
Ein Wildschwein mit Frischling: Die Afrikanische Schweinepest ist für Menschen ungefährlich, für Wild- und Hausschweine jedoch meist tödlich. © Stadt Münster
Die ASP ist für Menschen ungefährlich, verläuft für Wild- und Hausschweine jedoch meist tödlich. Alle im Stadtgebiet erlegten, tot aufgefundenen oder verunfallten Wildschweine müssen mittels einer Blutprobe auf die Afrikanische Schweinepest untersucht werden. Dies sieht ein Erlass des Landesamtes für Verbraucherschutz und Ernährung Nordrhein-Westfalen (LAVE) vom Mittwoch vor, der für ganz NRW gilt. Das Veterinäramt der Stadt stellt dazu den Jägerinnen und Jägern in Münster kostenlos Probenröhrchen zur Verfügung. Diese können entweder beim Amt abgeholt oder auf Anfrage direkt an die Jägerschaft versendet werden. Mitarbeitende des Veterinäramtes erhalten zudem Schulungen zur Probenentnahme.
Stadt richtet Entsorgungsstellen ein
Zur hygienischen Entsorgung von toten Wildschweinen wird die Stadt an zwei Standorten spezielle 240-Liter-Tonnen bereitstellen. Parallel dazu steht die Verwaltung in engem Austausch mit dem Westfälisch-Lippischen Landwirtschaftsverband (WLV), der Kreisjägerschaft und weiteren Institutionen.
Zudem bittet die Stadt Münster Bürgerinnen und Bürger um erhöhte Aufmerksamkeit. Wer tote oder auffällige Wildschweine entdeckt, sollte dies unter Angabe des genauen Fundorts – möglichst mit Foto – an das Veterinäramt der Stadt Münster melden. Das Amt ist montags bis donnerstags von 8 bis 16 Uhr sowie freitags von 8 bis 13 Uhr telefonisch unter 02 51/4 92-54 71 oder per E-Mail an veterinaeramt@stadt-muenster.de zu erreichen. Außerhalb der Öffnungszeiten sollten Funde zur schnellen Bearbeitung an die LAVE-Bereitschaftszentrale – telefonisch unter 02 01/71 44 88 oder per E-Mail an nbz@lave.nrw.de – gemeldet werden.
Hundehalterinnen und Hundehalter werden gebeten, ihre Tiere im Wald grundsätzlich an der Leine zu führen. Besitzerinnen und Besitzer von Hausschweinen müssen ihre Tiere, sofern noch nicht geschehen, beim Veterinäramt anmelden.
Frühzeitige und koordinierte Vorbereitung entscheidend
„Für Münster besteht aktuell kein Anlass zur Sorge“, sagt Tim Kornblum, Leiter des Gesundheits- und Veterinäramtes der Stadt Münster. „Aber eine frühzeitige und koordinierte Vorbereitung ist entscheidend, um Schweinebestände im Stadtgebiet zu schützen und wirtschaftliche Schäden zu begrenzen. Die Zusammenarbeit mit Landwirten, Jägerschaft und den beteiligten Behörden ist dafür unerlässlich.“
Am 14. Juni hatte sich der Verdacht auf ASP bei einem verendeten Wildschwein im Raum Kirchhundem im Kreis Olpe amtlich bestätigt. Das Tier war zuvor durch einen Jäger aufgefunden und untersucht worden. Inzwischen wurden weitere Kadaver entdeckt. Die betroffenen Kreise (Olpe, Hochsauerlandkreis, Siegen-Wittgenstein) bereiten derzeit die Ausweisung von Sperrbezirken und Beobachtungsgebieten vor.