
Gabriele Regenitter (links) wechselt für zwei Jahre ins Sabbatical und anschließend in den Ruhestand. Ihre Nachfolgerin als Leiterin des Amtes für Wohnungswesen und Quartiersentwicklung wird ihre bisherige Stellvertreterin, Alexandra Wirtz. © Stadt Münster
Die erfahrene Verwaltungsfachfrau geht am 1. Oktober zunächst ins sogenannte Sabbatical und wechselt anschließend Ende 2027 in den Ruhestand. Oberbürgermeister Markus Lewe würdigte Regenitters Verdienste: „Sie haben das Amt für Wohnungswesen und Quartiersentwicklung über Jahrzehnte mit großer Fachlichkeit und spürbarer menschlicher Wärme geprägt – vom verlässlich fortentwickelten Mietspiegel bis zur Stärkung bezahlbaren Wohnraums und gemeinschaftlicher Wohnformen. Gerade in einem angespannten Markt waren Sie eine hochgeschätzte Führungspersönlichkeit, die Zusammenhalt und Pragmatismus vorgelebt hat.“
Regenitter kam 1986 nach vier Jahren beim Landschaftsverband Westfalen-Lippe zur Stadt Münster. Nach Stationen im Tiefbauamt und im damaligen Umweltamt wechselte sie 1990 ins Amt für Wohnungswesen und Quartiersentwicklung und übernahm 1999 dessen Leitung. Heute arbeiten dort insgesamt 80 Mitarbeitende.
Sozialgerechte Bodennutzung, Wohngeldreform, Brüningheide
In ihrer Amtszeit beeinflusste die 63-Jährige die Wohnungspolitik Münsters maßgeblich mit. So steuert die Stadt mit der Einführung der Sozialgerechten Bodennutzung Münster (SoBoMü) seit 2014 gezielt den Kauf von Grundstücken und sorgt dafür, dass neuer Wohnraum sozial gefördert, ökologisch und bezahlbar entsteht.
„Meine Zeit im Amt war von vielen Herausforderungen geprägt. Dabei war es mir immer wichtig, dass unsere Arbeit die Wohn- und Lebenssituation der Menschen verbessert“, sagte Regenitter. „Mit der Umsetzung der letzten Wohngeldreform konnte beispielsweise die Zahl der Haushalte, die in Münster Wohngeld beziehen, seit 2023 mehr als verdoppelt werden. Die gleichzeitig erhebliche Erhöhung des individuellen Wohngeldanspruches trägt wesentlich dazu bei, dass die Menschen ihre Wohnkosten tragen können.“
Besonders intensiv begleitete sie die Entwicklung des Wohngebietes Brüningheide in Kinderhaus. Seit fast 20 Jahren unterstützt das Amt die Eigentümerinnen und Eigentümer bei der Umsetzung von Modernisierungen ihrer Wohnungsbestände. So wurden auch eine Kindertagesstätte und neue sozial geförderte Wohnungen errichtet, das Umfeld aufgewertet und die Nachbarschaft stabilisiert.
Darüber hinaus setzte sich Regenitter für den Umgang mit vernachlässigtem Wohnungsbestand ein. Ein Beispiel ist die Havarie der Wasserversorgung im Hochhaus Königsberger Straße 4 in Coerde im vergangenen Jahr: Gemeinsam mit den städtischen Stellen in einer sofort eingerichteten Task Force wurden dort unverzüglich die Funktionsfähigkeit von Wasser, Strom und Heizung wiederhergestellt, Notversorgungssysteme eingerichtet und die engmaschige Begleitung und Steuerung durch die Wohnungsaufsicht gesichert.