tisch holen, um die Aspekte zu identifizieren und zu beheben, die neue Projekte verhindern oder verlangsamen.“
Bahn- und Busangebot soll besser werden
Für einen klimafreundlicheren Verkehrsmix setzt Fuchs auf die konsequente Umsetzung des „Masterplans Mobilität 2035+“, den der Rat im vergangenen Jahr als Planungsgrundlage beschlossen hat, mit dem Ziel, die Rolle von Rad-, Bus- und Bahnverkehr zu stärken. „Münster braucht bessere Bahnanbindungen in die Region. Als Stadt werden wir daher alles dafür tun, das Projekt S-Bahn Münsterland weiter voranzutreiben. Zur Wahrheit gehört aber auch, dass es lange dauert, den Schienenverkehr auszubauen“, so Fuchs. „Deshalb werde ich besonderen Wert darauf legen, dass der Bus in Münster zu einer schnellen, komfortablen und verlässlichen Alternative zum Auto wird.“ Ein neuer Nahverkehrsplan, den die Verwaltung erarbeiten wird, soll zu einer spürbaren Verbesserung des Busangebots führen.
Verwaltungsprozesse auf dem Prüfstand
Einen weiteren Schwerpunkt setzt Fuchs auf die Serviceorientierung der Stadtverwaltung: „Die Prozesse der Verwaltung müssen sich an den Bedürfnissen der Menschen orientieren, nicht umgekehrt. Das ist auch für einen erfolgreichen Wirtschaftsstandort maßgeblich. Deshalb ist mir wichtig, dass wir in der Verwaltung Abläufe überprüfen und verbessern. Dafür braucht es mehr Digitalisierung. Und manchmal braucht es auch den Mut, neue, kreative Lösungen zu suchen.“
So will Fuchs auf die Interessenvertretungen von Industrie, Handel, Handwerk und Gastronomie zugehen, um gemeinsam nach realistischen Möglichkeiten für neue Spielräume und die Beschleunigung von Prüf- und Genehmigungsprozessen zu suchen. Mit den Schwimmvereinen möchte Fuchs beispielsweise ausloten, wie diese helfen können, die Situation in den städtischen Bädern zu verbessern. Gegen das Ärgernis der vielen Schrottfahrräder in der Stadt, an denen sich im Laufe der Zeit der Müll sammelt, will Fuchs ein Konzept erarbeiten, um diese rechtssicher und konsequent zu entsorgen. „Das sind Beispiele, wie wir die Stadt voranbringen und selbst mit kleinen Maßnahmen die Lebensqualität im Alltag vieler Menschen verbessern können“, so Fuchs.