Neues Leitbild für eine sportlich aktive Stadt: Sportentwicklungsplan für Münster
In einem mehrjährigen Beteiligungsprozess hat wurde mit der integrierten gesamtstädtischen Sportentwicklungsplanung eine Grundlage geschaffen, um Sport und Bewegung in Münster systematisch zu fördern. In einem neuen Leitbild für ein sportlich aktives Münster sind klare strategische Ziele und etwa 80 konkrete Maßnahmen zur Weiterentwicklung des Angebots für die kommenden 20 Jahre festgelegt. Für die Ausstattung mit Sportplätzen und -hallen soll es künftig feste Zielgrößen geben. Das Konzept wird in den kommenden Wochen in den politischen Gremien beraten, die Entscheidung trifft der Rat am 2. Juli.
„Mit der integrierten gesamtstädtischen Sportentwicklungsplanung wird eine Grundlage geschaffen, um Sport und Bewegung in Münster dauerhaft zugänglich, wohnortnah und gesundheitsfördernd zu gestalten“, sagt Sportamtsleiterin Kerstin Dewaldt. „Dabei haben wir großen Wert daraufgelegt, die vielfältige Sportszene in unserer Stadt einzubeziehen und sowohl die Bedürfnisse der Vereine als auch Angebote für die individuelle sportliche Betätigung mitzudenken.“
An der Entwicklung waren neben der Sportpolitik der Stadtsportbund Münster und verschiedene gesellschaftliche Akteurinnen und Akteuren wie Sportvereine, Schulen, Kitas und mehrere Fachämter der Verwaltung beteiligt. Die Umsetzung der Maßnahmen und Empfehlungen in den kommenden Jahren ist abhängig von finanziellen und personellen Ressourcen.
Sportflächen bei Stadtentwicklungsplanung berücksichtigen
Sport- und Bewegungsflächen im öffentlichen Raum sollen künftig frühzeitig und mit festen Zielgrößen bei der Stadtentwicklungsplanung berücksichtigt werden. Pro Einwohnerin und Einwohner sollen Freiluft-Sportanlagen etwa für Fußball, Leichtathletik, Tennis, Speckbrett oder Beachvolleyball mit einer Fläche von mindestens 2,32 Quadratmetern sowie Sporthallen mit einer Fläche von mindestens 0,25 Quadratmetern eingeplant werden. Die benötigten Hallenkapazitäten sollen sich zudem am Bedarf der Schulen im jeweiligen Stadtteil orientieren.
Bewegungsangebote fördern
In einer stadtweiten, repräsentativen Umfrage aus dem Jahr 2023 gaben bereits 82 Prozent der Befragten an, dass sie grundsätzlich zufrieden mit den Sport- und Bewegungsmöglichkeiten in der Stadt sind. Damit liegt Münster deutlich über dem interkommunalen Vergleichswert von 50 Prozent.
Ein zentrales Anliegen der Planung ist es, Bewegungsangebote für alle Menschen, unabhängig von Alter, Herkunft oder sozialem Hintergrund zu fördern. Die Maßnahmen sollen insbesondere dort greifen, wo bislang Versorgungslücken bestehen oder spezifische Bedarfe lokalisiert wurden. Daher liegt ein besonderer Fokus auf frei zugänglichen, niedrigschwelligen Angeboten wie Outdoor-Fitnessanlagen, Trimm-Dich-Pfaden oder Ballspielplätzen im öffentlichen Raum. Ebenso soll die Nutzung von Hallenflächen für Breiten- und Vereinssport optimiert werden. Freiluft-Sportanlagen sollen von der Bevölkerung kostenfrei genutzt werden können, sofern sie nicht durch Schulen oder Vereine belegt sind.
Auch der digitale Zugang zu Informationen rund um Sport und Bewegung soll künftig verbessert werden. Ein neues Online-Portal soll nicht nur die Angebote und Veranstaltungen in Münster bündeln, sondern auch Buchungen und Interaktionen ermöglichen.
Analyse für einzelne Stadtteile
Grundlage der anstehenden politischen Beratungen bilden detaillierte Steckbriefe, die für jeden Stadtbezirk eine faktenbasierte Analyse der lokalen Infrastrukturen, Bedarfe und Entwicklungsmöglichkeiten darstellen. So wird gewährleistet, dass in jedem Stadtteil individuelle Handlungsschwerpunkte gesetzt werden können. „Mit der integrierten gesamtstädtischen Sportentwicklungsplanung sind die Voraussetzungen geschaffen, den Sport in Münster gemeinschaftlich und transparent mit einem klaren Fokus auf Teilhabe, Nachhaltigkeit und Lebensqualität zu gestalten“, sagt Rainer Bergmann, Fachstellenleiter für Sport- und Sportstättenentwicklung.