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Zustand von Münsters Radwegen soll flächendeckend erfasst werden

Künftig wird die Stadt Münster den Zustand der münsterschen Radwege flächendeckend digital erfassen und bewerten. Das hat der Ausschuss für Verkehr und Mobilität in seiner Sitzung am Mittwoch, 7. Mai, beschlossen.

Der Ausschuss beauftragte die Verwaltung damit, eine sogenannte Zustandserfassung und -bewertung (ZEB) des münsterschen Radverkehrsnetzes auf einer Strecke von insgesamt rund 425 Kilometern durchzuführen. Untersucht werden sollen sowohl gepflasterte Radwege auf dem Bürgersteig als auch asphaltierte Radwege, die auf der Fahrbahn verlaufen. So soll ein umfassendes Bild vom Zustand der Wege, auf denen in Münster Alltagsradverkehr stattfindet, entstehen.

Einsatz von Künstlicher Intelligenz

Bei der Überprüfung soll auch Künstliche Intelligenz (KI) zum Einsatz kommen. Geplant ist, dass eine an einem Fahrrad montierte Kamera die Radwege erfasst. Anschließend wertet eine KI das Bildmaterial aus und kategorisiert die erkannten Schäden. Die so generierten Daten sollen der Stadt zeigen, an welchen Punkten und in welchem Umfang Sanierungsmaßnahmen notwendig sind.

Ziel der Stadt ist es, die Radinfrastruktur in Münster weiter zu optimieren und damit das Radfahren als nachhaltige Mobilitätsform zu fördern. Nach Möglichkeit sollen neben der Beschaffenheit der Wege daher auch Aspekte wie Engstellen, Markierungen und Beschilderungen erfasst werden, um daraus Maßnahmen zur Förderung des Radverkehrsnetzes abzuleiten.

Testfahrt auf dem Ring

Für den Einsatz von KI hat die Stadt Ende April bereits eine erste Testfahrt auf den Radwegen entlang des Rings durchgeführt. Die Fahrt diente vor allem dazu, dass die KI lernt, wie die Radwege in Münster grundsätzlich beschaffen sind. Die erhobenen Daten sollen später als Grundlage für die umfassende Zustandserfassung des Radverkehrsnetzes dienen. Die Stadt Münster arbeitet dabei mit der Stadt Herne und der EDGITAL GmbH zusammen, die gemeinsam das Forschungsprojekt „KI in der Straßenerhaltung“ durchführen.

Für die Fahrbahnen der münsterschen Hauptstraßen führt die Stadt bereits seit rund 30 Jahren regelmäßig eine flächendeckende Zustandserfassung durch. 2022 untersuchte die Verwaltung erstmals auch die Fahrbahnen der Nebenstraßen in diesem Umfang. Die Radwege überprüft die Stadt bislang anlassbezogen, zum Beispiel wenn Schäden gemeldet wurden oder eine Sanierung bevorsteht. Eine umfassende Zustandserfassung des Radverkehrsnetzes, wie sie jetzt geplant ist, hat es bisher noch nicht gegeben.

Voraussetzung für die Durchführung ist, dass das Land Nordrhein-Westfalen die Gesamtkosten in Höhe von rund 98.000 Euro über eine Förderung zu 80 Prozent übernimmt. Den entsprechenden Antrag hat die Stadt bereits gestellt. Bei einer Zusage plant die Verwaltung, die Zustandserfassung in diesem oder im kommenden Jahr durchzuführen.

In Münster unterwegs mit dem Rad