Oberbürgermeister Markus Lewe
Münster. Das war, das kommt.

Wussten Sie, dass die Stadt Münster in den vergangenen sechs Jahren rund 110 Millionen Euro an Überschüssen erzielt hat? Alleine im Jahr 2019 mit 49 Millionen Euro sogar einen Rekordüberschuss? Ich frage das deshalb, weil manchmal in Politik und Medien doch eher der gegenteilige Eindruck vermittelt wird.
Unsere solide Haushaltspolitik spiegelt wider, wofür Münster vorbildlich steht: eine gesunde, stark wachsende und weltoffene Stadt voller Vielfalt und hoher Lebensqualität, die allen Heimat bietet, die hier leben, unabhängig von Alter, Herkunft, Religion oder Geschlecht. Darauf bin ich persönlich als Ihr Oberbürgermeister sehr stolz!
Im letzten Jahr haben wir viel getan und viel erreicht. Einen kleinen Überblick finden Sie auf den folgenden Seiten. Nun geht unser Blick in die Zukunft: Wie wollen wir, dass unsere Enkel in dieser Stadt leben? Egal, ob in Fragen von Kultur und Sport, von Verkehr und Nachhaltigkeit, von Wohnraum und Bildung – jetzt müssen wir an Übermorgen denken und wie dieses Übermorgen gestaltet sein soll, damit auch künftige Generationen in Münster gerne und gut leben.
Unter dem Motto „Gestalten statt Verwalten“ steht der Haushaltsplan 2020 mit einem Investitionsvolumen von rund 840 Millionen Euro in den Jahren bis 2023 für den festen Willen, Verantwortung für die Zukunft unserer Stadt zu übernehmen und hervorragende Voraussetzungen zu schaffen.
Die Weichen dafür haben wir in den letzten Jahren gestellt: Die Batterieforschungsfabrik macht Münster zu einem europaweiten Hotspot der Zukunftstechnologien, der Musik-Campus wird die Kulturlandschaft über Jahrzehnte hin prägen, im Westen der Stadt entsteht ein urbanes Wissensquartier der Zukunft, am Preußenstadion rollen bald endlich die Bagger, auf den Konversionsflächen tun sie es schon und mit dem Projekt „S-Bahn Münsterland“ und den Velo-Routen stellen wir die Zukunft des Verkehrs auf neue, nachhaltige Füße.
Das sind nur einige der Punkte, die wir im Jahr 2019 angegangen sind und mit denen es jetzt im Jahr 2020 weitergeht. Was ich mir wünsche – gerade im Vorfeld der Kommunalwahl im Herbst: Schieben wir die Dinge nicht immer auf die lange Bank, zerreden wir nicht alles im Parteien-Gezänk. Sondern packen wir alle zusammen an, gemeinsam für Münster!
Bildung
Mehr Bildung für die Kleinsten
Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist ein hohes Gut: Im Jahr 2019 wurden deshalb 19 neue Kitas und Großtagespflegestellen mit insgesamt 463 Plätzen eröffnet. Die Versorgungsquote im Ü3-Bereich liegt damit jetzt bei 104,3 Prozent, im U3-Bereich bei 47 Prozent – das ist landesweit Spitze! In den nächsten Jahren werden weitere 3.100 Plätze entstehen, in vielen Baugebieten werden die Kitas deshalb direkt mitgeplant.
Alleine die Stadtverwaltung Münster hat im letzten Jahr fast 30 neue Stellen, vor allem im Bereich der Ganztagsbetreuung, in Schulen geschaffen.

200 Millionen Euro für unsere Schulen
2019 eröffnete die Grundschule Wolbeck-Nord, mit dem Baubeginn für die Mathilde-Anneke-Gesamtschule begann im letzten Jahr außerdem das größte städtische Bauvorhaben in Münster. Jetzt gehen neun weitere Projekte in die Planung, am Schulzentrum Kinderhaus ist 2020 bereits Baubeginn. Für unsere Kinder wird die Stadt in den nächsten Jahren 200 Mio. Euro investieren – die größte Bau-Offensive seit den 1960er Jahren!
Bis Anfang 2020 wurde jede Grundschule in Münster mit iPads ausgestattet, viele außerdem mit modernen Computern. Bis Anfang 2020 konnten wir sämtliche Schulen flächendeckend mit WLAN versorgen.
Nachhaltigkeit

Preiswürdig!
Ständig bemühen wir uns nachhaltiger zu werden. Und das wird wahrgenommen: Münster wurde im Jahr 2019 mit dem Nachhaltigkeitspreis als nachhaltigste Großstadt ausgezeichnet. Im Wettbewerb „Hauptstadt des Fairen Handels 2019“ erreichte Münster den 2. Platz. Und schon seit dem Jahr 2005 wird Münster alle drei Jahre mit dem Energy Award Gold ausgezeichnet – stets mit knapp 90 % der möglichen Punkte. Europaweit sind wir damit im Klimaschutz ganz weit vorne.

Nachhaltigkeit, Klimaschutz und Klimaanpassung!
Ende des Jahres 2019 wurden vom Rat der Stadt Münster für die drei Bereiche Nachhaltigkeit, Klimaschutz und Klimaanpassung Handlungsprogramme zur Umsetzung in den nächsten Jahren beschlossen. Insbesondere für den Bereich Klimaschutz wurden – auch aufgrund der Fridays for Future Aktivitäten – die Klimaschutzziele für das Jahr 2030 angepasst: Münster will bis zum Jahr 2030 möglichst klimaneutral werden. Das ist sehr ambitioniert, denn damit muss das Maßnahmenprogramm „Klimaschutz 2030“ nicht nur weiterentwickelt, sondern auch eine Vielzahl an neuen Maßnahmen angestoßen werden. Übrigens: Seit dem Jahr 1990 konnten die CO2-Emissionen im Stadtgebiet – trotz eines deutlichen Bevölkerungszuwachses – bereits um knapp 25 % reduziert werden.
Bäume für das Klima!
Jeder Baum ist gut für das Klima: In den letzten Jahren wurden im Bereich der städtischen Forste jährlich zwischen 5.000 und 10.000 neue Setzlinge gepflanzt. Im letzten Winter waren wir im Forst besonders aktiv: Von Dezember des Jahres 2019 bis Ende Januar des Jahres 2020 pflanzten unsere Förster rund 21.000 junge Bäume.
Wohnen

Wohnraum für Zehntausende
Die Arbeiten auf den großen Konversionsgebieten haben im Jahr 2019 begonnen. Im Herbst des Jahres 2020 werden auf der ehemaligen York-Kaserne die Hochbauarbeiten beginnen, im Frühjahr des Jahres 2020 begann bereits die Grundstücksvergabe. 1.800 Wohneinheiten entstehen auf dem York-Gelände, 1.200 auf dem Oxford-Gelände, dazu u. a. Grundschulen, Kitas und urbane Plätze. Hier wachsen nachhaltige und vitale Quartiere für die Menschen in Münster mit viel Grün und innovativen Verkehrskonzepten.
Immer mehr geförderte Wohnungen
2019 hat Münster zum dritten Mal in Folge das Jahresziel von mindestens 300 geförderten Mietwohnungen erreicht. Im Jahr 2020 konnten erstmals sogar Förderzusagen für mehr als 400 Mietwohnungen ausgesprochen werden. Der Bestand an öffentlich geförderten Wohnungen wächst in Münster damit kontinuierlich: Anfang des Jahres 2016 waren es 7.598 Wohnungen. Anfang des Jahres 2017 belief sich der Bestand auf 7.919. Im Jahr 2018 waren es 7.997, Anfang des Jahres 2019 waren es 8.135 Wohnungen.
Baulandprogramm für mehr Wohnraum
Gerade Familien haben besondere Bedürfnisse in Sachen Wohnen. Damit Münster auch für Eltern und Kinder lebenswert bleibt, entwickelt die Stadt über Baulandprogramme unermüdlich neue Baugebiete mit Mehr- und Einfamilienhäusern. Im Jahr 2019 sind 5 Baugebiete mit etwa 900 Wohneinheiten baureif geworden. Im Jahr 2020 werden es sogar 8 Baugebiete mit etwa 1.700 Wohneinheiten werden. Und auch in diesem Jahr werden wir weiter die Weichen für mehr bezahlbaren Wohnraum stellen.
Verkehr

Münster bleibt Fahrradstadt!
Der Radverkehr ist aktives Anti-Stau-Programm und gut für die Umwelt. Deshalb haben wir 2019 das Konzept der Velo-Routen beschlossen. Die Veloroute von Münster nach Telgte ist die erste von insgesamt 14 alltagstauglichen Routen von der Promenade über die Außenstadtteile bis in die Umlandgemeinden der Stadtregion Münster. Die Strecke am Kanal wird künftig eine Haupt-Pendlerstrecke mit intelligenter Beleuchtung. Die Arbeiten haben bereits begonnen und gehen im Jahr 2020 mit Vollgas weiter.

Eine S-Bahn für das Münsterland
Im Jahr 2019 hat das Land NRW die Signale für die WLE-Strecke zwischen Sendenhorst und Münster auf Grün gestellt. Diese Strecke wird als S8 ein erstes Element eines neuen S-Bahn-Netzes für das ganze Münsterland – mit neuen Haltepunkten und häufigeren Verbindungen.
Verkehr, nur wenn er nötig ist
Die Mobilität der Zukunft ist nachfragegesteuert: Bereits im Jahr 2019 wurden in Münster die Weichen gestellt für Traffic-on-Demand-Konzepte. Erste Modellversuche mit flexiblem und bequemen Öffentlichen Nahverkehr auf Abruf starten die Stadtwerke im Jahr 2020, u. a. in Hiltrup.
Schluss mit Stau in der City!
Um Dauerstau zu vermeiden, müssen wir den Öffentlichen Nahverkehr neu denken. Ein erster Schritt im Jahr 2019 waren die kostenlosen Busangebote an den Adventssamstagen. Über eine halbe Million Passagiere nutzten den Service. Ein Ansatz, den wir im Jahr 2020 weiterdenken und -planen werden.
Kultur und Sport
45 Millionen für die Kultur
Das Kulturamt hat im Jahr 2019 etwa 2,1 Mio. Euro an „Regelförderungen“ an freie Institutionen vergeben. Diese Förderungen sind auch in der Förderliste des Haushaltsplanes zu finden. Weiterhin hat das Kulturamt etwa 550.000 Euro Projektfördermittel an die Freie Kunst- und Kulturszene vergeben. Insgesamt wurden im Haushaltsplan für den Bereich „Kultur und Wissenschaft“ über 45,6 Millionen Euro ausgewiesen.

Ein modernes Stadion für Münster
Der gordische Knoten wurde im Jahr 2019 endlich durchschlagen: Es geht voran mit der Sanierung des Preußenstadions! Fußball ist einer der größten Imageträger in Deutschland und ein wichtiger Wirtschaftsfaktor. Damit Münster auf Augenhöhe mit anderen Städten agieren kann, wurden von der Politik 40 Mio. Euro bereitgestellt. Die Arbeiten beginnen in diesem Jahr!
Das Südbad kommt!
Im Jahr 2019 wurden die Weichen für das neue Südbad gestellt. Im Jahr 2020 wird mit dem Bau begonnen: Das Gebäude bietet Platz für ein 12,25 x 25 Meter großes Schwimmbecken, ein 8 x 12,50 Meter großes Lehrbecken und einen Kleinkinderbereich mit einer Fläche von rund 15 Quadratmetern. Das Südbad ist vor allem für unsere Kleinsten gedacht, die mit ihren Schulen und Vereinen dort eine Heimat finden werden.

Ein Campus für die Musik
Musik verbindet Jung und Alt, Reich und Arm, die Menschen aller Nationen: Im Jahr 2019 sprach sich die Politik für das Konzept des Musik-Campus aus. Hier werden künftig Studierende, Musikschüler, das Sinfonieorchester und Konzertfreunde sowie die bunte Freie Szene Münsters eine neue Heimat finden. Im Jahr 2020 geht es an die Umsetzung, u. a. wird es eine Aufgabe sein, so viele Fördergelder wie möglich für dieses bundesweit einmalige Leuchtturmprojekt zu gewinnen, mit dem Münster in die Champions League der Musikstandorte in Deutschland aufsteigt. Der Campus wird die Musikstadt Münster auf viele Jahrzehnte hin prägen.
Wirtschaft und Jobs

Münster-Jobs: Spitze in NRW
Verteilt und investiert werden kann nur, was auch erwirtschaftet wird. Die Grundlage dafür ist eine starke Wirtschaft, die Jobs schafft. Münster ist da Spitze unter den kreisfreien Städten in NRW. Die Arbeitslosenquote betrug 2018 noch 5 % und sank dann im Dezember des Jahres 2019 auf nur noch 4,4 Prozent (4,6 % im Jahresdurchschnitt). Allein im Jahr 2019 stieg die Zahl der sozialversicherungspflichtigen Arbeitsplätze um 2,2 % auf gut 172.000. Und wir werden die Voraussetzungen dafür schaffen, dass auch im Jahr 2020 in Münster viele neue Jobs entstehen.
Münster schafft Zukunft
Der E-Mobilität gehört die Zukunft: Und Münster ist europaweit ganz weit vorne mit dabei. Auch durch stetige Arbeit vor und hinter den Kulissen, bekamen wir im Jahr 2019 den Zuschlag für die Batterieforschungsfabrik, in die Bund und Land insgesamt 700 Mio. Euro investieren werden. Im Jahr 2020 werden erste Arbeiten beginnen. Münster spielt damit europaweit in der „1. Technologieliga“ und wird auf die gesamte Branche eine große Sogwirkung entfalten – inklusive mehr Arbeitsplätzen in einer der Zukunftsbranchen. Dies ist nur ein Beispiel für die erfolgreiche Wirtschaftspolitik der Stadt.
Wirtschaft muss bunt sein
Ein Erfolgsgeheimnis der Wirtschaft in Münster ist ihre Vielfältigkeit. Dazu gehört der Handel in der Innenstadt und den Außenbezirken ebenso wie der Tourismus und die Kreativwirtschaft. In der Innenstadt entstehen seit dem Jahr 2019 neue Hotels, die zur Wertschöpfung beitragen und den Wirtschafts- und Kongressstandort weiter stärken. Aber auch die Förderung der Kreativ- und Digitalwirtschaft gehört dazu. Wirtschaft mal kreativ, mal klassisch – für mich gehört beides zusammen.