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16 Jahre Oberbürgermeister Markus Lewe

Die Amtszeit von Oberbürgermeister Lewe endet am 31. Oktober. - Ein Rückblick auf 16 Jahre Bürgernähe, Krisenmanagement und Vernetzung im Fokus

„Politik wird lebendig, wenn Menschen ihre Ideen einbringen – und das haben die Münsteranerinnen und Münsteraner stets getan. Ich bin dankbar, unsere Stadt mitgestaltet zu haben, und stolz auf das, was wir gemeinsam erreicht haben.“ Mit dieser Bilanz verabschiedet sich Markus Lewe nach 16 Jahren aus dem Amt des Oberbürgermeisters von Münster. Er prägte die Stadt als oberster Repräsentant, Leiter der Verwaltung und Vorsitzender des Rats nachhaltig. Sein Nachfolger Tilman Fuchs übernimmt das Amt am 1. November.

Lewe übernahm das Amt des Oberbürgermeisters am 21. Oktober 2009. 2015 und 2020 wurde der gebürtige Münsteraner jeweils wiedergewählt. In seiner 16-jährigen Amtszeit leitete er 115 Ratssitzungen – die längste, im Juni 2020, dauerte mehr als acht Stunden. Über Münster hinaus engagierte er sich als Präsident des Deutschen Städtetags (2018/19 und 2021 bis 2025) für die Interessen der Kommunen in nationalen und internationalen Debatten.

„Nach 16 Jahren ist es Zeit, Verantwortung weiterzugeben“, sagt Lewe, der bei den Kommunalwahlen im September nicht erneut für das Oberbürgermeisteramt angetreten war. „Ich gehe mit Dankbarkeit und der Zuversicht, dass mein Nachfolger Tilman Fuchs die Entwicklung unserer Stadt gut fortsetzen wird.“

Zusammen durch Krisen

Bürgernähe und Zusammenhalt waren von Beginn zentral für Lewes Amtsführung. Er suchte den direkten Austausch und verstand Politik als Dialog. Unter seiner Leitung entwickelte die Stadt eine neue Beteiligungskultur, um die Münsteranerinnen und Münsteraner bei wichtigen Zukunftsthemen einzubeziehen.

Mehrmals war Lewe als Krisenmanager gefordert – etwa bei der Schneekatastrophe 2010, der Amokfahrt 2018 oder der Ukraine-Krise 2022. Beim Starkregen 2014 koordinierte die Stadt unter Lewes Leitung Hilfsmaßnahmen und Soforthilfen. Während der Corona-Pandemie ab 2020 organisierte die Verwaltung Test- und Impfzentren, digitale Angebote und unterstützte Wirtschaft, Kultur und soziale Einrichtungen. „Jede Krise hat unsere Verwaltung geprüft. Zugleich hat Münster gezeigt, dass die Stadt zusammenhält – verantwortungsbewusst, solidarisch und mit großem bürgerschaftlichen Engagement“, sagt Lewe. 

„Dieser Zusammenhalt ist auch elementar, um die Herausforderungen der Klimakrise zu bewältigen“, sagt Lewe. „Klimaschutz und Klimaanpassung sind eine gemeinsame Aufgabe, daher war es mir wichtig, neben den Anstrengungen der Verwaltung auch die Stadtgesellschaft über den Klimastadtvertrag einzubinden.“ Für die Mobilitätswende trieb Lewe unter anderem den Ausbau der S-Bahn Münsterland und der Velorouten voran, mit denen attraktive Radverbindungen zwischen den Nachbarkommunen und der Innenstadt geschaffen werden. Für ihr Klima-Engagement erhielt die Stadt Münster 2024 das EU-Mission-Label sowie 2025 als erste Stadt in Deutschland den  European Climate Adaptation Award in Gold

Gestalter einer wachsenden Stadt

Während Lewes Amtszeit ist Münster deutlich gewachsen. Die Einwohnerzahl stieg um rund 40.000 auf derzeit etwa 320.000. An vielen Stellen hat Münster ein neues Gesicht bekommen. Auf den ehemaligen Kasernenflächen Oxford und York entstanden neue Wohnungen, Büroräume und Freizeitangebote. Der Hafen entwickelte sich von einem Industriegelände zu einem lebendigen Stadtquartier. Nach jahrzehntelangen Diskussionen um eine neue Spielstätte für Preußen Münster stellte die Stadt 2024 die Pläne für den Stadionausbau an der Hammer Straße vor, weniger als ein Jahr später konnten die Fußballfans die erste neue Tribüne nutzen. Auch als Standort für Forschung und Innovation entwickelte die Stadt sich weiter. In Amelsbüren wurde Anfang Oktober der Grundstein für eine deutschlandweit einzigartige Batteriezellfabrik gelegt, die Münster zu einem internationalen Zentrum für diese Zukunftstechnologie macht.

Die internationale Vernetzung war ein weiterer Schwerpunkt von Lewe. Münster war nicht nur Gastgeber bedeutender Veranstaltungen wie dem G7-Außenministertreffen 2022, sondern vertiefte bei wichtigen Zukunftsfragen die grenzüberschreitende Zusammenarbeit – besonders mit den niederländischen Nachbarn. 2021 schloss Münster eine Städtepartnerschaft mit Enschede. Hinzu kamen Klimakooperationen mit Rochester und Bologna sowie die Solidaritätspartnerschaft mit Winnyzja in der Ukraine.
 

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