Oberbürgermeister Markus Lewe
Münster 2021 | 2022: Das war. Das kommt.

Die Pandemie, die seit über zwei Jahren unser Leben bestimmt, hat gezeigt, welche Kraft in unserer Stadt steckt, wenn wir in großer Geschlossenheit handeln. Täglich kämpfen wir gemeinsam darum, unser Leben wieder so normal wie möglich zu gestalten. Mein Dank gilt daher allen Münsteranerinnen und Münsteranern, die überall mit großem Einsatz, Verantwortungsbewusstsein und großer Achtsamkeit dafür sorgen, dass wir das Coronavirus in den Griff bekommen. Das Impfen ist dabei unsere stärkste Waffe.
Die Pandemie, aber auch die Flutkatastrophen in NRW und Rheinland-Pfalz zeigen uns: Wir sind inmitten von großen Veränderungen. Hier müssen wir neu gestalten, uns krisenfester aufstellen. Wir wollen nicht reparieren, sondern präparieren. Neue Konzepte für die Innenstädte, klimaschonende Energieversorgung, energetische Sanierungen, nachhaltige Verkehrsangebote – das sind nur einige von zahlreichen KlimaAnpassungsmaßnahmen, an denen wir bereits intensiv arbeiten. Münster ist hier bundesweit Vorreiter und Vorbild. Die große Transformation bei Klima, Mobilität und Innenstädten ist eine Herkulesaufgabe. Dabei dürfen wir zugleich andere Megathemen wie die Digitalisierung, die Bildung oder bezahlbaren Wohnraum nicht aus dem Blick verlieren.
Umso erfreulicher ist es, dass trotz der weitreichenden Folgen der Corona-Pandemie der städtische Haushalt auch im Jahr 2022 gesichert ist. So kann Münster, obwohl die Stadtfinanzen angespannt bleiben, wesentliche Investitionsprojekte vorantreiben. Vorantreiben werde ich auch künftig – gemeinsam mit Ihnen und unabhängig von Parteigrenzen – die notwendigen Schritte zum Wohl unserer Stadt. Wir stehen vor nicht weniger als einer Zeitenwende, die durch die Corona-Krise noch zusätzlich an Dynamik gewonnen hat und die wir als Gesellschaft nur gemeinsam bewältigen können.
Packen wir es an!
Fotos: Stadt Münster, Stadtwerke Münster, Alles Münster/Michael Bührke
Die Bilanz als PDF
(PDF, 6.51 MB)
Corona

Münster richtet frühzeitig Krisenstab ein
Gut organisiert durch die Krise: Am 2. März 2020 traf der Krisenstab zum ersten Mal zusammen, um über die Corona-Lage in der Stadt zu beraten und Entscheidungen zum Schutz der Bevölkerung vor schweren Covid-Erkrankungen zu treffen. Vertreterinnen und Vertreter von Stadt, Krankenhäusern, Feuerwehr, Hilfsorganisationen sowie Ärztinnen und Ärzten bilden seither den Krisenstab. Unter anderem galt und gilt es, Impf- und Testmöglichkeiten bereitzustellen, über die Maskenpflicht zu entscheiden, die richtigen Maßnahmen für Kitas und Schulen, den Einzelhandel oder Veranstaltungen zu diskutieren und last but not least die Funktionsfähigkeit der Stadtverwaltung zu sichern.
Breit gefächertes Impfangebot und Bürgertestungen
Den Münsteranerinnen und Münsteranern stand und steht während der Pandemie ein breites Impfangebot zur Verfügung: Am 8. Februar 2021 haben wir das erste Impfzentrum in Münster in Betrieb genommen. Die Stadt Münster und die Kassenärztliche Vereinigung haben die Impfzentrale in der MCC Halle Münsterland gemeinsam betrieben, um zunächst besonders vulnerable Personengruppen zu impfen.
Nach Schließung des Impfzentrums und mit Ausbruch der Omikron-Variante ist im Auftrag der Stadt das „Jovel“ am Albersloher Weg, betrieben vom Bündnis der Hilfsorganisationen „Gemeinsam für Münster“, die zentrale Impfstelle. Darüber hinaus gibt es zahlreiche niedrigschwellige Impfangebote in den Praxen der niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte sowie mobile Impfangebote. Zusätzlich organisiert die städtische „Koordinierende Covid-Impfeinheit“ regelmäßige Impfaktionen. Zudem sind seit 2021 – mit kurzer Unterbrechung – kostenfreie Testungen auf das Coronavirus möglich.
Website und Hotline informieren
Für die Bürgerinnen und Bürger hat die Stadt eine Website eingerichtet, die laufend über die aktuellen Entwicklungen rund um die Pandemie informiert. So können Interessierte nachlesen, welche Corona-Regelungen gerade gelten, wo es Impfund Testangebote gibt oder wie der Stand der Corona-Zahlen ist. Zudem hat die Stadt unter Tel. 02 51/4 92-10 77 eine Hotline zum Thema Corona eingerichtet.
www.muenster.de/corona

Unterstützung für Gastronomie und Schaustellergewerbe
Um für unsere Stadt die wichtigen Branchen Gastronomie und Schaustellergewerbe in der Pandemie zu unterstützen, hat der Rat im Dezember 2021 entschieden, dass öffentliche Flächen bis Ende Juni 2022 weiter kostenlos genutzt werden können. Die Unterstützung von Außengastronomie und Schaustellergewerbe war bereits für den Winter 2020/21 und das Jahr 2021 beschlossen worden. Die Stadt erhebt somit bis zum Sommer keine Gebühren für Tische und Stühle zur Bewirtung von Gästen.
Kliniken nehmen Corona-Patienten aus Bayern auf
Die Feuerwehr der Stadt Münster hat im November 2021 die Verteilung von schwerstkranken Corona-Patienten aus Süddeutschland auf Krankenhäuser in und um Münster begleitet. Maßnahmen zur Entlastung der betroffenen Regionen, die unter dem Titel „Kleeblatt-Konzept“ seit dem Sommer 2020 bundesweit geplant und vorbereitet wurden, kommen in dieser Extremsituation zum Einsatz. Unter anderem übernahmen drei münstersche Krankenhäuser je einen Schwersterkrankten.
Stadt finanziert weitere 500 Luftfilter für Schulen
Mit Blick auf die Pandemie ist es unser Anliegen, den Präsenzbetrieb in Schulen und Kitas so sicher wie möglich zu gestalten und das Infektionsrisiko so gering wie möglich zu halten. Für Münsters Schulen werden deshalb weitere 780 mobile Luftfilteranlagen angeschafft. Damit keine Zeit bei Bestellung und Ankauf verloren ging, wurde im September 2021 per Dringlichkeitsentscheidung die Anschaffung von 500 Luftfiltern auf den Weg gebracht. Die Kosten von 1,35 Millionen Euro trägt die Stadt selbst. Für die weiteren 280 Luftfilter werden etwa 950.000 Euro kalkuliert. Im vergangenen Schuljahr hatten die Schulen schon 300 Luftfilter erhalten. Die zusätzlichen Anlagen sollen in 500 weiteren schlecht zu lüftenden Klassenzimmern und Betreuungsräumen für Kinder unter zwölf Jahren wirksamen Schutz vor Corona-Infektionen ermöglichen.
Klimaneutralität

Konzeptstudie „Münster Klimaneutralität 2030“ zeigt den Weg
In Münster sind wir ohne Zweifel auf einem guten Weg. Um 28 % sind die CO2 -Emissionen seit 1990 gesunken – pro Kopf sogar um 41 %. Das reicht aber bei Weitem noch nicht aus. Münster will bis 2030 klimaneutral werden. Die Studie „Münster Klimaneutralität 2030“ zeigt auf, was in den Handlungsfeldern Mobilität, Privathaushalte, Gewerbe und Industrie passieren muss, damit dieses Ziel erreicht werden kann. So muss die Stromund Wärmeversorgung weg von fossilen Brennstoffen und hin zu erneuerbaren Energien. Im Gebäudebereich kann durch klimaneutrale Bauweise ein weiterer Anstieg von CO2 -Emissionen vermieden werden, und beim motorisierten Individualverkehr ist eine deutliche Reduzierung erforderlich. Die Studie macht klar, dass es eines enormen Kraftaktes der Stadtgesellschaft und des Einsatzes großer finanzieller Mittel bedarf, um sich dem Ziel der Klimaneutralität zu nähern.
Gutachten legt Klimapotenziale der Verwaltung offen
Welchen Beitrag die Stadtverwaltung selbst leisten kann, um Münster klimaneutral zu machen, haben wir in der Studie „Klimaneutrale Stadtverwaltung 2030“ untersuchen lassen. Einige Sofortmaßnahmen von insgesamt 22 Vorschlägen wurden Ende 2021 beschlossen. Dazu zählt zum Beispiel die Umstellung von Ampeln auf LEDTechnik oder die Anschaffung von zwei Müllfahrzeugen mit Wasserstoffantrieb. Auffällig ist, dass 61 % des Wärmeverbrauchs in Schulen und Kitas entstehen. Deshalb haben die Bildungseinrichtungen innerhalb der städtischen Gebäude besondere Bedeutung, um das Klimaziel zu erreichen. Als Sofortmaßnahme steht die energetische Sanierung der Erich-Kästner-Schule und der Pötterhoekschule auf dem Plan.
Wärmebilder geben wichtige Hinweise für Klimaschutz
Klimaschutz aus der Luft: In zwei kalten Januarnächten 2021 wurden im Auftrag der Stadt Wärmebilder von fast 120.000 Dachflächen aufgenommen. Die so sichtbar gemachten Oberflächentemperaturen weisen die Qualität der jeweiligen Dachisolierung aus und können Hauseigentümerinnen und -eigentümern wertvolle Hinweise auf mögliche Energielecks und Einsparpotenziale geben. Die Ergebnisse werden seit Januar 2022 in einem eigens für die münstersche Thermografiebefliegung erstellten Webportal gelistet.

Städtische Gebäude sollen klimaneutral werden
Bis 2030 sollen der Energieverbrauch der städtischen Gebäude um 50 % und die CO2 -Emissionen mindestens um 70 % sinken. Im Januar 2021 hat der Rat die Leitlinien sowohl für den Neubau als auch die Sanierung bestehender Gebäude beschlossen. Ab jetzt ist das Null-Emissions-Haus Pflicht für all unsere Neubauten und für größere Erweiterungen. Das Amt für Immobilienmanagement hat ein umfassendes Sanierungskonzept für die städtischen Gebäude erarbeitet, in dem die Standorte nach ihrem Einsparungspotenzial priorisiert werden. Erste Schulen wie das Paulinum oder das Schiller-Gymnasium sind schon erfolgreich fit gemacht worden. 15 energetische Sanierungen an Schulen sind aktuell in Planung, durch die nach erster Schätzung fast 400 Tonnen CO2 jährlich eingespart werden können. 33,5 Millionen Euro wurden dafür bereits zur Verfügung gestellt.
Solar auf Neubauten wird Standard
Der energieeffiziente Standard KfW 40 gilt seit Oktober 2021 für alle neuen Gebäude im Einflussbereich der Stadtverwaltung, also jene mit städtebaulichem Vertrag oder bei Verkauf von Grundstücken durch die Stadt. Zudem wird auf all diesen Neubauten Solarnutzung zur Pflicht. Neubauten beeinflussen die CO2 -Bilanz der Stadt in Zukunft erheblich. Gebäude, die nach dem KfW-40-Standard gebaut werden, verbrauchen rund 60 % weniger Energie als die aktuelle Energiesparverordnung vorgibt. Mit dem neuen Standard für klimagerechtes Bauen reiht sich Münster in Deutschland in die Spitze der Vorreiter beim Klimaschutz ein.
Stadt fördert Investitionen in Klimaschutz
Wir fördern Maßnahmen zur energetischen Optimierung von Wohngebäuden im Stadtgebiet. Vom Heizungsaustausch über Photovoltaikanlagen bis hin zu ökologischen Dämmstoffen gibt es viele Möglichkeiten, einen Beitrag zur Reduzierung der CO2 -Emissionen zu leisten. Zudem unterstützen wir auch „Grüne Dächer“ finanziell, etwa in Kombination mit dem Einsatz von Photovoltaik. Denn begrünte Dächer speichern Wasser, filtern Staub und Lärm, gleichen Temperaturunterschiede aus und bieten Lebensraum für Tiere und Pflanzen. Nach starken Regenfällen halten sie zudem das Niederschlagswasser zurück und entlasten die Kanalisation.
Mobilität

Weichen für vier Velorouten gestellt
Wir brauchen mehr und bessere Alternativangebote, um noch viel mehr Menschen zum Umsteigen auf das Fahrrad und den ÖPNV zu bewegen. Ein wichtiger Bestandteil sind die Velorouten ins Umland, deren Planung und Umsetzung weiter voranschreitet. Mehr als 200 Kilometer Strecke sind in Planung und teilweise schon gebaut. Im September 2021 wurden für vier der 14 Routen die Verläufe festgelegt: die Strecken nach Everswinkel, Altenberge, Ascheberg und Senden. Danach folgen die verkehrstechnischen Detailentwürfe und Ausführungsplanungen. So schaffen wir ein hochwertiges Angebot für komfortables, sicheres und zügiges Radfahren aus dem Umland und den Außenstadtteilen bis ins Zentrum.
Zukunftsweisende Vernetzung: Mobility Hub
Das 2019 gestartete Pilotprojekt LOOP ist bereits ein Erfolgsmodell. Das Parkhaus Bremer Platz werden wir nun zum „Münster Mobility Hub“ mit zahlreichen Mobilitätsangeboten umbauen. Herzstück wird dabei ein Fahrradparkhaus mit 3.000 Stellplätzen, getrennt vom Autoverkehr und mit hohem Komfort für Radfahrende. Mit dem Ausbau der Schillerstraße und der „kleinen“ Bremer Straße zu „Fahrradstraßen 2.0“ verbessert sich die Anbindung unseres Hauptbahnhofs an die bis zur Promenade führende Veloroute Everswinkel-Münster. Eine integrierte Bike-SharingStation, Kiss&Ride-Stellplätze und ein erweitertes Carsharing-Angebot sowie der Verleih von E-Scootern ermöglichen individuelle Mobilität auch ohne eigenes Fahrrad, Auto oder Roller. Die neue Grünfassade leistet einen positiven Beitrag zur Klimaanpassung, indem sie Wärmeinseln im Hochsommer entgegenwirkt und durch Solarkollektoren regenerative Energie erzeugt. Der Mobility Hub steht für eine zukunftsweisende Vernetzung multimodaler Mobilität und kommunalen Klimaschutz.
Attraktivere Mobilität über den Tellerrand gedacht
Weiter verbessert hat sich im Jahr 2021 die Bahnanbindung unserer Stadt an den Rest der Republik. Als Ergebnis intensiver Gespräche mit der Deutschen Bahn erhielt Münster deutlich mehr direkte und umsteigefreie Schnellverbindungen nach Frankfurt, München und Berlin. Für die Münsteranerinnen und Münsteraner ist es jetzt noch attraktiver, das Auto für eine Reise stehen zu lassen und auf klimaschonende ICE-Verbindungen umzusteigen.
Wohnen

Münster schafft mehr Wohnraum
Soziale Wohnraumförderung 2021 erneut auf Rekordniveau: Bis 2030 wird Münster nach den Ergebnissen der jüngsten Bevölkerungsprognose 334.774 Einwohnerinnen und Einwohner haben, die alle mit Wohnraum versorgt sein wollen. Schon heute leben in Münster rund 28.000 Menschen mehr als noch vor zehn Jahren. Nahezu überall im Stadtgebiet wird deshalb gebaut. Mit dem umfassenden Baulandprogramm bis 2030 – auf Basis unseres Konzepts der sozial gerechten Bodennutzung – tragen wir dem Bevölkerungszuwachs und der hohen Nachfrage Rechnung. Auch im Bereich der öffentlich geförderten Mietwohnungen haben wir erneut deutlich zugelegt. Nach 300 Wohnungen im Jahr 2019 waren es 2020 bereits 505 geförderte Wohneinheiten, und im Jahr 2021 stieg die Zahl auf 551 – gefördert mit einem Rekordbudget von 66,2 Millionen Euro vom Land. Und auch mit einer deutlichen Stärkung der Wohn + Stadtbau haben wir erfolgreich dazu beitragen, vermehrt preiswerten Wohnraum in Münster zu schaffen.
Mehr als 19 Millionen Euro für „York-Quartier“
Der Bau zweier neuer Stadtquartiere auf den Konversionsflächen in Gremmendorf und Angelmodde läuft weiter auf Hochtouren. Allein im „York-Quartier“ entstehen bis 2028 auf einer etwa 50 Hektar großen Fläche der ehemaligen Kaserne rund 1.800 Wohneinheiten sowie Gemeinbedarfs- und Infrastruktureinrichtungen. Die ersten Vermietungen starteten im Frühjahr 2022. Auf einer Teilfläche des neuen Quartiers errichtet die städtische Wohn + Stadtbau als Eigentümerin 477 öffentlich geförderte und 220 frei finanzierte Mietwohnungen sowie 80 Eigentumswohnungen und zwei Kindertagesstätten.
Große Nachfrage nach klimafreundlichem Wohnen
Im Jahr 2021 wurden rund 920 Anträge zum Förderprogramm „Klimafreundliche Wohngebäude“ gestellt. Für 900 Anträge konnte das Amt für Wohnungswesen und Quartiersentwicklung rund 3,1 Millionen aus dem 3,4 Millionen Euro umfassenden Fördertopf bewilligen. Im Vergleich zum Vorjahr haben sich die Nachfrage und das Fördervolumen damit verdoppelt. Zum Vergleich: 2020 wurden im ganzen Jahr etwa 480 Förderanträge mit einem Fördervolumen von 1,5 Millionen Euro bewilligt.
Bildung

Schul- und Kitabau weiter mit Vollgas
Klotzen statt Kleckern“ ist seit Jahren das Motto, wenn es in unserer nachhaltig wachsenden Stadt um die Jüngsten der Gesellschaft geht. Das Schul- und Kita-Ausbauprogramm haben wir daher auch 2021 vorangetrieben. Rund 100 Millionen Euro haben wir in Bau, Erweiterung und Sanierung von Schulen und Kindertagesstätten investiert. Ein dreigeschossiger Anbau für die Kreuzschule, zwei zusätzliche Geschosse für die Mauritzschule, neue Klassenräume, Mensa und Turnhalle für die Erich-KlausenerSchule oder der Grundschulneubau im Schulzentrum Kinderhaus – das sind vier von gut einem Dutzend Schulerweiterungen. Dazu kommen mehr als 20 weitere Projekte, die sich in verschiedenen Planungsstadien befinden. Zudem haben wir allein in den Sommerferien 2021 an 18 Schulen 30 Sanierungsmaßnahmen von der Dachsanierung bis zur Einziehung von Akustikdecken durchgeführt. Und für die Jahre ab 2022 sehen die Ausbauplanungen rund 4.000 weitere neue U3- und Ü3-Plätze in Kitas vor.
Digitales Lehren und Lernen
Als sogenannte „Digital Natives“ wachsen unsere Kinder und Jugendlichen mit Informationstechnologie und dem Internet auf. Daher ist es besonders wichtig, dass ihnen in der Schule die Chancen, aber eben auch die Risiken unserer modernen Digitalkommunikation vermittelt werden. Die Bezirksregierung hat der Stadt Münster im Oktober 2021 dafür aus dem DigitalPakt Schule insgesamt 8.600.669 Euro bewilligt. Diese finanzielle Unterstützung der Landesregierung ermöglicht uns, die erforderliche technische Ausstattung unserer Schulen weiter auszubauen. Als „Digital City of Learning“ sind wir dabei auf einem guten Weg: Zum Beispiel dienen mittlerweile rund 25.000 iPads an Münsters Schulen als Lehrbuch und Heft – und bringen so das digitale Lehren und Lernen voran.
Modellkommune „Bildung für nachhaltige Entwicklung“
Im Rahmen des Bundesprojekts „BNE-Kompetenzzentrum Bildung – Nachhaltigkeit – Kommune“ wird Münster eine von bundesweit 50 Modellkommunen. Das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderte Projekt unterstützt die Stadt auf dem Weg, Bildung für eine nachhaltige Entwicklung stärker zu etablieren. Bereits seit vielen Jahren konzentriert sich die Stadt Münster auf nachhaltige Themen und setzt bei der konkreten Arbeit auf ein großes Netzwerk, etwa bei der Umsetzung des Projekts „Schulgärten im Quartier“.
Kultur & Sport

Musik-Campus: Neue Räume für Musik, Kultur und Wissenschaft
Dass die vorhandene Infrastruktur für die Westfälische Schule für Musik, das Sinfonieorchester der Stadt, die Musikhochschule der Universität und die freien MusikAkteure unzureichend ist, ist schon lange kein Geheimnis mehr. Die Stadtverwaltung und die Universität planen deshalb gemeinsam den münsterschen Musik-Campus – einen Ort des Musizierens, aber auch der Lehre und Wissenschaft. Durch die Kooperation mit der WWU ließen sich einzigartige Synergieeffekte nutzen – orientiert an kultureller, ökologischer und auch finanzieller Nachhaltigkeit. Eine Idee, die in der Bevölkerung Anklang findet: Laut „Münster-Barometer“ der Westfälischen Nachrichten aus März 2022 sprechen sich 72 % der Münsteranerinnen und Münsteraner für den Campus aus.
Zentrum für Spitzensport in Münster
Moderne Halle mit bestmöglichen Voraussetzungen für Leistungssport: Die neue Dreifachsporthalle mit Tribüne am Pascal-Gymnasium wurde im Dezember 2021 fertiggestellt und bietet besonders für die Profilsportarten der NRWSportschule – Volleyball, Basketball und Leichtathletik – optimale Trainings- und Spielbedingungen auf Wettkampfniveau. Insgesamt haben Stadt und Land rund sieben Millionen Euro in die Halle investiert. In einer Kooperationsvereinbarung verpflichten sich Pascal-Gymnasium, Stadt Münster, Westdeutscher Volleyball-Verband e.V. und der VC Olympia Münster, Talenten herausragende sportliche Leistungen mit gleichzeitig optimaler schulischer Ausbildung zu ermöglichen.
Filmservice Münster.Land: Gewinn für Image und Wirtschaft
Die „Anlaufstelle für Filmschaffende“, wie der Filmservice Münster.Land bei seiner Gründung 1999 hieß, betreut inzwischen viermal jährlich die Dreharbeiten der Wilsberg-Krimis und hat bislang 76 Folgen der Serie begleitet. Dazu kommen 41 Folgen des Münster-Tatorts sowie 45 Spielfilme und Dokumentationen zu unterschiedlichen Themen. Zahlen, mit denen vor gut 20 Jahren niemand gerechnet hatte. Für das bundesweite Image und die Wirtschaft Münsters und des Umlandes ist das ein echter Gewinn. Während bis 1999 gerade zwei Wilsberg-Folgen und nur selten ein Spielfilm hier gedreht wurden, haben sich Münster und das Münsterland mit Hilfe des Filmservice inzwischen zu einer florierenden Filmregion entwickelt.
Wirtschaft & Jobs

Handelsstandort trotzt Pandemie
Der Handelsstandort Münster hat die Corona-Krise besser verkraftet als viele andere Städte. So lautet die Kernbotschaft des Handelsimmobilienreports 2020/21 der Wirtschaftsförderung Münster GmbH.
Die Leerstandsquote liegt bei nur knapp drei Prozent. In einer Zeit, die gerade für den Handel und die Gastronomie schwierig ist, hat sich gezeigt, wie wichtig Strategie, Vielfalt, Qualität und Einzigartigkeit für die Einkaufsdestination Münster sind. Das typische Stadtbild in Verbindung mit den unverwechselbaren Handels- und Gastrokonzepten bildet auch in der Pandemie einen soliden Gegenpol zur steigenden Online-Konkurrenz. Und die wirtschaftlichen Eckdaten bilden ein gutes Fundament für eine stabile Fortentwicklung: Münsters Einzelhandelskaufkraft beträgt 1,9 Milliarden Euro und damit 6.143 Euro pro Einwohnerin und Einwohner. Der Einzelhandelsumsatz erreichte 2,2 Milliarden Euro (6.975 Euro pro Einwohnerin und Einwohner).
Das Erfolgskonzept Ökoprofit zieht 20-Jahre-Bilanz
Das Konzept Ökoprofit zeichnet in Münster seit zwei Jahrzehnten Projekte für betrieblichen Umweltund Klimaschutz aus. Mit Erfolg: In der Domstadt haben sich in diesem Rahmen bereits 118 Unternehmen für ein nachhaltiges Wirtschaften stark gemacht. „Umwelt- und Klimaschutz mit Gewinn“, so lautet die einfache Formel: Wenn Wirtschaftsunternehmen ihren Energie- und Ressourcenverbrauch verringern und Abfälle vermeiden, entlasten sie nicht nur die Umwelt und das Klima. Zeitgleich senken sie auch ihre Betriebskosten. Ein aktueller Bericht dokumentiert: Durch die Maßnahmen werden jährlich und stadtweit 18.300 Tonnen CO2, 25,3 Millionen Kilowattstunden Strom, 1.560 Tonnen Abfall, über 159.000 Kubikmeter Wasser und 4,2 Millionen Euro eingespart.
Münster ist Smart-City-Modellkommune
Ob Schule oder Klima, Mobilität oder Wohnen, Wirtschaft oder Verwaltung – oder im ganz normalen Zusammenleben: Die Digitalisierung ist fester Bestandteil unseres Alltags. Auch hier hat die Pandemie für eine erhebliche Dynamisierung gesorgt. Umso mehr zahlt es sich aus, dass wir bereits vor geraumer Zeit begonnen haben, Münsters Zukunft auch digital zu denken. Die gewonnenen Erfahrungen sind in unsere erfolgreiche Bewerbung für die „Modellprojekte Smart Cities Stadtentwicklung und Digitalisierung“ des Bundesministeriums des Innern, für Bau und Heimat eingeflossen.
Dass wir uns unter 94 Städten durchgesetzt haben und einen Förderzuschlag von rund 9,5 Millionen Euro erhalten haben, zeigt, dass Münster bundesweit in der ersten Liga spielt, wenn es um das Zusammenspiel von Stadtentwicklung und Digitalisierung geht. Als Smart-City-Modellkommune können wir nun zahlreiche innovative Projekte realisieren, die Münster als Wirtschaftsstandort stärken.