Ein Mitarbeiter des Amtes für Grünflächen, Umwelt und Nachhaltigkeit der Stadt Münster entfernt verendete Fische aus dem Kastellgraben an der Promenade. © Stadt Münster
Zusätzlich wurde Schwefelwasserstoff aus dem Sediment freigesetzt – ein für Fische giftiges Gas, das bei Sauerstoffarmut entsteht. Seit Montag, 25. August, entfernen Mitarbeitende des Amtes für Grünflächen, Umwelt und Nachhaltigkeit die verendeten Fische - überwiegend kleinere Hechte, Barsche und Rotaugen.
„Im Kastellgraben können wir nicht wie am Aasee mit Belüftern gegensteuern. Dafür ist das Wasser dort nicht tief genug, und die Technik würde die Situation eher verschärfen, weil Sediment vom Boden aufgewirbelt und somit der Sauerstoffverbrauch weiter erhöht würde“, erklärt Peter Driesch, Leiter des Amtes für Grünflächen, Umwelt und Nachhaltigkeit. „Der Graben wurde zwar 2022 entschlammt, dennoch zeigt sich, dass wir langfristig die Unterhaltung unserer Stillgewässer weiterentwickeln müssen, um ihre ökologische Funktion zu sichern und besser auf extreme Wetterlagen vorbereitet zu sein.“
Für Menschen und Haustiere besteht am Kastellgraben keine Gefahr, lediglich Geruchsbelästigungen sind möglich.
In anderen städtischen Gewässern wurden bisher keine toten Fische festgestellt. Dennoch sind viele Gewässer aufgrund der Witterung belastet – einige Teiche sind ausgetrocknet, andere leiden unter Sauerstoffmangel.
Vor diesem Hintergrund hatte die Stadtverwaltung am 11. Juli eine Allgemeinverfügung erlassen, die die Entnahme von Wasser aus Flüssen, Bächen und Seen im Stadtgebiet untersagt. „Wir hoffen, dass sich die Lage mit den nächsten Regenfällen entspannt“, so Driesch. Die Stadt behält die Situation in allen Gewässern aufmerksam im Blick.