Der gebürtige Münsteraner Thomas Borgmann (Saxofon) und Christoph Tewes (Posaune) sorgen beim „Internationalen Jazzfestival Münster Shortcut“ mit ihrem Quartett „Ruf der Heimat“ für energetische Improvisationen. © Willem Schwertmann
Den Auftakt des Konzertabends im Theater bildet am 3. Januar 2026 Shooting-Star und Posaunist Robinson Khoury (r.) mit „Quatuor Demi-Lune”, bestehend aus (v.l.n.r.) Simon Drappier (Kontrabass), Lina Belaïd (Cello) und Eve Risser (Klavier). © Maxime Francois
Französischer Shooting-Star, improvisierte Musik aus Deutschland, Begegnungen der Kulturen: Am Samstag, 3. Januar 2026, erklingen im Großen Haus im Theater Münster ab 17.30 Uhr wieder kontrastreiche Jazzrhythmen. Dann läutet die vom Kulturamt veranstaltete „Shortcut“-Ausgabe des Internationalen Jazzfestival Münsters mit vier Konzerten das neue Jahr ein und widmet sich der vielfältigen internationalen Jazzkultur. Tickets sind ab Montag, 17. November, erhältlich.
Dem Festival-Motto „Ästhetik der Kontraste“ folgend hat Fritz Schmücker, künstlerischer Leiter des Kulturevents, hochkarätige Musikerinnen und Musiker mit abwechslungsreichem Repertoire gewonnen. Die Ensembles kommen aus Frankreich, Deutschland und Mali. Neben dem Konzertabend bietet das Festival noch die nächtliche Jam-Session am Samstag in der Atelier Bar und Improvisationen in der Dominikanerkirche am Sonntag, 4. Januar, um 12 Uhr. Diese beiden Veranstaltungen sind jeweils kostenlos.
Der „Shortcut“-Samstag startet mit einer Deutschlandpremiere. Das Trio „Quatuor Demi-Lune“ aus Frankreich ist das neue Projekt um Posaunist Robinson Khoury. Er ist eine der großen Entdeckungen der aktuellen Jazzszene. Für das münstersche Festival verbindet Khoury unterschiedliche musikalische Genres miteinander. Inspirieren lässt er sich dabei unter anderem von der klassischen arabischen Musik, von großen Meistern wie Bach und von bekannten zeitgenössischen Komponisten wie Arvo Pärt und Steve Reich. Gemeinsam mit Lina Belaïd (Cello), Simon Drappier (Kontrabass) und Eve Risser (Klavier) erschafft Robinson Khoury eine neue kammermusikalische Form. Er sucht die Begegnung zwischen Kulturen und feiert die Schönheit der Unterschiede.
Mit dem zweiten Ensemble des Abends folgt musikalisch eine Zäsur. Das deutsche Quartett „Ruf der Heimat“, bestehend unter anderem aus den gebürtigen Münsteranern Willi Kellers (Schlagzeug) und Thomas Borgmann (Saxofon), bietet Free-Jazz der Extraklasse. Nachdem sie sich vor rund 40 Jahren aus Münster in die Jazzwelt aufgemacht haben, sind Kellers und Borgmann wieder in ihrer alten Heimatstadt zu erleben. Gemeinsam mit Christoph Tewes (Posaune) und Jan Roder (Bass) präsentieren sie Improvisationen voller Energie und Spielfreude. Eine Musik, die wild und frei ist und doch perfekt im Miteinander harmoniert.
Kontrastreich geht das Programm weiter mit einer spannenden Zusammenarbeit: die französische Musikerin Eve Risser betritt erneut die Bühne und präsentiert mit der malischen Sängerin Naïny Diabaté das gemeinsame neue Programm „Anw Be Yonbolo“ (auf Bambara: „Wir sind zusammen“). Darin verbinden die beiden Ausnahmekünstlerinnen die westafrikanische Griot-Tradition mit europäischer Improvisationsmusik. Die Klaviermusik Rissers und der Gesang Diabatés bringen Musikkulturen zusammen und vereinen sie zu einem künstlerischen Ganzen. Hierzulande ist das Duo erst zum dritten Mal live zu erleben.
Den Schlusspunkt des Abends setzt „Rays of Light“, das neue Quintett des Trompeters Richard Koch. Der Wahlberliner ist ein Wandler zwischen den musikalischen Welten. Kochs Musik verbindet Jazz mit Balkan-Klängen, Klezmer und mediterraner Folklore. Gemeinsam mit Fabiana Striffler (Violine), Valentin Butt (Akkordeon), Andreas Lang (Kontrabass) und Nora Thiele (Frame-Drums) erschafft er eine sowohl betörende als auch leichtfüßige Klanglandschaft. Musik, die das Publikum beschwingt ins neue Jahr entlässt.
Der Kartenvorverkauf ab Montag, 17. November, 12 Uhr, läuft ausschließlich online über das Theater Münster.
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Mehr über „Shortcut“
„Shortcut“ ist die kleine Ausgabe des „Internationalen Jazzfestivals Münster“ in den jeweils geraden Jahren. Es wird vom Kulturamt der Stadt Münster veranstaltet. Kooperationspartner sind das Theater Münster und der WDR, welcher am Festivalabend die Konzerte aufzeichnet und auf WDR 3 sendet. Möglich wird das Festival durch eine große Fördergemeinschaft. Dazu gehören das Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen, die Sparkasse Münsterland Ost, die Firmengruppe Brück, das Pianohaus Micke, das Unternehmen reiseart, Wilke-Hörakustik, die Münstersche Zeitung, das ATLANTIC Hotel Münster und die M4 Media Werbeagentur.